Glabbach-Profis toben - Schiedsrichter äußert sich
VAR entscheidet Stuttgart gegen Gladbach: Fakten und Reaktionen zur umstrittenen Szene
- Aktualisiert: 16.01.2021
- 23:26 Uhr
Lange sah Gladbach wie der sichere Sieger aus, doch dann schaltete sich in der Nachspielzeit der Videoassistent ein. Der VfB verwandelte den folgenden Strafstoß zum 2:2-Endstand. Eine Szene, die Fans und Experten zur Weißglut trieb. Aber auch der Schiedsrichter selbst äußerte sich bereits. Das sind die Fakten und Reaktionen.
Stuttgart/Gladbach - Es war ein gutes Bundesligaspiel, doch am Ende war das alles nichts wert.
Borussia Mönchengladbach führte im Duell des 16. Spieltags mit 2:1 gegen den VfB Stuttgart. Dann flog eine Flanke durch den Gladbacher Strafraum. Borussia-Verteidiger Ramy Bensebaini legte seine Arme um den Stuttgarter Angreifer Sasa Kalajdzic.
Ein Aufschrei auf dem Platz, doch der Pfiff von Schiedsrichter Dr. Felix Brych blieb aus. Kurz später meldete sich Videoassistentin Bibiana Steinhaus per Funk. Brych lief in die Review Area, schaute sich die Szene an und entschied auf Strafstoß. Diesen verwandelte der VfB zum 2:2-Endstand.
Eine Szene, die Fans, Experten und auch die Gladbach-Profis erzürnt. Denn ein ganz entscheidendes Detail blieb den Unparteiischen verborgen.
Die Fakten zur Szene:
Denn nicht die Umarmung von Bensebaini war ursächlich für das Fallen von Kalajdzic. Dieser stolperte beim Rückwärtslaufen einfach nur über den Fuß seines Mitspielers, den von Waldemar Anton.
Problem: Brych bekam diesen Ablauf der Szene an den Bildschirmen am Spielfeldrand gar nicht gezeigt. Alle Widerholungen beschränkten sich auf den Ablauf im Oberkörperbereich. Das Ergebnis: eine Fehlentscheidung.
So stellte er der Referee nach dem Spiel auch selbst da. Bei "Sky" sagte Brych: "Ich habe im Spiel nur die Hände gesehen, und mir war es vom Gefühl her einen Tick zu wenig", so der 45-Jährige.
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Diese Aussage schließt einen Eingriff aufgrund fehlender Wahrnehmung aus. Videoassistentin Steinhaus macht Brych also auf eine klare Fehlentscheidung aufmerksam - der erste Fehler.
Angesprochen auf den Fußkontakt Kalajdzics mit seinem Mitspieler wirkte der Unparteiische überrascht: "Das habe ich erst jetzt mit zeitlicher Verzögerung gesehen. Es ist eine komplexe Szene, weil zwei Kontakte vorliegen. Einer im Brustbereich, und ein anderer am Boden. Der ist uns leider verborgen geblieben", so Brych.
Letztlich hielt er fest, was viele sowieso schon wussten: "Stuttgart kann mit dem Elfmeter glücklich sein."
Und folglich muss sich Gladbach ärgern. Die Fohlen verpassten durch den Last-Minute-Ausgleich den Anschluss an die Champions-League-Plätze und bleiben Siebter. Nutznießer Stuttgart bleibt nach dem schmeichelhaften Remis Zehnter.
Die Reaktionen zur Szene:
Lange dauerte es nicht, bis sich erste Gladbacher Emotionen vor dem Mikrofon entluden. Dabei formulierte es Trainer Marco Rose noch recht diplomatisch: "Ich frage mich, warum Köln dazu kommt? Der Schiedsrichter hatte doch gar keinen Elfmeter gepfiffen", so Rose.
Deutlicher wurde hingegen Angreifer Jonas Hofmann: "Das ist eine absolute Frechheit, so etwas habe ich noch nie erlebt. [Breel] Embolo hat so eine Szene 50 Mal im Spiel, dass die Arme des Gegners um seinen Körper sind. Und da wird nie gepfiffen. Und dann in der Situation den Hinweis zu kriegen, dass es eine klare Fehlentscheidung ist?"
Christoph Kramer konnte die Entscheidung ebenso wenig verstehen. Als er die Wiederholung nach dem Spiel sah fragte der Mittelfeldmann: "Ist das die Elfmetersituation? Dafür wurde er gepfiffen?" Anschließend musste sich auch Kramer zurückhalten: "Das ist ja nicht mal im Mittelfeld ein Foul. Ich bin ein großer Fan davon, dass man sich strittige Szenen anschaut. Aber wenn du dir die Szene anschaust, kannst du ja nie und nimmer darauf kommen, dass das eine klare Fehlentscheidung ist. Dafür Elfmeter zu geben, geht eigentlich nicht."
Und auch im Internet wurde die Szene in der 4. Minute der Nachspielzeit heiß diskutiert:
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