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Champions League

FC Bayern München vs. FC Barcelona: Ein Sieg für die (fragile) Stimmung

  • Aktualisiert: 14.09.2022
  • 15:49 Uhr
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© Imago
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Nach dem Triumph über den FC Barcelona atmet der ganze Klub kollektiv auf und hofft auf positive Effekte hinter den Kulissen. Die Diskussion um die angeblich miese Stimmung in der Kabine ist allerdings nur vorerst beendet. Auch Leroy Sanes "positiver" Flaschenwurf ändert daran nichts.

München - 80. Spielminute am Dienstagabend in der Münchner Arena: Leroy Sane hatte knapp 30 Minuten zuvor gegen Barca den Treffer zum 2:0 markiert. Jetzt wurde er ausgewechselt, durfte sich feiern lassen und klatschte brav bei allen auf der Bayern-Bank ab.

Doch dann kippte die Stimmung komischerweise: Sane schnappte sich eine Trinkflasche und pfefferte sie wutentbrannt auf den Boden.

Kritische Beobachter, die darin einen Affront gegen Trainer Julian Nagelsmann sehen wollten, sahen sich aber schnell getäuscht.

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  • 14.09.2022
  • 10:29 Uhr

"Das waren einfach nur Emotionen. Ich habe ein Tor geschossen, aber kein gutes Spiel gespielt", sagte Sane nach dem Spiel. Er wolle lieber gut spielen und der Mannschaft helfen. Daher habe er sich geärgert.

"Ich war nicht sauer wegen der Auswechslung. Am Ende war ich ein bisschen müde - das hat der Trainer dann gesehen", so Sane weiter.

Hasan Salihamidzic lobt Sanes Wutausbruch

Die Szene zeigt genau das deutlich, was Nagelsmann schon vor der Partie angemerkt hatte: Die Bewertung ein- und derselben Szene hängt immer von Kleinigkeiten ab. Bei Sane konnte man sehen, dass Enttäuschung auch positiv sein kann.

So sieht es zumindest Sportvorstand Hasan Salihamidzic: "Es ist sehr, sehr wichtig, dass jeder auch selbstkritisch ist und sich jeder selbst einschätzen kann. Wir sind immer noch sehr früh in der Saison. Leroy war auf sich selbst sauer – das ist richtig! Man ärgert sich und dann macht man es besser. Das macht einen guten Profi aus."

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Goretzka vs. Sabitzer: Das Duell der kommenden Wochen

Doch während Sane mit seiner zur Schau gestellten Wut lächelnd kokettieren konnte, tun sich in seinem Schatten durchaus weiter Problemfelder auf. Knackpunkt dürfte in den kommenden Wochen die Mittelfeldposition neben Joshua Kimmich werden.

Während Marcel Sabitzer von Beginn an spielen durfte, dann aber zur Halbzeit ausgewechselt wurde und nach der Partie kleinlaut zugeben musste, nicht das beste Spiel gemacht zu haben, machte sein Konkurrent, Leon Goretzka, auf dem Platz deutlich, dass er unbedingt wieder in die Startelf will. 

Nach seinem guten Auftritt zeigte sich der Nationalspieler später in der Mixed-Zone aber bedient. Dort sprach er nur mit dem Vereins-TV des FC Bayern, ließ andere Journalisten kommentarlos stehen. Und das obwohl Goretzka kurz zuvor bei "Prime Video" ordentlich ausgeteilt hatte. 

"Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nichts dazu zu sagen, aber ich kann nicht anders. Wir haben überhaupt gar kein Problem. Ich habe weder mit dem Trainer ein Problem noch mit dem Fakt, dass ich heute nicht angefangen habe", erklärte der Mittelfeldspieler, der hinzufügte: "Ich finde ehrlich gesagt, das war unter der Woche nicht in Ordnung, da wurde ein Satz von mir völlig deplatziert benutzt. Diese ganzen angeblichen Probleme sind derart konstruiert, das hat mich echt geärgert."

Diese Wut konnte man nach seiner Einwechslung regelrecht spüren. Sein wuchtiger Schuss kurz nach dem Wiederanpfiff führte zu jener Ecke, die Lucas Hernandez anschließend zum 1:0-Führungstreffer nutzte.

Zudem hatte der Distanzknaller die Zuschauer in der Arena wieder lauter werden lassen. Den durch seine Einwechslung gewonnenen Schwung durfte Goretzka für sich verbuchen.

Oliver Kahn versucht die Wogen zu glätten

Bayern-Boss Oliver Kahn dürfte genau solche Revierkämpfe im Hinterkopf haben, wenn er nach dem Spiel betont: "Wir werden jeden einzelnen brauchen. Jeder einzelne wird zeigen können, was er draufhat. Ich weiß: Es ist schwierig, wenn der andere für einen spielt. Dann muss man mal ins Bett beißen und das respektieren".

Eine klare Ansage des Titans: Es soll endlich Ruhe beim FC Bayern einziehen!

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Kapitän Manuel Neuer versuchte sich nach der Partie ebenfalls darin, die Seelen seiner Mitspieler zu streicheln. "Jeder hat den Anspruch und die Qualität, von Anfang zu spielen", sagte der Torhüter. Dabei sei es aber auch wichtig, in Bundesliga-Spielen wie gegen Augsburg präsent zu sein.

Die Stimmung beim FC Bayern wirkt also trotz des Sieges gegen Barca äußerst fragil. Wenn im Bundesliga-Alltag am Wochenende wieder keine drei Punkte herausspringen, könnten beim Rekordmeister wieder aus Wut Flaschen durch die Gegend fliegen.

Aus der Allianz Arena in München berichtet Stefan Kumberger

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