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UEFA Europa League

Borussia Dortmund in der Europa League: Endlich mal was fühlen

  • Aktualisiert: 18.02.2022
  • 07:42 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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© 2021 Getty Images

Borussia Dortmund steigt gegen die Glasgow Rangers in die K.o.-Phase der Europa League ein. Für den BVB ist der einst ungeliebte Wettbewerb die wohl letzte Chance auf einen Titel – und ganz große Fußballfeste.

München – Borussia Dortmund und die Titel – es ist eine Hassliebe. Nachdem der BVB mit einem 3:0 gegen Union Berlin in der Bundesliga wieder sechs Punkte an die Bayern herangerückt war, bügelten Marco Reus und Marco Rose nach dem Schlusspfiff alle Titelnachfragen noch eiskalt ab.

Und doch ist sie da, die Titelsehnsucht. Das zeigen schon die neongelben Trikots, die die Borussia im Europa-League-Spiel gegen die Glasgow Rangers (ab 18:45 Uhr im LIVETICKER) tragen wird. Sie erinnern an den letzten Europapokalsieg des BVB: den Champions-League-Triumph vor 25 Jahren, der in neongelben Jerseys eingefahren wurde.

Nun trägt Dortmund das Trikot in der eher ungeliebten Europa League auf, in der englische Teams gern mal ihre B-Elf auflaufen lassen. Und doch könnte der zweitwichtigste europäische Wettbewerb für Marco Rose und sein Team eine ganze Saison retten. Denn er ist die letzte große Chance auf einen Titel – und auf rauschende Fußballfeste.

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Hans-Joachim Watzke: "Der Titel, der Borussia Dortmund noch fehlt"

"Das ist der Titel, der Borussia Dortmund noch fehlt", sagte schon Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nach dem enttäuschenden BVB-Aus in der Gruppenphase der Champions League. Tatsächlich könnte der BVB mit einem Triumph in der Europa League in einen exklusiven Klub aufsteigen und der erst sechste Klub nach dem FC Bayern, Ajax Amsterdam, dem FC Chelsea, Juventus Turin und Manchester United werden, der die drei großen europäischen Pokalwettbewerbe allesamt gewinnen konnte.

Mit einem Turniersieg könnte der BVB auch das finanzielle Loch zuschütten, das das Champions-League-Aus hinterlassen hat. "Wir müssen jetzt daran arbeiten, uns 13 Millionen Euro zurückzuholen durch den Gewinn der Europa League", so Watzke. Für den Turniersieg gibt es von der UEFA 14 Millionen Euro. Ein Einzug ins Achtelfinale, für den es gegen die Rangers nun geht, gäbe es hingegen nur 500.000 Euro.

Die Chancen für den BVB stehen auf dem Papier nicht schlecht: Im Marktwert-Ranking der Europa-League-Teams auf "transfermarkt.de" liegt nur der FC Barcelona mit einem Kader-Marktwert von rund 650 Millionen Euro vor dem BVB (576 Millionen Euro). Mit dem Playoff-Duell zwischen Barca und dem SSC Neapel scheidet ein Mitfavorit in dieser Runde definitiv aus.

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Marco Rose: "Druck ist immer auf dem Kessel"

Auch für Trainer Rose, dem Fanliebling Edin Terzic mit dem emotionalen Pokalsieg ein schweres Erbe hinterlassen hat, wäre ein Titel eine Befreiung. Zwar muss er, solange er den BVB auf einen Champions-League-Platz führt, nicht um seinen Job bangen. Nach dem peinlichen Pokalaus gegen den FC St. Pauli und inkonstanten Leistungen seines Teams in der Bundesliga braucht er aber Erfolgserlebnisse.

"Unsere Ambitionen hier in Dortmund sind sehr groß. Man merkt, dass wenn wir irgendwo ausscheiden, sich das überhaupt nicht gut anfühlt", sagte Rose auf der Pressekonferenz am Mittwoch: "Weil wir uns selber den Druck machen und selber weit kommen wollen. Dementsprechend setzen wir uns immer große Ziele." Druck, das hat Rose nach knapp acht Monaten beim BVB verinnerlicht, "ist immer auf dem Kessel".

Und doch wollte Rose das Wort "Titel" mal wieder nicht in den Mund nehmen. Seine Zielvorgabe für die Europa League stattdessen: "Wir wollen in der Europa League in die nächste Runde kommen."

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Europa League: Endlich wieder Emotionen?

Hierfür muss der BVB im 1000. Heimspiel der Geschichte des Signal-Iduna-Parks oder Westfalenstadions eine gute Ausgangslage für das Rückspiel schaffen. Denn in Schottland wird die Borussia ein ausverkauftes Ibrox-Stadion mit über 50.000 Fans erwarten. "Sie sind zu Hause eine Macht, der Rangers-Park ist bekannt für seine Stimmung und Atmosphäre", so Rose.

Genau hier liegt die zweite große Chance für die Borussia. In einer bislang von bitteren Pokal- und Champions-League-Pleiten und fast leeren Bundesliga-Stadien geprägten Saison könnte die Europa League dem Traditionsklub und seinen Fans endlich das geben, was der BVB als eigenen Marken-Kern sieht, aber zuletzt doch so oft abging: Emotionen.

Dass das auch in der Europa League geht, zeigte schon Eintracht Frankfurt mit seiner legendären Europa-League-Saison vor drei Jahren, die erst im Halbfinale per Elfmeterschießen ihr Ende fand.

Mit den Rangers trifft der BVB auf einen ebenso klangvollen wie sportlich machbaren Gegner. Im Falle eines Weiterkommens könnte der BVB auf auch aus Fansicht interessante Gegner wie den FC Barcelona, SSC Neapel, FC Sevilla, FC Porto, Lazio Rom, Olympique Lyon oder Olympiakos Piräus treffen. Einhergehend mit der Aussicht auf volle Stadien in Deutschland ab 20. März könnten die Voraussetzungen für brodelnde Atmosphäre und Europapokal-Dramen kaum besser sein.

Und wer weiß, vielleicht wird im Mai beim BVB doch wieder von einem Titel gesprochen, wenn am 18. Mai das Europa-League-Endspiel in Sevilla steigt.

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