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Bayern vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen RB Salzburg

FC Bayern in der Champions League: Von Risikomanagement und der Vermeidung von "unforced errors"

  • Aktualisiert: 08.03.2022
  • 08:31 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen RB Salzburg am Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) beschäftigt sich Thomas Müller mit "unforced errors", lobt den formstarken Niklas Süle über den grünen Klee und nimmt gleichzeitig den in die Kritik geratenen Dayot Upamecano in Schutz. FC Bayern-Coach Julian Nagelsmann lässt indes keinen Zweifel daran aufkommen, dass der deutsche Rekordmeister gegen die Mozart-Städter in die nächste Runde der "Königsklasse" einziehen wird.

München - Thomas Müller bemühte fachfremdes Jargon, als er über die aktuellen Probleme des FC Bayern fabulierte. "Im Tennis würde man in unserem Fall von zu vielen 'unforced errors', also unerzwungenen Fehlern, sprechen, die uns immer wieder aufs Neue in Bedrängnis bringen", so der bajuwarische Dauerbrenner und Torjäger in Diensten des deutschen Rekordmeisters vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen RB Salzburg in der heimischen Arena (Di., ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de).

Das 2:4 beim VfL Bochum 1848 vor knapp drei Wochen und das darauffolgende 1:1-Unentschieden im Hinspiel des Achtelfinals der "Königsklasse" in Salzburg haben bis heute ihre Spuren hinterlassen.

Es grummelt im bayerischen Paradies, obwohl zuletzt wenigstens die Ergebnisse wieder gestimmt haben - die Auftritte hingeben nicht immer. Jedenfalls was der Selbstverständnis des FC Bayern angeht. 

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Müller: "Müssen an unserem Risikomanagement arbeiten"

Vor allem der Defensive unterläuft immer wieder der eine oder andere Lapsus, der bei den eigenen Fans für Schnappatmung sorgt. Im Fokus der Kritik: Neuzugang Dayot Upamecano. Zu unrecht, findet Müller. "Wir müssen alle ein bisschen an unserem Risikomanagement arbeiten", erklärt der 32-Jährige: "Wir müssen die Balance finden zwischen spielerischen Lösungen, aber auch mal dem langen Ball, wenn er denn notwendig ist."

Und in Richtung Upamecano sagt Müller: "Er hat in der Vergangenheit schon viele sehr gute Spiele für uns abgeliefert, aber natürlich sind ihm in den zurückliegenden Spielen ein paar 'unforced errors' zu viel unterlaufen, das hat jeder gesehen. Dennoch hat er enormes Potenzial und hat seine Stärken vor allem in der Defensive."

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Müller: "Nicht schlimm, den Ball auch mal auf die Tribüne zu jagen"

Der FC Bayern wolle zwar eine "spielerische Mannschaft" (Müller) sein, aber das heißt nicht, dass man "mit dem Ball am Fuß aus dem eigenen Sechzehner hinten raus dribbeln muss". Stichwort: Risikomanagement. "Wir müssen das als Mannschaft besser lösen und gegebenenfalls auch dem 'Upa' mal sagen, dass es gar nicht schlimm ist, den Ball in brenzligen Situationen auch mal auf die Tribüne zu jagen", betont Müller.

Nur gut, dass der FC Bayern in seiner ansonsten eher wackligen Defensive noch einen "Leuchtturm" hat - jedenfalls bis zum Saisonende.

Niklas Süle, ab der kommenden Saison in Diensten von Erzrivale Borussia Dortmund, spielt aktuell groß auf, räumt hinten ab, was es abzuräumen gibt und schießt jetzt auch noch Tore. Wie das zwischenzeitliche 1:0 am vergangenen Wochenende gegen Bayer Leverkusen.

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Viel Lob für Süle

"Niklas ist richtig gut drauf. Vielleicht hat es ihm gut getan, dass die Fronten jetzt geklärt sind und er frei aufspielen kann", mutmaßt Müller: "Ich habe mich riesig für ihn gefreut, dass er gegen Leverkusen ein Tor geschossen hat und danach auch von den Fans gefeiert wurde. Dieses Respekt hat er sich wahrlich verdient."

Auch gegen Salzburg wird ein Süle in Top-Form nötig sein. Denn Karim Adeyemi und Co. werden die bayerische Defensive ein ums andere Mal mit ihrer irren Geschwindigkeit und Spritzigkeit vor schwierige Aufgaben stellen. Doch Müller ist davor überhaupt nicht bange. 

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Müller lobt Süle

"Vor allem in der Zweikampfführung ist Niklas bärenstark. Wenn er mal einen Gegenspieler im Vollsprint neben sich hat, wird es für diesen richtig schwer - das kann ich aus eigener Erfahrung im Training sagen. Und auch am Ball bewahrt er immer die Ruhe, weil er sich den heran nahenden Stürmer aufgrund seiner körperlichen Fähigkeiten gut vom Hals halten kann", zählt der Weltmeister von 2014 die Vorzüge des Abwehrrecken auf.

Lobeshymnen der Mitspieler, die bei Süle zu spät kommen. In ein paar Monaten geht es für den Verteidiger, der genau diese Wertschätzung in München immer vermisst hat, von der Isar ins Ruhrgebiet. Ein herber Verlust, wie sich immer mehr herauskristallisiert. 

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Süle, der unumstrittene Abwehrchef

Denn Süle ist aktuell tatsächlich der unumstrittene Abwehrchef der Bayern. Er gibt die Kommandos, dirigiert seine Vorder- und Nebenleute und merzt Fehler seiner Mitspieler aus. Der 26-Jährige grätscht, ackert und rackert was das Zeug hält. Und das gefällt. 

Doch was passiert, wenn Süle im Sommer weg ist? Schon jetzt beklagt auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann zum Teil fehlende Kommunikation in seiner Defensive - und bemüht den Verlust von David Alaba im vergangenen Sommer als Beispiel.

"Als wir Alaba verloren haben, ist uns auch ein Spieler weg gebrochen, der sowohl auf dem Rasen, aber auch in der Kabine sehr viel gesprochen und mit seinen Teamkollegen kommuniziert hat", so der Bayern-Coach. 

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Nagelsmann: "Nicht jeder wird als Sprachrohr geboren"

"Jetzt spielen halt andere Spieler in unserer Defensive und die müssen in diese Rolle erst einmal noch hineinwachsen", ergänzt Nagelsmann: "Auf der anderen Seite - und das ist keinesfalls despektierlich gemeint  - wird auch nicht jeder als Sprachrohr geboren, das liegt einfach nicht jedem." Süle ist da (noch) eine Ausnahme im Bayern-Kader.

Und so lange Süle noch da ist, will Nagelsmann gemeinsam mit ihm, Rückkehrer Manuel Neuer und seinen anderen Spielern gegen Salzburg weiterkommen und ins Viertelfinale der Champions League einziehen.

"Sonst wird es sicherlich nicht eine so erfreuliche Saison", weiß auch der Münchner Coach, was wohl rund um die Säbener Straße bei einem Ausscheiden aus der "Königsklasse" los wäre.

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Nagelsmann vor Salzburg zuversichtlich

Er stellt aber auch klar: "Die Ansprüche beim FC Bayern sind hoch, bei mir aber auch. Deswegen gehe ich nicht davon aus, dass wir ausscheiden."

Eine klare Ansage von Nagelsmann, der mit furiosen Salzburgern rechnet: "Sie werden in vielen Phasen des Spiels hoch verteidigen und versuchen, ihre Gegenpressing-Aktionen zu nutzen. Allerdings haben sie aufgrund der Coronafälle in den vergangenen Wochen nicht durchtrainieren können. Deshalb wird es auch eine Aufgabe sein, unser Tempo über die kompletten 90 Minuten hoch zu halten. Dann können wir unsere Qualität auch auf den Platz bringen."

Und wenn der FC Bayern dann noch sein "Risikomanagement" in den Griff bekommt, sollte einer Viertelfinal-Teilnahme eigentlich nichts mehr im Wege stehen ...

Dominik Hechler

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