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Bayerns Innenverteidiger gegen Juve gefordert

Medhi Benatia: Zurück ins Rampenlicht

  • Aktualisiert: 16.03.2016
  • 23:15 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago/photoarena/Eisenhuth

Medhi Benatia gehört statistisch gesehen zu den besten Innenverteidigern der Champions League. Er ist der ruhende, aber knallharte Pol in Bayerns Defensive. Doch reicht das auch Pep Guardiola gegen Juventus Turin? 

München - Thomas Müller packte ihn an der Hüfte und schob ihn vor die Mannschaft. Während hinter ihm die Truppe aufgereiht zum Fangesang klatschte, durfte Medhi Benatia wieder ein bisschen Rampenlicht genießen.

Vor der Südkurve, vor seinen Fans, stand Benatia und applaudierte den Anhängern, die Mundwinkel beim sonst oft so ernst wirkenden Marokkaner hochgezogen, die weißen Zähne strahlend.

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Ins Spiel der Spiele gegen Juve

Dabei hatte Benatia kurz zuvor nichts Außergewöhnliches geleistet. Ein 5:0-Sieg über Bremen. Gegen einen Gegner, der sich mit einer Sieben-Mann-Abwehrkette in der eigenen Hälfte versteckte. Für einen Innenverteidiger wie Benatia kein Kontrahent zum Glänzen.

Aber Benatia ist wieder zurück im Rampenlicht. Vor den Fans - und am Mittwochabend gegen Juventus Turin (ab 20:15 Uhr im Liveticker auf ran.de) im vorläufig größten Spiel des FC Bayern in diesem Jahr. Rampenlicht Champions League. Nur bei einem erfolgreichen Abschneiden bei diesem größten Spiel können noch größere Spiele folgen.

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Gegen Juve gefordert

Es wird auch an Benatia hängen, ob Bayern noch größere Spiele bestreiten wird. Auch wenn nicht sicher ist, ob Benatia von Beginn an zum Einsatz kommt. Wer weiß das schon bei einem Trainer wie Pep Guardiola.

"Ich liebe meinen Beruf, aber ich hasse diese Situationen", sagt Guardiola zu den Startelf- und Kaderentscheidungen. Vor allem hasse er es, wenn es sich die Spieler verdient hätten.

Gegen Bremen hatte es sich Benatia verdient. Pep ließ ihn 90 Minuten ran. In Dortmund kam Benatia erst in der 90. Minute. Da hatte er es sich wohl nicht verdient.

Wie sieht es nun gegen Juve aus? Verdient? Gegen eine Sturm-Kante wie Mario Mandzukic?

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Bessere Werte als Boateng

Die Zahlen sagen ja. In den neun Spielen weist der Marokkaner sogar bessere Werte auf als der derzeit verletzte Jerome Boateng. Dabei sind Boatengs Werte schon enorm. Benatias Passquote liegt bei über 90 Prozent, Boatengs bei 87. Auch in den Zweikämpfen steht der 28 Jahre alte Innenverteidiger seinem Nebenmann in Nichts nach.

Nicht nur die Zahlen verdeutlichen: Benatia stabilisiert die Bayern-Defensive. Auch wenn das Gegentor zum 2:2 keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung fiel.

Vor allem bei großen Spielen ist Benatia der ruhende Pol. Ruhig, aber knallhart. Wie in der Vorsaison gegen Dortmund, als er unter Beweis stellte, warum der FC Bayern 28 Millionen Euro für ihn gezahlt hat. "Sobald es am Wochenende ums Gewinnen geht, kann ich keine Rücksicht nehmen. Wer ein Tor gegen uns schießen will, kriegt ein Problem mit mir", sagt Benatia in der "tz".

Immer wieder Verletzungen

Nur kann er es beim FC Bayern zu selten zeigen. Zahlreiche Verletzungen hatten den marokkanischen Abwehrhünen immer wieder zurückgeworfen. Nur neun Bundesliga-Spiele bestritt er bisher, nur fünf davon über die volle Distanz. In der Champions League nur vier, gar nur eines von Beginn an. Aber keines über die volle Distanz.

Alles nur wegen Verletzungen. "Mich ärgern die Verletzungen ungemein, vor allem, weil ich mich jedes Mal wieder neu herankämpfen muss ", sagt Benatia rückblickend auf den Saisonstart: "Ich hatte so eine gute Vorbereitung, war in starker Form und habe im ersten Spiel gegen den HSV sogar ein Tor erzielt - und plötzlich war ich wieder verletzt."

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Kaum zurück ereilte ihn nach nur sieben Spielen erneut eine Verletzung. Zumeist sind es muskuläre Probleme. Wie bei so vielen Bayern-Spielern. Robben, Ribery. Immer wieder stellt sich daher die Frage nach Guardiolas Trainingsmethoden. Benatia ein Pep-Opfer in mehrerer Hinsicht?

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Keine Abschiedsgedanken

Benatia war kein Guardiola-Transfer. Er kam als Martinez-Ersatz, als sich der Spanier in der Vorbereitung zur Vorsaison das Kreuzband riss.

Bei Guardiolas Nachfolger Carlo Ancelotti soll er dem Vernehmen nach kein gutes Standing haben, bevor Ancelotti seinen Job angetreten hat. Immer wieder wird über eine Rückkehr nach Italien spekuliert. Nicht zu seinem Ex-Arbeitgeber AS Rom, sondern ausgerechnet zum kommenden Gegner Juve.

Aber Benatia dementiert, er denke an Abschied. "Die Gerüchte, wonach ich wechseln werde, weil in der nächsten Saison Carlo Ancelotti kommt, sind komplett falsch", sagt er der marokkanischen Sport-Webseite "almarssadpro.com".

Jetzt gilt für ihn eh nur eines: endlich fit werden. Und zeigen, was er kann. Am besten auf großer Bühne. Am besten gegen Juve. Und danach feiern mit den Fans. Im Rampenlicht.