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Deutschland in der EM-Qualifikation: Gibraltar chancenlos, Weltmeister humorlos

  • Aktualisiert: 17.11.2014
  • 17:19 Uhr
  • SID
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© getty
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Pflichtsieg für die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation: Der Neuling aus Gibraltar verdient sich in Nürnberg zwar viel Respekt - ist gegen den Weltmeister aber letztlich ohne jede Chance. 

Nürnberg - Das erwartete Torfestival blieb aus: Weltmeister Deutschland hat sich mit einer weiteren Enttäuschung von den eigenen Fans aus dem WM-Jahr verabschiedet. Im letzten Heimspiel des Jahres kam die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gegen den Fußballzwerg Gibraltar zu einem glanzlosen 4: 0 (3:0)-Pflichtsieg, machte damit aber nach den schwachen Auftritten im Oktober in der EM-Qualifikation in der Gruppe D Boden gut.

Die Münchner Thomas Müller (12. und 29.) und Mario Götze (38.) sowie Yogan Santos, der ins eigene Netz traf (67.), erzielten vor 43.520 Zuschauern im ausverkauften Nürnberger Stadion die Tore für die DFB-Elf. Das erfolgreiche Jahr 2014 endet für das Löw-Team, das am Montag in Berlin vom Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt worden war, mit dem Prestigeduell am Dienstag bei Europameister Spanien.

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Löw und Götze unzufrieden

 "Ich bin alles andere als zufrieden. Die Mannschaft hat die Erwartungen nicht in dem Maße erfüllt, wie wir uns das gewünscht haben. Wir wollten spielen wie ein Weltmeister, da sind vier Tore zu wenig", sagte Löw enttäuscht bei RTL.

Auch Torschütze Götze war unzufrieden: ""Wir hätten uns ein höheres Ergebnis gewünscht, aber so tief wie Gibraltar stand, war das nicht einfach. Wir hätten mehr Tore machen und zwingender spielen müssen, das müssen wir uns ankreiden." 

Mit sieben Punkten aus vier Spielen liegt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Rennen um die Tickets für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich aber nur auf Platz drei. Nach den Enttäuschungen in Polen (0:2) und gegen Irland (1:1) beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Polen weiter drei Zähler.

Löw spielt mit Dreierkette

Löw wählte gegen die nicht in der FIFA-Weltrangliste geführten Feierabend-Fußballer vom Affenfelsen mit einer Dreierabwehrkette und den beiden Stürmern Müller und Max Kruse eine sehr offensive Aufstellung. Shkodran Mustafi vom FC Valencia stand erstmals seit dem WM-Achtelfinale wieder im Team. Im Mittelfeld gab Sami Khedira von Real Madrid, der zuletzt beim 7:1 im WM-Halbfinale gegen Brasilien gespielt hatte, sein Comeback.

Von der ersten Minute an konzentrierte sich das Geschehen auf nur eine Spielfeldhälfte. Wie beim Handball lief der Ball um den Strafraum des Außenseiters, der in den ersten drei Qualifikationsspielen 17 Gegentore kassiert hatte, herum. 75 Prozent Ballbesitz, elf Ecken und 20:1 Torschüsse standen schon zur Halbzeit zu Buche. Nach der Pause fehlten jedoch zunehmend Ideen und Tempo. Am Ende gab es sogar Pfiffe.

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Per Billard zur Führung

Der Führungstreffer war ein Billard-Tor: Nach einer Flanke von Mustafi sprang der Ball vom Pfosten Müller vor die Füße, der mühelos sein 25. Länderspieltor erzielte. Torhüter Jamie Robba, der hauptberuflich in einem Restaurant arbeitet, sah dabei ungeschickt aus.

Die meisten Angriffe liefen über die rechte Seite mit dem Leverkusener Karim Bellarabi und Mustafi. Jubilar Boateng näherte sich in seinem 50. Länderspiel dem ersten Tor an: Mit einem Distanzschuss traf der Münchner Innenverteidiger, der in der Defensive beschäftigungslos war, den Außenpfosten (22.).

Doppelpack für Müller

Die erste gelungene Aktion über die linke Seite brachte das 2:0: Lukas Podolskis Hereingabe verwertete erneut Müller. Gibraltar, mit lediglich zwei Profis im Team, kam nach einer halben Stunde zum ersten Mal an den deutschen Strafraum. Auf der Gegenseite erhöhte Götze nach Doppelpass mit Kruse. Kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Liam Walker DFB-Keeper Manuel Neuer mit einem Distanzschuss.

Nach einer Stunde brachte Löw im Hoffenheimer Kevin Volland einen dritten Stürmer. Beim nächsten Tor brauchten die Deutschen dennoch die Hilfe der Gäste: Nach Podolskis Heingabe drückte Santos den Ball über die Linie.

Gegen aufopferungsvoll verteidigende Amateure fiel den Weltmeistern immer weniger ein. Distanzschüsse verfehlten deutlich das Tor, am Ende gab es vereinzelt sogar Pfiffe. Zu seinem Länderspieldebüt kam 20 Minuten vor Schluss der Kölner Jonas Hector. 


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