Champions League

Arnaut Danjuma: Vom Zweitliga-Kicker zum Bayern-Schreck

Aktualisiert: 11.04.2022
18:50 Uhr
ran.de/Tim Rausch

Der FC Villarreal visiert im Rückspiel beim FC Bayern am Dienstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) den Halbfinal-Einzug der Champions League an. Schlüsselspieler für die Mannschaft von Trainer Unai Emery dürfte Arnaut Danjuma werden - und das nicht zum ersten Mal diese Saison.

München - Der FC Villarreal lässt in der Regel auf dem Transfermarkt nicht die Muskeln spielen. Das Team von Trainer Unai Emery setzt auf eine Mischung aus bedachten Deals, viel Jugendarbeit und (fast) ablösefreien Routiniers.

Und doch überwies der Verein aus der 50.000-Einwohner-Stadt im vergangenen Sommer fast 25 Millionen Euro, eine neue Rekordsumme in der Vereinsgeschichte, an den englischen Zweitligisten AFC Bournemouth und angelte sich Arnaut Danjuma.

Der bis dato noch recht unbekannte Flügelflitzer hatte eine gute Saison hinter sich. 15 Tore erzielte der heute 25-Jährige in der zweiten englischen Liga, acht weitere legte er auf. Trainer Unai Emery soll sich bei Villarreal-Präsident Fernando Roig für eine Verpflichtung stark gemacht haben. Vielleicht, weil er schon einen Plan im Kopf hatte.

Danjuma ist eine Hybrid-Stürmer

Denn das "taktische Mastermind", wie ihn Danjuma nach dem 1:0-Erfolg über den FC Bayern München in der Champions League (das Rückspiel am Dienstag ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) betitelte, verlieh dem Spiel des niederländischen Nationalspielers den nötigen Feinschliff.

Beim "gelben U-Boot" bekleidet Danjuma mehrere Rollen. Er ackert häufig den linken Flügel rauf und runter, stellt dabei immer wieder seine Dribbelstärke und sein Tempo unter Beweis und lässt Gegenspieler wie Slalomstangen stehen. Gerne zieht er in Robben-Manier (nur von der anderen Seite) in die Mitte und sucht den Abschluss.

Diese Abschlussstärke blieb bei Emery nicht unbemerkt. Danjuma arbeitet sozusagen als Teilzeit-Flügelspieler und Teilzeit-Mittelstürmer. Oder moderner ausgedrückt: als Hybrid-Stürmer.

Im Spielaufbau bildet er dann (meist) mit Gerard Moreno eine Doppelspitze. Mit Erfolg: Danjuma sammelte bisher in 30 Partien 14 Tore und vier Vorlagen.

Enge Zusammenarbeit mit Team-Analytiker

Seine Weiterentwicklung des Torinstinkts verdankt er der Zusammenarbeit mit Antonio Rodriguez, Villarreals Analytiker für die Stürmer.

"Jeden Tag sitzen wir eine halbe Stunde zusammen und schauen uns Spielszenen an. Das hilft mir, ein besseres Gefühl für die einzelnen Situationen zu bekommen, meine Instinkte zu trainieren. Ich versuche Spiele zu gewinnen, bevor ich sie spiele", sagte Danjuma der spanischen Zeitung "El Pais" in einem Interview im Januar.

Und vielleicht war es auch ein Instinkt, den Lauf in der achten Minute gegen Bayern anzusetzen, nahe des Fünfmeterraums zu stoppen und den eigentlich harmlosen Schuss von Dani Parejo entscheidend ins rechte Eck und gegen die Laufrichtung von Manuel Neuer zu lenken. Ob Zufall oder nicht: Danjuma stand goldrichtig.

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Danjuma von Top-Klubs gejagt

Der Senkrechtstart von Danjuma bleibt dabei nicht unbemerkt. Manchester United und der FC Liverpool werden mit dem Flügelspieler bereits in Verbindung gebracht. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann lobte den sechsmaligen Nationalspieler bereits vor dem Hinspiel: "Er ist ein sehr gefährlicher Stürmer, der sich immer wieder rauskippen lässt auf den linken Flügel. Er hat ein gutes Tempo, gute Bewegungen und ist vergleichbar mit einem europäischen Top-Top-Spieler."

Den Namen des "Top-Top-Spielers" wollte Nagelsmann nicht nennen, aber spätestens seit dem Hinspiel ist auch klar: Danjuma zählt mittlerweile ebenfalls zu den Top-Spielern auf seiner Position.

Und stellt bereits weitere Vereinsrekorde auf: Dank seiner sechs Tore in der Champions League ist er mittlerweile der erfolgreichste Torschütze in diesem Wettbewerb in der Villarreal-Geschichte. Nicht schlecht für jemanden, der vor einem Jahr noch gegen Coventry City und Preston North End kickte.

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