Champions League
FC Bayern München: Thomas Müller fordert Jamal Musiala und bekommt besonderen Auftrag
- Aktualisiert: 11.03.2023
- 11:10 Uhr
- ran.de / Stefan Kumberger
Thomas Müller wird gegen PSG zum entscheidenden Faktor. Vor, während und nach der Partie beeindruckt er Fans, aber auch Gegner in seiner wiedergefundenen Rolle als Ober-Bayer. In einer Szene beweist er obendrein die richtige Gelassenheit und bekommt von Jamal Musiala einen besonderen Auftrag.
Aus der Allianz Arena in München berichtet Stefan Kumberger
Müde und erschöpft, aber glücklich sah Thomas Müller aus, als er seinen Körper durch die beiden großen Türen schob, die in der Allianz Arena von der Kabine in die Mixed-Zone führen. Es ist der Bereich, in dem die Profis auf die wartenden Reporter treffen.
Doch was als letzter Kraftakt hätte wirken können, machte Müller dann doch Freude. Voller Leidenschaft beschrieb er nochmal die Schlüsselszenen der Partie: Matthijs de Ligts Rettungsaktion und Müllers Ballgewinn, der schließlich zum 1:0 führte.
"Es wird sicherlich ein bisschen dauern, bis ich ins Bett komme oder dann wirklich einschlafe. Wenn um 4 Uhr die Augendeckel zugehen, wäre das super", scherzte Müller auf Nachfrage von ran über seinen hohen Adrenalinspiegel. Dabei in seiner Hand: Die kleine Trophäe, die er als "Man of the Match" bekommen hatte.
Thomas Müller richtet Fokus sofort auf die Bundesliga
"Dann geht es logischerweise um die Regeneration und um Augsburg. Zeit zum Genießen haben wir vielleicht am Sonntag. Da können wir ein wenig durchschnaufen – da haben wir eine lange Woche", so Müller weiter.
Müller hat seine Rolle gefunden. Statt Müller oder Musiala heißt es schon seit Wochen Müller und Musiala.
Wobei das Spiel gegen Paris gezeigt hat, wie wichtig die Aktionen und Ansagen des Altmeisters sind (ran-Note 1), wenn der Zauberlehrling mal ein wenig schwächelt (ran-Note 4).
Externer Inhalt
Und – auch das ist kaum von der Hand zu weisen – die Kapitänsbinde am Arm lässt Müller nochmal ein kleines bisschen mehr als Anführer strahlen.
Beeindruckend, wie er beim Pressing drei, vier seiner Mitspieler und sich selbst dirigierte. Und das nicht als Mann im Mittelfeld, der das Spiel vor sich hat, sondern als Offensivkraft. Willenstark, lautstark.
Jamal Musiala fordert noch mehr Schreie des Chefs
Musiala gab direkt nach dem Spiel sogar zu, dass der Routinier ihn noch häufiger anschreien dürfe.
"Ja, das werde ich auch tun, solange mir die Stimmbänder da helfen. Manchmal braucht er da natürlich einen kleinen Anschubser", sagt Müller über seinen jungen Mittelfeldpartner.
Dass der "Schreihals" Müller aber auch seine Cleverness und Erfahrenheit wieder mehr zum Einsatz bringt, zeigte die Szene mit Sergio Ramos in der zweiten Halbzeit.
Zoff-Szene zwischen Müller und Ramos
Der Spanier schubste Müller während eines verbalen Zwists, der Bayer fiel zu Boden. Als er wieder aufstand und man gerade den Eindruck gewann, die beiden Weltstars würden sich auf die Hörner nehmen, folgten aber ein Lächeln und ein Handschlag. Die Sache war erledigt.
"Sergio ist grundsätzlich eine Größe im Fußball. Wir kennen uns lange und er ist noch länger auf der Bühne als ich. Da ist viel Respekt da", erklärt Müller gegenüber ran und ergänzt: "Ich wollte eigentlich stehenbleiben, aber da schwanden dann doch die Kräfte…".
Feuer wo es passt, Ruhe, wenn sie nötig ist. Thomas Müller ist für den FCB wieder so wichtig wie eh und je. Der Oberbayer ist wieder Ober-Bayer.