Die größten Transfer-Pannen im Fußball: Silva, Carlgren, Witsel
Adrien Silva
Wegen 14 Sekunden 4 Monate zusehen: Adrien Silva könnte eine Panne seines neuen Klubs Leicester City teuer zu stehen kommen. Der Ex-Meister darf den 24-Millionen-Neuzugang wohl erst im Januar einsetzen. Nach BBC-Informationen reichte der Ex-Meister die nötigen Unterlagen für eine Spielberechtigung exakt 14 Sekunden zu spät ein. Der Wechsel des Europameisters von Sporting Lissabon war am 31. August kurz vor Schließung des Transferfensters abgewickelt worden. Derzeit prüft Leicester einen Einspruch gegen die FIFA-Entscheidung.
Patrik Carlgren
Eigentlich war der Wechsel des schwedischen Torhüters Patrik Carlgren zum TSV 1860 München schon in trockenen Tüchern. Der 25-Jährige, der derzeit vereinslos ist, sowie der Klub hatten die Verträge bereits unterzeichnet. Doch dann platzte der Transfer in letzter Minute. Laut "Bild" sollen die Bosse des Zweitligisten die 18-Uhr-Frist der DFL verschlafen haben. Bis Dienstagabend um 18 Uhr hätten die "Löwen" den Carlgren-Deal bei der DFL melden müssen. Dies ist nicht geschehen. Dem Wunsch der Münchner, den Wechsel nach Fristende eintragen zu lassen, wurde nicht entsprochen. Die DFL äußerte sich bislang nicht zur Transferpanne.
Axel Witsel
Der Wechsel von Axel Witsel von Zenit St. Petersburg zu Juventus Turin war im Sommer 2016 im Grunde durch. 18 Millionen sollte der belgische Nationalspieler kosten, den Medizincheck in Turin hatte er auch schon bestanden. Bis Zenit-Coach Mircea Lucescu auffiel, dass er Ersatz gebrauchen könnte. Das Ende der Geschichte: Trotz fieberhafter Suche fand der Klub zwar niemanden, doch Geld stinkt ja nicht. Also stimmte man dem Wechsel doch zu, allerdings zu spät, um die Formalitäten fristgerecht abzuwickeln. Nach 13 Stunden in einem Turiner Hotelzimmer durfte Witsel dann wieder abreisen.
HSV-Deal platzt nach Sende-Panne
Kurz vor dem Ende der Wechsel-Periode im Winter 2015 wollten die Hanseaten Sekou Sanogo von den Young Boys Bern an die Elbe holen. Der Transfer schien so gut wie fix: Sanogo hatte den Medizin-Check bestanden, die Klubs waren sich über die Vertragsdetails einig. Dennoch scheiterte das Leihgeschäft - an einer Sende-Panne. Nach Aussage des HSV wurden die Vertrags-Vereinbarungen in Bern nicht rechtzeitig abgeschickt, die Unterlagen erreichten die Hamburger erst nach 18 Uhr und so musste Sanogo die Heimreise antreten.
Kevin Großkreutz
Es war eine waschechte Posse, die sich im Sommer 2015 um den Weltmeister abspielte. Sein Wechsel vom BVB zu Galatasaray Istanbul drohte zunächst wegen Formfehlern zu platzen, klappte dann aber doch. Der Haken: Großkreutz war aufgrund der Formfehler für ein halbes Jahr gesperrt. Wegen Heimweh flüchtete er, ohne auch nur eine Minute für die Türken absolviert zu haben, im Januar 2016 zum VfB Stuttgart.
David De Gea
Da gingen Manchester United wohl 30 Millionen Euro flöten. Im Sommer 2015 sollte der Torwart der "Reds", David De Gea, für besagte Summe zu Real Madrid wechseln. Der Transfer platzte allerdings in letzter Sekunde. Die Unterlagen kamen nicht rechtzeitig beim spanischen Ligaverband an.
Eric-Maxim Choupo-Moting
Und auch bei dem geplanten Wechsel von Eric-Maxim Choupo-Moting hat es mit der Transferfrist nicht ganz geklappt. Als der Stürmer 2011 vom Hamburger SV zum 1.FC Köln wechseln wollte, streikte das Fax-Gerät. Choupo-Motings Vater und Berater schickte den unterzeichneten Arbeitsvertrag per Fax um 17:49 Uhr zum 1. FC Köln. Im Rheinland kam allerdings nur eine Seite des Vertrages an. Die fehlende Seite, mit der Unterschrift des Spielers, erreichte die Kölner erst um 18:00 Uhr. Beim deutschen Fßballverband kamen die Unterlagen erst um 18:13 Uhr an - 13 Minuten zu spät. Der Transfer platzte und Choupo-Moting wechselte in der darauffolgenden Transferperiode zum 1.FSV Mainz 05.
Diego Forlan
Die Vorfreude war groß, als Inter Mailand 2011 Stürmerstar Diego Forlan von Atletico Madrid loseisen konnte. Was man bei dem Spitzenklub übersehen hatte: Forlan hatte für Atletico im Sommer bereits in der Europa-League-Qualifikation gespielt. Damit war er in der Champions League für die Gruppenphase gesperrt. Im Achtelfinale durfte er dann endlich ran. Inter schied allerdings gegen Olympique Marseille aus.
Klaas-Jan Huntelaar
Kleiner Trost für Inter: Etwas Ähnliches war auch Real Madrid rund drei Jahre zuvor passiert. Die Königlichen hatten im Winter 2008 den heutigen Schalke-Profi Klaas-Jan Huntelaar und den Franzosen Lassana Diarra verplichtet. Auch die beiden hatten bereits im Uefa-Pokal gespielt. "Das ist kein Aprilscherz, sondern die Realität eines Pfuschwerks", spottete damals die spanische "Marca". Real durfte laut Reglement nur einen der beiden Zugänge für die Champions League melden. Real entschied sich letztlich für Diarra. Der für die Panne verantwortliche Sportdirektor Predrag Mijatovic musste den Verein übrigens ein halbes Jahr später verlassen.
Mark Rudan
290.000 Mark Ablöse zahlte Alemannia Aachen 2001 für Mark Rudan - dabei war der Innenverteidiger eigentlich ablösefrei. Der Australier hatte gefälschte Papiere als Rechnung ausgegeben und das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Rudan wurde später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Für Aachen stand er dennoch in 15 Partien auf dem Platz.
Abedi Pele
Er wurde bei der Wahl zu Afrikas Fußballer des Jahrhunderts dritter. Er spielte unter anderem in der italienischen und französischen ersten Liga. Dann wechselte Abedi Pele im Jahr 1996 zu 1860 München. War das nicht eine Nummer zu klein für einen Weltstar? Vielleicht war es das auch. Angeblich habe Pele bei seiner Ankunft in München gedacht, er werde zukünftig das Trikot des FC Bayern München tragen und nicht das der "Löwen".
Andreas Köpke
1996 war der Transfer von Andreas Köpke zum VfB Stuttgart eine sichere Sache. Nachdem er beim VfB unterzeichnete, bekam der Keeper allerdings noch ein Angebot vom FC Barcelona. Klar, dass man da noch mal überlegt. Köpke traf schließlich die Entscheidung, "Barca" ebenfalls zuzusagen. Nachdem die Katalanen erfuhren, dass Köpke dem VfB eine mündliche Zusage gegeben hatte, ließen sie den Deal platzen. Nach dieser Aktion wollten weder Barcelona noch Stuttgart den Keeper haben und somit wechselte er ablösefrei zu Olympique Marseille.