Problemposition Rechtsverteidiger: Welche Optionen hat Bundestrainer Julian Nagelsmann?
Problemposition Rechtsverteidiger: Auf wen setzt Nagelsmann?
Die USA-Reise des DFB-Teams hat erste Erkenntnisse für und über den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann gebracht. Die Problemposition Rechtsverteidiger besteht aber weiter. ran zeigt, welche möglichen Alternativen Nagelsmann hat.
Jonathan Tah
Der Leverkusener hatte den Platz als Rechtsverteidiger im DFB-Team zuletzt inne, spielte drei Mal in Folge über 90 Minuten und das zum größten Teil ordentlich. Allerdings ist der gelernte Innenverteidiger nach vorne hin nicht so aktiv wie ein moderner Rechtsverteidiger.
Joshua Kimmich
Eine Alternative hinten rechts könnte perspektivisch vielleicht wieder Joshua Kimmich werden. Der Bayern-Star, eigentlich Sechser von Weltklasse-Format, könnte im Mittelfeldzentrum gegenüber Ilkay Gündogan und Pascal Groß den Kürzeren ziehen. Dann läge es nahe, dass man Kimmich als spielstarken Rechtsverteidiger aufstellt, der auch viel Druck nach vorne erzeugen kann.
Marius Wolf
Dortmunds Marius Wolf kann auf der rechten Seite sowohl defensiv als auch offensiv spielen, was auch schon zeigt, dass er über viel Offensivdrang verfügt. Der 28-Jährige debütierte im März 2023 im DFB-Team und kam bislang zu insgesamt fünf Länderspiel-Einsätzen.
Benjamin Henrichs
Für den Leipziger Benjamin Henrichs könnte in Zukunft mit Blick auf die Nationalmannschaft möglicherweise die gemeinsame Vergangenheit mit Julian Nagelsmann sprechen. Das Duo kennt sich bereits bestens von RB Leipzig. Der 26-Jährige kam bislang zu elf Länderspiel-Einsätzen, fehlte aber aufgrund einer Verletzung im Aufgebot des DFB für die USA-Reise.
Lukas Klostermann
Sogar schon 22 Mal lief Henrichs' Klubkollege Lukas Klostermann für das DFB-Team auf und auch er könnte in Zukunft ein Kandidat für die Rechtsverteidiger-Position sein. Wie auch Henrichs kennt Klostermann den neuen Bundestrainer aus der gemeinsamen Zeit in Leipzig. Was Klostermann zudem interessant macht: Er kann in der Abwehr auf allen Positionen eingesetzt werden.
Josha Vagnoman
Mit Blick auf die Heim-EM könnte auch wieder Josha Vagnoman den Weg ins DFB-Team finden. Der Stuttgarter, der derzeit wegen eines Ermüdungsbruchs ausfällt, debütierte im März unter Hansi Flick im DFB-Team, galt einst schon beim HSV als große Zukunftshoffnung. Auf Nationalmannschaftsebene feierte er auch seinen bislang größten Erfolg - 2021 wurde er mit Deutschland U21-Europameister.
Jonas Hofmann
Ebenfalls seine beste Zeit im DFB-Team hatte Jonas Hofmann unter Hansi Flick. Der Leverkusener kann auf der rechten Außenbahn defensiv wie offensiv eingesetzt werden. Die Rolle als moderner, offensivfreudiger Außenverteidiger interpretierte er vor allem bei seinen Einsätzen in der Nations League sehr gut. Während der USA-Reise wurde Hofmann von Nagelsmann aber nur offensiv eingesetzt.
Niklas Süle
Mit Niklas Süle gibt es auch noch einen Kandidaten für die Rechtsverteidiger-Position, den Nagelsmann schon aus der Hoffenheimer Jugend kennt. Gegen Mexiko (2:2) durfte Süle dann auch tatsächlich rechts in der Viererkette ran - und spielte eher schwach. Zudem ist er als gelernter Innenverteidiger naturgemäß nicht sonderlich offensivstark auf der Außenbahn.
Thilo Kehrer
Was für Süle gilt, trifft so ähnlich auch auf West Hams Thilo Kehrer zu, der bei der USA-Reise nicht mit dabei war. Der gelernte Innenverteidiger hat in der Vergangenheit schon öfter mal rechts in der Abwehr gespielt, aber auch er interpretiert die Rolle dort eher defensiv. Ob diese Interpretation der Rolle bei Nagelsmann künftig so gefragt sein wird?
Ridle Baku
Vor zwei Jahren hat Wolfsburgs Ridle Baku die letzten seiner bislang insgesamt vier A-Länderspiele bestritten. Der U21-Europameister von 2021 interpretiert die Rolle als Rechtsverteidiger auch sehr offensiv, immerhin kann er auf der Außenbahn alles spielen. Nachdem im Sommer 2023 ein Wechsel zu Benfica Lissabon scheiterte, erkämpfte er sich beim VfL zuletzt wieder einen Stammplatz.
Mitchell Weiser
Zuletzt liebäugelte Bremens Mitchell Weiser damit, künftig für Algerien aufzulaufen, dem Land, aus dem seine Mutter stammt. Doch bislang hat das nicht geklappt und so könnte das frühere Bayern-Talent nach wie vor für den DFB spielen - und die Rechtsverteidiger-Problematik lösen? Für den DFB spielte er bis zur U21, holte mit den Junioren 2017 den EM-Titel.