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Bundesliga

Thomas Müller: Dauerpatient des FC Bayern München - Das Phänomen ist plötzlich Sorgenkind

  • Aktualisiert: 29.10.2022
  • 09:44 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/NurPhoto

Thomas Müller ist in den vergangenen Wochen quasi dauerverletzt. Für ihn eine ungewohnte Situation. Eine kurzfristige Besserung ist erstmal nicht in Sicht, er wird nicht nur gegen Mainz (ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) fehlen.

Von Andreas Reiners

München - Manche Weisheiten gelten nicht für immer. Hin und wieder werden sie von der Realität eingeholt. 

Deshalb müssen Bayern-Fans aktuell sehr stark sein. Denn ausgerechnet seit Jahren bestehende Weisheiten um Klub-Legende Thomas Müller lösen sich mehr oder weniger in Luft auf. 

"Der verletzt sich nie, weil er keine Muskeln hat. Nur Knochen und Haut." Das sagte Arjen Robben einst über Müller, der frühere Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bezeichnete Müller 2020 gar als Phänomen und bescheinigte ihm einen körperlichen Top-Zustand.

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Im Moment dauerverletzt

Doch im Vergleich zu früher ist Müller aktuell quasi im Dauerkrankenstand. Coronavirus, Erkältung, muskuläre Probleme, Magen-Darm-Grippe und Hüftprobleme - all das nur im Oktober. Vier Spiele verpasste er aufgrund seines maladen Körpers, nach zuvor gerade einmal 19 seit seinem Debüt in der Saison 2008/2009.

2013 fiel Müller überhaupt das erste Mal in seiner Karriere verletzungsbedingt aus - ein Muskelfaserriss. 

Die erste Weisheit, dass sich Müller nie verletzt, kippt gleichzeitig auch die zweite: "Thomas Müller spielt immer", eingeführt von Ex-Trainer Louis van Gaal. Doch als Müller zwischen den Pausen mal im Kader stand, wurde er nur eingewechselt.

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Für Müller sind das mit seinen 33 Jahren ganz neue Erfahrungen. "Das bin ich nicht gewohnt. Ich bin gewohnt, dass mein Körper funktioniert - und das tut er die letzten Wochen nur so im Stop-and-Go-Modus und das ist natürlich nicht zufriedenstellend", sagte Müller.

Die Phasen müsse man überstehen, meinte Müller: "Wenn das Team so gut performt, dann ist es umso schöner, dann macht es auch nichts aus eigentlich."

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Irritation im Hüft- und Beckenbereich

Natürlich macht es etwas aus, denn Müller ist einer, der immer spielen will. Doch er muss weiter warten. Trainer Julian Nagelsmann bestätigte inmitten des Stop-and-Go-Modus die erneute Pause.

"Thomas hat wieder eine Irritation im Hüft- und Beckenbereich. Er wird nicht spielen können, wahrscheinlich auch nicht am Dienstag (gegen Inter Mailand, Anm. d. Red). So wie es jetzt aussieht", sagte Nagelsmann am Freitagnachmittag.

Nagelsmann will auf eben jenes Hin und Her verzichten, auf zehn Minuten Einsatzzeit, die wieder eine Pause zur Folge hat.

"Deswegen nehme ich ihn jetzt wahrscheinlich eine Woche heraus, um der Struktur einmal Ruhe zu geben, und dann schauen wir, ob es für das nächste Wochenende reicht (in Berlin gegen Hertha, Anm. d. Red.). Es ist keine strukturelle Verletzung." Immerhin.

Es herrscht Ratlosigkeit

Trotzdem: Müller mache sich Gedanken, so Nagelsmann. Doch im Moment herrscht ein wenig Ratlosigkeit. "Man kann es nicht genau definieren. Es blockiert ein bisschen, es sticht ein bisschen", so Nagelsmann. Heißt: Müller benötigt Geduld. In der heißen Phase der Hinrunde und keine vier Wochen vor dem WM-Auftakt ist das einfacher gesagt als getan.

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Wenigstens bei den Bayern läuft es, mit einem Sieg am Samstag gegen Mainz (ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) könnten der Rekordmeister dorthin zurückkehren, wo er sich langfristig sowieso sieht - an die Tabellenspitze. Zumindest für 24 Stunden, am Sonntag kann sich Union Berlin gegen Borussia Mönchengladbach die Führung zurückholen.

Doch die Krise bei den Bayern ist inzwischen keine mehr, sie haben ihren Rhythmus wiedergefunden. Müller sucht seinen noch. Damit die Weisheiten bald wieder gültig sind.

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