Sane und Gnabry bilden neues Traumduo
"Robbery 2.0": Leroy Sane braucht keine Eingewöhnungszeit beim FC Bayern
- Aktualisiert: 22.09.2020
- 20:05 Uhr
- ran.de / Carolin Blüchel
Leroy Sane kam, sah und überzeugte - auf ganzer Linie. Von wegen Eingewöhnungszeit - der Königstransfer der Bayern zeigt schon bei seinem Debüt, warum er seit Jahren ein Wunschspieler der Münchner war. Ganz nebenbei sorgt er für die Geburtsstunde von "Robbery 2.0".
München - Um kaum einen Spieler hat sich der FC Bayern München derart bemüht wie um Leroy Sane.
Schon bei seinem Debüt am Wochenende gegen Schalke 04 zeigte der 24-Jährige eindrucksvoll, warum.
Mit zwei Vorlagen, einem Tor und zahlreichen Aha-Momenten auf dem Platz hätte der Einstand nicht besser verlaufen können. Zusammen mit Serge Gnabry spielte Sane bemitleidenswerte Schalker schwindlig.
Die Geburtsstunde der neuen bayerischen Flügelzange erinnerte dabei fast ein wenig ans Original.
"Sanabry" auf den Spuren von "Robbery"
Rückblick: Am 29. August 2009 schlüpfte Arjen Robben erstmals ins Trikot mit der Nummer 10 und schnürte bei seinem Debüt gleich einen Doppelpack. Die Assists kamen jeweils von Franck Ribery. "Robbery" war seither das Nonplusultra und prägte eine ganze Dekade.
Gegen Schalke waren es wieder die Nummer 10 (Sane) und die Nummer 7 (Gnabry), die die Fans in Staunen versetzten. Anders als Linksfuß Robben wirbelte Linksfuß Sane allerdings auf seiner gewohnten linken Seite.
Vom Altmeister Ribery gab's medialen Beifall. "Ich freue mich für die beiden. Mein Herz schlägt immer noch für Bayern. Mia san mia", sagte der Franzose der "Bild".
Nur das passende Wortspiel für die neue Bayern-Sensation muss noch gefunden werden: "Sanabry", "Sabry", "Gnane"? Kommt Zeit, kommt Rat.
"Es hat sich sehr gut angefühlt, endlich mit den Jungs zusammen Fußball zu spielen", resümierte Sane nach Abpfiff. "Es war ein sehr guter Tag, ein gutes Spiel, viele Tore. Wir haben nichts anbrennen lassen. Ich will natürlich Vollgas geben, aber bin noch nicht ganz bei 100 Prozent."
Es klingt beinahe wie eine Drohung an die Konkurrenz. Und wie Musik in den Ohren der FCB-Verantwortlichen.
Sane-Verpflichtung - im dritten Versuch hat's geklappt
Eigentlich wollten die Bayern Sane schon im Sommer 2016 verpflichten. Doch der damals 20-Jährige entschied sich zur Enttäuschung des Rekordmeisters für Manchester City.
"Es wäre schwierig gewesen, weil ich zu dieser Zeit nicht wirklich eine Perspektive in München gesehen habe. Robben und Ribery waren damals auf einem absoluten Top-Niveau", sagte der Nationalspieler kürzlich der "Sport Bild". "Ich kann mich selbst gut einschätzen. So weit wie sie war ich damals natürlich nicht."
Im vergangen Sommer machten die Bayern dann Ernst. 120 Millionen Euro Ablöse wäre der Rekordmeister bereit gewesen zu zahlen. Doch dann riss sich Sane im englischen Supercup das Kreuzband. Als Plan B holten die Bayern schließlich Philippe Coutinho auf Leihbasis vom FC Barcelona. Durchsetzen konnte sich der hoch veranlagte Brasilianer jedoch nie.
Umso bemerkenswerter ist es, dass Sane nach einer siebenmonatigen Verletzungspause, wenig Spielpraxis und mit dem hohen Erwartungsdruck auf den Schultern scheinbar überhaupt keine Eingewöhnungszeit benötigt. Damit war nicht unbedingt zu rechnen.
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Mannschaft macht Ansage an Sane
Es ist wohl auch das Verdienst der Mannschaft, wie Thomas Müller nach Abpfiff verriet. "Wir wollten ihm als Mannschaft einen guten Start ermöglichen, aber wir haben ihn natürlich auch gefordert. Wir haben ihm gleich klargemacht, dass er sich von Anfang an zeigen muss, wenn er in diese unglaublich engagierte Truppe reinkommt", sagte Müller bei "DAZN". "Er muss seine Aktionen fordern und nicht auf sie warten."
Eine Ansage, die sich Sane offenbar zu Herzen genommen hat. Den Vergleich mit Robben und Ribery weist Bayerns Königstransfer jedoch (noch) zurück: "Ich will sehen: Wie weit kann ich kommen, wie gut kann ich werden? Ich weiß, was ich kann, ich habe meine Ziele. Aber ich bürde mir nicht auf, dass ich sage: 'Ich möchte so groß wie Robben und Ribéry werden.'"
Spätestens seit dem Wochenende ist aber jedem klar: Unmöglich ist es nicht.
Carolin Blüchel
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