ranSicht von Andreas Reiners
Yann Sommer zum FC Bayern München: Der Deal kennt nur Gewinner - ein Kommentar
- Aktualisiert: 20.01.2023
- 11:55 Uhr
- ran.de
Yann Sommer geht von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern München. Für alle Beteiligten ein Deal, der passt. Sogar für Manuel Neuer. Ein Kommentar.
Wenn der FC Bayern bei der Konkurrenz wildert, ist das Geschrei oft groß. Und der Schaden auch.
Denn dann gibt es selten eine Win-Win-Situation, eher ist der kleinere Klub der Gelackmeierte, weil er zwar im Idealfall Geld kassiert, aber auch einen Topspieler los ist. Der Transfer von Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach nach München ist kein Win-Win-Transfer.
Er ist noch mehr: ein Win-Win-Win-Deal.
FC Bayern: Adäquater Ersatz
Denn klar: Die Bayern haben ihren adäquaten Ersatz ohne Qualitätsverlust für den verletzten Nationaltorhüter Manuel Neuer. Sommer ist ein extrem starkes Gesamtpaket, für den Preis (8+1 Million Euro) zu diesem Zeitpunkt (Winter) und unter den besonderen Bedingungen (viel FCB-Verzweiflung) eine im Grunde perfekte Lösung, um gut gerüstet auf Titeljagd zu gehen.
Menschlich, weil der Schweizer in Gladbach achteinhalb Jahre bewies, dass er nicht nur Leistungsträger, sondern auch Führungsspieler ist, er war ein Aushängeschild des Klubs. Und sportlich gehörte er stets zum festen Gerüst, machte in den vergangenen Jahren weitere Schritte zu einem internationalen Top-Keeper und war Saison für Saison eine verlässliche und hochkarätige Stütze. Und ist in Topform sogar eher ein Upgrade.
Deshalb sind, wenn Neuer zurückkommt, zwei Keeper dieser Klasse im Sommer auch erst einmal nur ein Luxusproblem - wenn überhaupt. Für Neuer könnte der neue Konkurrent auf dem Weg zum Comeback sogar entscheidender Ansporn sein, es noch einmal allen zu zeigen.
Update vom 20.01.2023: Wir haben zusammengefasst, wie man das Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen FC Bayern München heute live im TV und Livestream sehen kann.
Yann Sommer: Chance auf Titel
Sommer wiederum bekommt mit einem nachvollziehbaren Wechsel zum einen sauberen Abgang hin, und zugleich mit seinen 34 Jahren auch noch einmal die Chance auf große Spiele, Europapokal-Abende, Titel.
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Die Gladbacher haben sich die Notsituation der Bayern zunutze gemacht und mit dem Poker die eigene Anhängerschaft erheitert, aber auch die Grundlage dafür geschaffen, einen Nachfolger holen zu können, um auf einer Position, die jahrelang nur Kontinuität kannte, einen möglichst reibungslosen Übergang hinzubekommen. Mit einem vielversprechenden und langfristigen Lösungsansatz.
Borussia Mönchengladbach: Ersatzmann schon da
Klar: Ob das mit Jonas Omlin hinhaut, muss sich erst zeigen, doch die Voraussetzungen sind bestens. Bestätigte sein Ex-Trainer Markus Babbel gerade erst im ran-Gespräch: "Omlin ist ein Torhüter, der eine extreme Sprungkraft hat und sehr reaktionsschnell ist."
Mit dem Schweizer bekommen die Gladbacher einen ruhigen Vertreter seiner Zunft, aber auch einen, so Babbel, "Vollprofi, der aus meiner Sicht wie die Faust aufs Auge nach Gladbach passt. Mit diesem Transfer haben die Gladbacher auf dieser Position jetzt für einige Jahre definitiv Ruhe".
Jonas Omlin: Der nächste Schritt
Und nicht zu vergessen: Für Omlin ist es ein wichtiger Schritt in seiner Karriere, er ist mit 29 in der Schweizer Nati die Nummer drei. Hinter Sommer. Und Gregor Kobel von Borussia Dortmund. Für Omlin ist die Bühne also bereitet.
So ist es sogar ein Win-Win-Win-Win-Deal.