Confed Cup 2017: Die Top-Elf des Turniers
Top-Elf des Confed Cup 2017
Deutschland ist Confed-Cup-Sieger 2017. Kein Wunder also, dass Jogis Jungs auch in der ran.de-Top-Elf klar in der Überzahl sind. Ebenfalls mit dabei: vier Chilenen und ein Portugiese.
Claudio Bravo (Chile)
Chiles Kapitän verpasst die ersten beiden Partien des Confed Cups wegen einer Wadenverletzung. Danach ist er die Lebensversicherung seines Teams. Allein schon durch seine drei Paraden im Elfmeterschießen gegen Portugal hat der Mann von Manchester City den Platz in dieser Top-Elf verdient. Im Finale hält er seine Chilenen durch eine starke Parade gegen Leon Goretzka kurz vor der Pause im Spiel. Mit dem Goldenen Handschuh als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Eine - kein Sarkasmus - richtige Entscheidung der FIFA.
Joshua Kimmich (Deutschland)
Mit 22 Jahren spielt Joshua Kimmich schon wie ein alter Hase. Der Bayern-Star wird von Löw mal als zentraler Verteidiger, mal als rechter Teil der Dreierkette, mal auf der rechten Seite eingesetzt. Und Kimmich überzeugt überall, ohne Einschränkungen. Im Finale nimmt er es alleine mit vier Chilenen auf, unter anderem mit Teamkollege Arturo Vidal. Das ist mutig. Sehr mutig sogar. Aber es zeigt auch, dass Kimmich im "Perspektiv-Team" ein Führungsspieler war.
Antonio Rüdiger (Deutschland)
Joachim Löw meinte nach dem Erfolg beim Confed Cup, jeder seiner Spieler sei im Hinblick auf die WM 2018 nun in einer "besseren Position" als noch vor dem Turnier. Das gilt auch für Antonio Rüdiger. Der 24-Jährige von AS Rom ist athletisch, kopfballstark und macht kaum Fehler. Und wenn doch, bügelt er sie selbst aus, wie mit seiner Monster-Grätsche im Finale gegen Charles Aranguiz. Rüdiger hat vor allem im Vergleich zu dem etwas unsicheren Shkodran Mustafi Pluspunkte gesammelt.
Gary Medel (Chile)
Bei Inter Mailand vor allem im defensiven Mittelfeld eingesetzt, ist Gary Medel in der Nationalmannschaft der Abwehrchef. Mit gerade mal 1,71 Meter hat er zwar nicht gerade die optimale Größe für einen Innenverteidiger. Doch das macht der 29-Jährige mit seinem Einsatz und seiner Härte mehr als wett. Medel ist das Paradebeispiel des chilenischen Kriegers.
Jean Beausejour (Chile)
Alter: 33 Jahre. Klub: Universidad de Chile. Auf den ersten Blick ist nicht unbedingt anzunehmen, dass Jean Beausejour einer für die höchsten internationalen Ansprüche ist. Doch der Linksfuß beackert seine Seite mit einer Intensität, die man bei manch anderem "Top-Spieler" vergebens sucht. In der Offensive immer wieder mit gefährlichen Flanken, in der Defensive knallhart im Zweikampf. Joshua Kimmich kann ein Lied davon singen.
Leon Goretzka (Deutschland)
Julian Draxler wurde von der FIFA als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Wir finden: Auch Leon Goretzka hätte den Goldenen Ball verdient gehabt. Starke Leistung gegen Australien, eher unauffällig gegen Chile, ohne Einsatz gegen Kamerun. Doch in der K.o.-Phase der entscheidende Mann. Mit dem schnellsten Doppelpack in der deutschen Länderspielgeschichte schießt er die DFB-Elf gegen Mexiko früh auf Finalkurs. Im Endspiel ist der Schalker Initiator der meisten gefährlichen Konter. Wie der 22-Jährige den Ball mit langen Schritten durchs Mittelfeld treibt - eine Augenweide. An Goretzka wird Fußballdeutschland noch eine Menge Freude haben.
Arturo Vidal (Chile)
Das Herz der chilenischen Nationalmannschaft. Schießt das wichtige 1:0 im ersten Gruppenspiel gegen Kamerun. Schmeißt sich in gefühlt eintausend Zweikämpfe pro Spiel. Erobert Bälle, schlägt Flanken, diskutiert mit dem Schiedsrichter. Macht alles, um sein Team zur "besten Mannschaft der Welt" zu machen. Am Ende reicht es nicht ganz für "La Roja". Doch an Arturo Vidal liegt das nicht.
Sebastian Rudy (Deutschland)
Der Dauerbrenner. Sebastian Rudy steht neben Julian Draxler und Joshua Kimmich als einziger Spieler immer in der Anfangsformation. Nur gegen Kamerun wird der Bayern-Neuzugang eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt, ansonsten bestreitet er alle Partien über 90 Minuten. Durch seine Ruhe am Ball und seine Übersicht ist der 27-Jährige ein enorm wichtiger Baustein in Löws Perspektiv-Team.
Lars Stindl (Deutschland)
Ob sich Lars Stindl noch ernsthafte Hoffnungen auf eine Karriere in der Nationalmannschaft gemacht hat? Bis vor kurzem wohl eher nicht. Doch dann kam der Confed Cup 2017 und die Pause für einige etablierte Offensivspieler. Die Chance für den 28 Jahre alten Gladbacher. Und er nutzt sie. Stindl schießt drei Tore in Russland, darunter das erste und das letzte. Sicher im Kombinationsspiel und ungeheuer effektiv. Ein Stindl in dieser Form muss eigentlich auch bei der WM 2018 dabei sein.
Cristiano Ronaldo (Portugal)
Auch CR7 darf in dieser Top-Elf nicht fehlen. Neben den DFB-Ballermännern Timo Werner, Lars Stindl und Leon Goretzka ist Cristiano Ronaldo einer der vier Spieler, die beim Confed Cup mehrmals ins gegnerische Tor treffen. Beim Elferschießen gegen Chile ist der Real-Star Portugals fünfter Schütze - sicher in der Hoffnung, ein weiteres Mal das Spiel für sein Team entscheiden zu können. Dazu kommt es nicht - der Europameister scheitert, bevor CR7 zum Punkt schreitet. Beim Spiel um Platz drei war der 32-Jährige nicht mehr dabei, da er seinen Zwillingen beiwohnen wollte.
Timo Werner (Deutschland)
Mit den Pfiffen gegen Timo Werner muss spätestens nach diesem Turnier Schluss sein. Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, enormes Tempo und aggressives Anlaufen: Der Leipziger zeigt beim Confed Cup eindrucksvoll, was ihn zum derzeit gefährlichsten deutschen Stürmer macht. Bestes Beispiel ist seine Balleroberung vor dem 1:0 im Endspiel gegen Chile. Mit insgesamt drei Treffern und zwei Assists gewinnt der 21-Jährige bei seinem ersten großen Turnier gleich den Goldenen Schuh für den besten Torschützen. Hält der Youngster seine Form in der kommenden Saison, dürfte er auch bei der WM 2018 ein echter Aspirant für die Startelf sein.