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So lief Nagelsmanns erste Trainingseinheit beim FC Bayern München
- Aktualisiert: 07.07.2021
- 21:25 Uhr
- Stefan Kumberger/ran.de
Julian Nagelsmann setzt gleich im ersten Training als Cheftrainer des Rekordmeisters erste Duftmarken. Es wird deutlich, wie sehr er auf die neue Herausforderung brennt.
München - In den letzten Wochen und auch während der Pressekonferenz am Mittwochvormittag war beim FC Bayern immer wieder das Wort "Ära" zu hören und zu lesen. Denn nichts anderes als eine Ära soll der mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattete Julian Nagelsmann in München begründen.
In den Geschichtsbüchern wird man – falls Nagelsmann wirklich erfolgreich sein sollte – womöglich diesen Moment als den Beginn dieser neuen Ära festmachen: Der 33-Jährige kommt um genau 14:16 Uhr als Erster auf den Platz. Er genießt sichtlich die Aufmerksamkeit und das Klicken der Kameras.
Nagelsmann legt sein Lächeln auf, das zu sagen scheint: Ich bin jetzt am Ort meiner Träume angekommen. Er ist tatsächlich vom Fan zum Cheftrainer des bekanntesten Vereins Deutschlands geworden.
Kurze Zeit später dann das volle Rampenlicht für ihn und seine fünf Assistenten. Hans-Peter Renner, Urgestein der Bayern-Medienabteilung, führt Nagelsmann & Co. routiniert Richtung Seitenlinie zum Fototermin. Rund 50 Reporter, Fotografen und Kameraleute sind an die Säbener Straße gekommen.
Nagelsmann macht den Guardiola
Die Mannschaft schickt Nagelsmann – ein wenig überraschend – auf einen anderen Platz. Das Aufwärmprogramm findet fernab der Presse statt. Der Trainer beobachtet, bleibt im Hintergrund. Seine Assistenten Xaver Zembrod und Dino Toppmöller übernehmen.
Erst als es dann an den Ball geht, erwacht Nagelsmann regelrecht. Immer wieder unterbricht er die Übungen, erklärt, verbessert und motiviert die 19 Spieler, die ihm heute zur Verfügung stehen. Die Nationalspieler weilen noch im Urlaub, Nagelsmann hat bereits Betriebstemperatur.
Als Reporter fühlt man sich unweigerlich an den Sommer 2013 erinnert, als der ebenso kommunikative Pep Guardiola die Bayern-Stars am Gardasee schwitzen ließ und seine Anweisungen über den Platz hallten.
Upamecano und Nianzou bekommen Sonderbehandlung
Auf engstem Raum mit maximal vier Pässen Lösungen zu finden, ist dem ehemaligen Trainer von RB Leipzig an diesem Tag besonders wichtig. "Nicht so viel nachdenken! Spielen! Lasst die Murmel laufen!" ist nur eine seiner vielen Ansagen an die Spieler. Unter ihnen: Neuzugang Dayot Upamecano (den Nagelsmann aus Leipzig mitbrachte) und Tanguy Nianzou.
Auf die Arbeit mit ihm legt Nagelsmann spürbar besonderen Wert, denn der Auftrag der Bayern-Bosse ist klar: Der junge, hochtalentierte Franzose soll eine feste Größe in der Innenverteidigung des Rekordmeisters werden.
Der 19-Jährige ist nach seinen Verletzungen quasi ein weiterer Neuzugang und nachdem sich David Alaba und Jerome Boateng – der eine freiwillig, der andere nicht – von der Säbener Straße verabschiedet haben, muss er schnell ein Leistungsträger werden.
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Taktiktafel auf dem Platz
Früh packt Nagelsmann die Taktiktafel aus – und das obwohl die Einheit ja öffentlich stattfindet. Der Trainer dreht sich selbst und die Vorderseite der Tafel jedoch von den Reportern weg. Noch lässt er sich nicht ganz in die Karten schauen.
Doch seine Marschroute wird auch so deutlich. Immer wieder fordert er von seinen Schützlingen, extrem nach innen zu rücken. Er will Diagonalpässe sehen und fordert ein rasches Verschieben.
Gerade die beiden angesprochenen Innenverteidiger Upamecano und Nianzou nimmt er in die Pflicht. Sie erfahren auch hier unter all den Jungspunden auf dem Platz Nagelsmanns besondere Aufmerksamkeit.
Um 16:12 Uhr beendet der neue Bayern-Trainer die Einheit. Auffällig: Nur die Torhüter verabschieden sich früh in Richtung Kabine. Die restlichen Spieler bleiben noch auf dem Platz, spielen sich Bälle zu und machen Späße. Alles unter den Blicken von Nagelsmann, der vermutlich schon die kommenden Einheiten im Kopf hat, um dann eine Ära prägen zu können.
Von Stefan Kumberger
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