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Mit dem "magischen Dreieck" zum Auswärtssieg

Champions League: Fünf Gründe, warum Borussia Mönchengladbach bei Juventus Turin gewinnen kann

  • Aktualisiert: 21.10.2015
  • 14:59 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© imago/Eibner

Vier Spiele, vier Siege. Borussia Mönchengladbach rockt momentan die Bundesliga. Und wie sieht es in der Champions League aus? Da wartet die Fohlenelf noch auf den ersten Sieg. ran.de nennt fünf Gründe, warum sich die Gladbacher nun berechtigte Hoffnungen auf einen ersten Erfolg in der Königsklasse bei Vorjahresfinalist Juventus Turin machen dürfen.

Turin – Fabian Johnson saß hoch oben auf dem Podest des Presseraums in Turin, schaute kurz in die Runde und setzte dann einen ernsten Gesichtsausdruck auf. "Wir sind sicher nicht hier her gekommen, um nur gut auszusehen und die Punkte vorbei zu bringen", erklärte der US-amerikanische Nationalspieler in Diensten von Borussia Mönchengladbach im Brustton der Überzeugung vor dem schweren Auswärtsspiel der Fohlenelf in der Champions League beim Vorjahresfinalisten Juventus Turin.

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Und nur dieser eine Satz sagt vieles aus über die "neue" Post-Favre Borussia vom Niederrhein. Denn mit der Mannschaft von Interimscoach Andre Schubert ist nach vier Siegen in Folge in der Bundesliga wieder zu rechnen – auch in der Königsklasse. "Wir haben viel Respekt vor Juve, aber keine Angst. Warum auch? Uns erwarten ein tolles Stadion und eine tolle Atmosphäre. Angst hat im Fußball nichts zu suchen", meint Schubert.

ran.de nennt fünf Gründe, warum sich die Gladbacher tatsächlich berechtigte Hoffnungen auf den ersten Sieg in der diesjährigen Champions-League-Saison machen dürfen:

Der Schubert-Effekt: Der Übergangstrainer und eigentliche Coach der Gladbacher U23 hat es in kürzester Zeit geschafft, sämtliche Blockaden im Kopf der Borussen-Spieler zu lösen. Auf einmal ist der Spaß zurück auf dem Rasen, von Verkrampfung keine Spur mehr.

Schubert lässt Feingeistern wie Raffael alle Freiheiten auf dem Platz. Bei Ex-Coach Lucien Favre mussten sich ausnahmslos alle Spieler an klare Vorgaben halten, durften nicht aus dem System "ausbrechen". Bei Schubert ist das anders. Und das tut vor allem Kreativspielern wie Raffael, Lars Stindl, Mo Dahoud, Granit Xhaka oder aber auch Fabian Johnson richtig gut.

Raffael, Stindl und Dahoud – Gladbachs "magisches Dreieck": Unter der Regie von Andre Schubert hat Gladbach in vier Liga-Spielen und einer Champions-League-Partie insgesamt 15 Tore erzielt – die Hälfte davon geht auf das Konto des neuen "magischen Dreiecks" vom Niederrhein. Raffael (3 Tore / 5 Assists), Stindl (2 / 2) und Dahoud (2 / 2) sind unter dem neuen Trainer zu absoluten Schlüsselspielern geworden.

Vor allem der brasilianische Edeltechniker hat unter Schubert eine Leistungsexplosion hingelegt. Trabte Raffael unter Favre zuletzt nur noch lustlos und apathisch über den Rasen, ist er nun wieder aktiv, torgefährlich und quirlig. Auch das Zusammenspiel mit Stindl, der unter Schubert endlich auf seiner Lieblingsposition in der Offensive spielt, klappt immer besser. "Er ist ein Typ wie Max Kruse", lobt Raffael seinen neuen Sturmpartner bereits über den grünen Klee.

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Und Dahoud? Er ist bislang die Entdeckung der Saison. Neben Granit Xhaka brilliert der Syrer im defensiven Mittelfeld der Borussia, stopft Löcher und ist nebenbei auch noch torgefährlich. Der erst 19-Jährige ist aktuell wohl das beste Fohlen im Gladbacher Stall.

Das neue Gladbacher Selbstvertrauen: 15:5 Tore. Vier Siege, eine Niederlage. Das ist die starke Bilanz der Fohlenelf aus den letzten vier Bundesliga-Partien (vier Siege) und der unglücklichen Pleite in der Königsklasse gegen Manchester City (1:2).

Der Glaube an die eigene Stärke ist an die Hennes-Weisweiler-Allee zurückgekehrt. Kurzfristigen Rückschlägen wie der unnötigen Niederlage gegen Manchester in der Champions League folgte ein 2:0-Erfolgserlebnis gegen den deutschen Vize-Meister VfL Wolfsburg in der Liga. Auch die anfangs der Saison so wackelige Defensive hat Schubert in den Griff bekommen – Gegentore bekommt die Borussia fast ausschließlich durch Strafstöße. Dieses Problem gilt es noch zu lösen …

Juves Schwächeperiode: Die "alte Dame" ist in dieser Saison noch nicht so recht in Form gekommen. In der italienischen Serie A holte Juve nur neun Punkte aus acht Spielen, zuletzt mussten sich die Turiner mit einem torlosen Remis bei Inter Mailand zufrieden geben. Aktuell rangiert Juve in der Tabelle auf Platz 14.

In der Königsklasse führen sie das Klassement nach zwei Siegen mit sechs Punkten allerdings an. Die Borussia ist also gewarnt …

"Fohlenelf"-Fan Gianluigi Buffon: Der viermalige Welttorhüter ist bekennender Fan von Borussia Mönchengladbach – und hätte sich in seiner Karriere durchaus mal vorstellen können, an den Niederrhein zu wechseln. Doch es kam letztlich nie dazu. "Der Name hat mich immer neugierig gemacht – so lang und schwierig. Als Kind konnte ich den Namen nie aussprechen. Aber es ist ein wenig besser geworden", erklärte Buffon.

Vielleicht leistet sich der sonst so starke und souveräne Keeper gegen seine "alte Liebe" ja mal eine kleine Unsicherheit – diese würde Buffon gegen Gladbach unter Umständen ein bisschen weniger wehtun, als gegen einen anderen, x-beliebigen Gegner …

Dominik Hechler