Gibraltar - sieben Fakten zum EM-Qualifikationsgegner der deutschen Nationalmannschaft
- Aktualisiert: 17.11.2014
- 17:21 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Die Nationalmannschaft von Gibraltar ist erst seit 2013 offizielles Mitglied der Uefa - und sie trifft nun im Rahmen der ersten EM-Qualifikation ihrer Geschichte am Freitagabend auf Deutschland. ran.de nennt sieben Fakten zum DFB-Gegner - von der Familienbande bis zu den Rekordtorschützen.
München - Wenn die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation am Freitagabend auf Gibraltar trifft, geht es nicht um die Frage, ob, sondern wie hoch der amtierende Weltmeister gegen den "Fußballzwerg" von der iberischen Halbinsel gewinnen wird.
Klingt aus deutscher Sicht vielleicht arrogant, hochnäsig und unverhältnismäßig großspurig - entspricht aber durchaus der Realität. Das wissen auch die Verantwortlichen von Gibraltar und machen aus ihrer extrem krassen Außenseiterrolle gegen das DFB-Team überhaupt keinen Hehl.
"Es gibt keine Kleinen mehr". Diesen Satz hat Rudi Völler in seiner Zeit als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft geprägt. Das mag mittlerweile für Nationen wie Island oder Albanien - die in den WM- und EM-Qualifikationsspielen keine reinen Punktelieferanten mehr sind - durchaus stimmen. Für Gibraltar trifft dies aber nicht zu.
ran.de stellt den deutschen EM-Qualifikationsgegner vor und nennt sieben Fakten über Gibraltar:
Fußball- und Futsal-Profis:
Torhüter Jordan Perez, Innenverteidiger Ryan Casciaro, Abwehrchef und Kapitän Roy Chipolina, sowie Mittelfeldspieler Joseph Chipolina spielen nicht nur in der Fußball-Nationalmannschaft Gibraltars, sie sind auch allesamt im Futsal-Nationalteam ihres Landes aktiv.
Zuletzt bestritten sie gemeinsam die Futsal-Europameisterschaft 2014 in Antwerpen - schieden jedoch nach der Vorrunde aus. Joseph Chipolina trug sich in Belgien allerdings in die Futsal-Geschichtsbücher ein: Er erzielte das erste Tor in der Historie Gibraltars in dieser Art des Hallenfußballs.
Familienbande:
Ryan Casciaro, Kyle Casciaro und Lee Casciaro tragen nicht umsonst den gleichen Nachnamen. Sie sind Cousins und spielen gemeinsam in der Nationalelf Gibraltars. Dort halten sie also die Familienfahne hoch.
Rekordspieler:
Ja, Gibraltar hat auch Rekordnationalspieler. Sie heißen Ryan Casciaro, Roy Chipolina, Joseph Chipolina und Jordan Perez. Sie alle haben sieben (!) Spiele für ihr Land auf dem Buckel.
Zum Vergleich: Alleine der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat die Knochen 150 Mal für die DFB-Elf hingehalten. Allerdings muss fairerweise auch erwähnt werden, dass Gibraltar erst seit 2013 offizielles Uefa-Mitglied ist und aktuell zum allerersten Mal in seiner Geschichte an einer EM-Qualifikationsrunde teilnehmen darf …
Rekordtorschützen:
Die "Bomber von Gibraltar" heißen Roy Chipolina, Kyle Casciaro und Anthony Bardon. Sie haben alle jeweils ein (!) Mal ins gegnerische Tor getroffen - und sind somit Rekordtorschützen ihres Landes.
Auch hier der Vergleich: Deutschlands Rekordtorschütze Miroslav Klose erzielte in seiner Nationalmannschaftskarriere 71 Treffer …
Einwohner:
Gibraltar hat 28.750 Einwohner. Sollten sie alle zufällig einmal Lust bekommen, ein Spiel des FC St. Pauli besuchen, wäre das Hamburger Millerntor haargenau ausverkauft.
Ganz Gibraltar passt also ins Millerntor - die Anzahl der Bewohner an der Südspitze der iberischen Halbinsel ist also eher übersichtlich. Aber: Immerhin 3000 Einwohner sind in insgesamt 22 Fußballvereinen involviert. Eine starke Quote.
Nationalhymne:
Vor dem Spiel wird für die Nationalelf Gibraltars nicht etwa aufgrund der geographischen Lage die spanische Hymne gespielt, sondern selbstverständlich "God Save The Queen". Warum? Ganz einfach: Gibraltar ist britisches Überseegebiet und somit heißt das Staatsoberhaupt auch Queen Elisabeth II und die Nationalhymne "God Save The Queen".
Feierabend-Profis:
Nur David Artell, Jake Gosling und Liam Walker haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und sind Fußball-Profis. Aber: Gosling spielt aktuell lediglich beim englischen Fünftligisten Bristol Rovers.
Die restlichen Spieler der Nationalmannschaft Gibraltars sind allesamt Feierabend-Profis, die sonst einem ganz normalen Beruf nachgehen. Keeper Jordan Perez ist zum Beispiel im normalen Leben Feuerwehrmann.