1:3-Pleite bei Lazio Rom! Die schwache Leistung des BVB gibt Rätsel auf
- Aktualisiert: 21.10.2020
- 08:15 Uhr
- ran.de
Nach dem kapitalen Fehlstart in die Champions League zeigen sich Trainer Lucien Favre und Kapitän Marco Reus selbstkritisch und suchen nach Erklärungen für den schwachen Auftritt bei Lazio Rom. Klar ist, dass sich die Mannschaft schnell steigern muss, denn bereits am Samstag steht das Revierderby gegen Schalke an.
Rom/München - So richtig erklären konnte sich niemand bei Borussia Dortmund, was da gerade im Olympiastadion in Rom passiert war. Seltsam mutlos hatte sich die Mannschaft des BVB präsentiert, uninspiriert, müde.
"Ich bin sehr enttäuscht", sagte der niedergeschlagen wirkende Trainer Lucien Favre nach der 1:3-Niederlage bei Lazio Rom bei "Sky": "Das war sehr schlecht heute." Ähnlich sah es Kapitän Marco Reus, der wie das komplette Dortmunder Mittelfeld beim Auftakt zur Champions League nicht ins Spiel fand und ausgewechselt wurde. "Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, standen auch nicht kompakt. Wir haben alles vermissen lassen", erklärte Reus: "Das war einfach schlecht. Das ist nicht unser Anspruch."
Ballverlust von Meunier führt zum frühen Gegentor
Vor dem 0:1 hatte sich der BVB behäbig im Spielaufbau präsentiert, Thomas Meunier unterlief schließlich der verhängnisvolle Ballverlust in der Nähe des Strafraums, den ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Ciro Immobile eiskalt bestrafte. Der zweite Gegentreffer fiel nach einer Ecke, Lukasz Piszczek verlor das entscheidende Kopfballduell, Torwart Marwin Hitz fälschte unglücklich ins eigene Tor ab. Beim dritten Treffer sah dann Abwehrchef Mats Hummels nicht gut aus und konnte den Assist von Immobile für Jean-Daniel Akpa-Akpro nicht verhindern.
"Das war eine desolate Leistung, so kann man in der Champions League nicht auftreten. Viele Spieler sind nicht ansatzweise an ihre Leistungsgrenze gekommen", schimpfte Lizenzspielleiter Sebastian Kehl bei "Sky". Die Schuld aber ausschließlich der stark ersatzgeschwächten Abwehrreihe anzukreiden, wäre zu einfach. Vor allem im Mittelfeld leistete der BVB den Römern kaum Widerstand, Axel Witsel fand nicht ins Spiel, der junge Jude Bellingham war bei seinem Champions-League-Debüt nur ein Schatten seiner selbst. Auch von Jadon Sancho ging praktisch keine Gefahr aus.
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Der BVB stand auch schon nach der Augsburg-Niederlage in der Kritik
Als einziger Dortmunder Spieler stemmte sich tatsächlich Erling Haaland gegen die Niederlage, der Mittelstürmer erzielte mit einem wuchtigen Schuss das einzige Tor. Über weite Strecken hing der Norweger aber in der Luft.
Mit drei Siegen und einer Niederlage ist der BVB eigentlich gut in die Liga gestartet. Allerdings zeigte die Mannschaft beim 0:2 gegen Augsburg vor knapp drei Wochen schon einmal eine unerklärlich schwache Leistung, die Fans stellten damals die Einstellung der Profis und die Taktik von Trainer Favre in Frage. Der kapitale Fehlstart in die Champions League dürfte diese Diskussionen nun wieder hochkochen lassen.
Gegen Schalke und St. Petersburg müssen Siege her
Während in der Abwehr die verletzten oder wie Emre Can gesperrten Spieler bald wieder zurückkommen werden und für Entlastung sorgen dürften, machte Favre eine neue Baustelle im Tor auf. Denn im Kasten stand in Rom wie schon zuletzt in Hoffenheim Marwin Hitz für den leicht angeschlagenen Roman Bürki. Ob Hitz nun die neue Nummer eins ist, ließ Favre vor dem Spiel offen. Hitz machte seine Sache trotz des Gegentors gut, die unklare Situation im BVB-Tor könnte aber für weitere Unruhe sorgen.
Und Unruhe können sie in Dortmund derzeit tatsächlich gar nicht gebrauchen. Denn bereits am Samstag kommt Schalke 04 (18 Uhr im Liveticker auf ran.de) zum Bundesliga-Revierderby, vier Tage später ist in der Champions League Zenit St. Petersburg zu Gast. Beide Spiele muss der BVB ohne Wenn und Aber gewinnen, ansonsten dürften die Verantwortlichen einmal mehr in Erklärungsnotstand geraten.
Christian Stüwe
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