Bundesliga: Schlimme Vorwürfe gegen Jermaine Jones - Ex-Schalke-Star reagiert erstmals
Aktualisiert: 21.10.2024
10:18 Uhr
ran.de
Jermaine Jones, Trainer von US-Klub Central Valley Fuego FC, wurde wohl wegen Verfehlungen gegenüber Vereins-Mitarbeitern gesperrt. Die Vorwürfe klingen heftig, Jones reagiert mit einem Statement.
Bei seiner ersten Station als Chefcoach hat der frühere Bundesliga-Star Jermaine Jones für Negativschlagzeilen gesorgt.
Wie aus einem Bericht von "The Athletic" hervorgeht, wurde der 42-Jährige aufgrund von Verfehlungen gegenüber Vereins-Mitarbeitern bis zum Saisonende gesperrt. Dies gehe aus Unterlagen der USL League One (dritte Leistungsstufe in den USA) hervor, die der Redaktion vorliegen sollen.
Die Vorwürfe, die Vereins-Mitarbeiter gegen den 42-Jährigen zuvor erhoben haben, sind laut "The Athletic" umfassend, beinhalten Belästigung, Vergeltung und Feindseligkeit des Deutsch-Amerikaners, der in der Bundesliga für den FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen aktiv war.
Bereits seit dem 30. August ist Jones demnach schon nicht mehr als Trainer des Klubs Central Valley Fuego FC tätig, wie es im Bericht heißt, suspendiert ist er seit 27. September 2024. Die Sperre wurde nun von der USL League One auch bestätigt. Die Untersuchungen gegen Jones seien abgeschlossen, das Strafmaß rechtskräftig.
Jones' Anwälte sowie sein Klub Central Valley Fuego FC kämpfen dennoch für eine Aufhebung der Sperre. Sie argumentierten, dass die für die Untersuchung zuständige USL Player's Association unfair und voreingenommen gegenüber Jones gewesen sei.
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Jermaine Jones bestreitet Vorwürfe und gibt Statement ab
Auch der Ex-Profi äußerte sich nun zu den Vorwürfen und hat diese in einem Instagram-Post klar von sich gewiesen, den Bericht bezeichnete er als "falsch" und "verleumderisch".
"Ich war überrascht, als ich erfahren habe, dass die USL eine Untersuchung zu meiner Zeit als Cheftrainer und einem möglichen feindlichen Arbeitsumfeld aufgenommen hat. Vor der Untersuchung gab es keine Beschwerden von Spielern über mich, die an die HR-Abteilung oder an den Schutzbeauftragten des Klubs herangetragen wurden", schreibt Jones in den sozialen Medien.
Zum Vorgehen bei der Untersuchung sagt Jones: "Die USL hat das folgende Ermittlungsverfahren genehmigt. (1) eine Untersuchung der Anschuldigungen durch Dritte und (2) ein Prüfer und eine Überprüfung durch Dritte. Die USL unterzeichnete eine Vereinbarung mit dem Prüfer, und die USL stellte dem Prüfer alle in der ersten Phase gesammelten Beweise zur Verfügung. Ohne die Maßnahmen der USL hätte es nie eine Prüfung gegeben."
Weiterhin schreibt Jones: "Zweitens werde ich auf das Ergebnis des Ermittlungsverfahrens eingehen. Es gab neun Anschuldigungen gegen mich, denen nachgegangen wurde. In der ersten Phase der Untersuchung wurde festgestellt, dass sieben dieser neun Anschuldigungen "nicht begründet" waren. In der zweiten Phase wurde festgestellt, dass die verbleibenden zwei gegen mich erhobenen Anschuldigungen entweder aufgrund wesentlicher und/oder verfahrenstechnischer Mängel unbegründet waren."
"Die Prüfung ergab auch, dass ich in der ersten Phase der Untersuchung von der USLPA voreingenommen und unfair behandelt wurde. Der Prüfer stellte fest, dass einer der Spieler, die interviewt wurden, anonym blieb, weil er eine Bestrafung durch die USLPA befürchtete. Das ist nur die Spitze des Eisbergs", so Jones weiter.
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Jermaine Jones über Vorwürfe: "Erfundenes und inszeniertes Komplott"
Außerdem ergänzte er: "Die Wahrheit ist, dass dies ein erfundenes und inszeniertes Komplott war. Mein Anwaltsteam hat zahlreiche Beweise vorgelegt, die belegen, dass zwei Spieler die Anschuldigungen gegen mich erfunden haben, um mich als Cheftrainer abzusetzen. CV Fuego und die USL sind im Besitz dieser Beweise. Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an CV Fuego und die USL."
Wie es in einem Statement seiner Anwälte heißt, sei bei der Überprüfung herausgekommen, dass bei den Interviews mit den Spielern in allen Fällen ein Vertreter der USL und in acht Fällen auch ein Vertreter der USLPA anwesend war, während kein Vertreter des Vereins daran teilnehmen durfte. Dies "negiert den Fakt, dass die Untersuchung unvoreingenommen und unabhängig" war.
"Bei unvoreingenommenen und unabhängigen Untersuchungen sollten keine Parteien vertreten sein, die Interesse an dem Ausgang der Untersuchung haben", heißt es in dem Schreiben. Jones werde nun gemeinsam mit seinem Anwaltsteam gegen die falschen Vorwürfe vorgehen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ihre gerechte Strafe erhalten.
RB-Talentschmiede: So funktioniert das internationale Fußball-Imperium von Red Bull
Das Red-Bull-Imperium Das Imperium wächst. Und wächst. Und wächst. Brausehersteller Red Bull setzt weiter alles daran, seine Präsenz im Fußball-Geschäft auszubauen. Das Konzept scheint simpel: Kleinere Klubs im Ausland als Aufbauzentren für den Nachwuchs nutzen, um Top-Talente aus den eigenen Reihen für das Aushängeschild RB Leipzig auszubilden und dabei noch möglichst erfolgreich in den jeweiligen nationalen Ligen zu spielen. Mit Jürgen Klopp als neuem "Global Head of Soccer" soll dieser Prozess weiter vorangetrieben werden. ran stellt die einzelnen Stationen im RB-Kosmos vor.
Ōmiya Ardija Neustes Mitglied im großen Red-Bull-Kosmos ist der japanische Verein Ōmiya Ardija. Erst im August 2024 gab der Klub bekannt, dass die Red Bull GmbH 100 Prozent der Anteile am Verein übernehmen wird. Die Anteile, die Red Bull übernimmt, gehörten zuletzt dem Telekommunikationsunternehmen NTT East. Das Team spielt nach einem Abstieg in der Vorsaison aktuell in Japans dritter Liga - der J3. Wie lange noch? Vermutlich nur noch eine Frage der Zeit.
Red Bull Bragantino I und II Der 2007 als RB Brasil gegründete Klub rannte zunächst den Ansprüchen weit hinterher. Deshalb musste eine andere Lösung her, um den Sprung in Brasiliens Spitze zu schaffen: Der Klub fusionierte mit Zweitligist CA Braganito - vermutlich auch dank einer attraktiven Finanzspritze. Thiago Scuro, Vorstandsvorsitzender von RB Brasil, hofft dadurch im Fußball-Geschäft auf eine klaren Schritt nach vorne: "Wir glauben, dass wir gemeinsam durch Investitionen und unsere technischen Kapazität auf eine höhere Stufe kommen."
Red Bull Bragantino I und II Der frühere RB Leipzig-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff soll 2019 extra nach Brasilien gereist sein, um die Fusion ins Rollen zu bringen. Mittlerweile agiert der Verein mit einer ersten Mannschaft in Brasiliens höchster Spielklasse und mit einer zweiten in Liga vier. Das Spitzenteam konnte die Saison 2023 zuletzt als Sechster abschließen. Mit Innenverteidiger Douglas Mendes ist aktuell ein Spieler zum Partnerverein Salzburg (und zuvor dessen Farmteam FC Liefering) ausgeliehen.
New York Red Bulls Die New York Red Bulls mischen Jahr für Jahr in der amerikanischen Major League Soccer oben mit. Allerdings noch ohne den ganz großen Erfolg! 2006 wurden die ehemaligen MetroStars von Red Bull übernommen. In den folgenden 18 Spielzeiten konnten sich die roten Bullen 17 Mal für die Playoffs qualifizieren. Mehr als eine Finalteilnahme sprang dabei bislang aber nicht raus. Zuletzt hagelte es fünf Erstrunden-Aus in Serie. In der laufenden Saison 2024 sieht es erneut nach einer Playoff-Teilnahme aus.
New York Red Bulls
Für den Verein aus Harrison (New Jersey) spielten bereits einige Fußball-Größen wie Thierry Henry (2010-2014), Youri Djorkaeff (2005-2006) oder aktuell der ehemalige RB Leipzig-Profi Emil Forsberg. Umgekehrt wechselte bislang allerdings nur ein wirklich großer Name von der MLS nach Europa. Tyler Adams schloss sich 2019 für knapp 2,6 Millionen RB Leipzig an. 2022 kassierten diese dann knapp 17 Millionen Euro von Leeds United für Adams. 2023 ging er für etwa 27 Millionen Euro zum AFC Bournemouth.
Red Bull Salzburg 2005 wurde der als SV Austria Salzburg gegründete Klub komplett von Red Bull übernommen. Der siebzehnfache österreichische Meister spielt in der heimischen Red Bull Arena vor knapp 30.000 Zuschauern und hatte seit 2013 ein Patent auf die Meisterschaft. Hatte! Ehe in der abgelaufenen Spielzeit mit dem SK Sturm Graz erstmals seit zehn Jahren wieder ein anderes Team die Meisterschaft feiern konnte. Allerdings steht vor der Transferbilanz des Vereins seit Jahren ein fettes Plus. Auch hier gilt also: Junge Talente finden, ins RB-Team holen und zu Juwelen formen.
Red Bull Salzburg Nachdem der Verein jahrelang immer wieder an der Qualifikation zur UEFA Champions League gescheitert war, ist er seit 2019 Dauergast in der Königsklasse. Ein weiterer Anreiz für junge Spieler, nach Salzburg zu wechseln. Und auch die Karrierechancen stehen nicht schlecht. Dabei gilt der Klub zwar als Ausbildungsverein von RB Leipzig, zahlreiche Stars wie Karim Adeyemi (BVB), Erling Haaland (BVB) oder Xaver Schlager (VfL Wolfsburg - erst später RB Leipzig) fanden aber auch ihren Weg zu anderen Top-Teams - für entsprechende Millionen-Ablösen versteht sich.
Red Bull Salzburg Dennoch gilt Salzburg nicht umsonst auch als fleißige Talentschmiede für die Kollegen aus Leipzig. Insgesamt wurden schon 20 Spieler für insgesamt über 191 Millionen Euro an den deutschen Klub abgegeben. Zuletzt zum Beispiel die großen Namen Benjamin Sesko, Dominik Szoboszlai oder Nicolas Seiwald. Rund 80 Millionen Euro soll Salzburg allein für diese drei erhalten haben. Andersherum gingen erst sieben Leipzig-Profis nach Salzburg - fünf davon wurden ausgeliehen, wie zuletzt Nationalmannschafts-Keeper Janis Blaswich.
FC Liefering
Wenn es für einen Youngster mit Potenzial in Salzburg noch nicht reicht, wird dieser erst einmal beim FC Liefering geparkt. Der österreichische Zweitligist ist quasi der Ausbildungsverein für den Ausbildungsverein. Hier können sich die Talente für eine Zukunft bei Red Bull oder sogar in Leipzig in den Fokus spielen. Diese Chance nutze damals auch der deutsche U17-Nationalspieler Karim Adeyemi (Foto). Über Red Bull Salzburg fand er seinen Weg zum BVB und in die Nationalmannschaft.
RB Leipzig Obwohl das RB im Namen offiziell für "RasenBallsport" steht, ist Leipzig die größte Hoffnung für den Brausehersteller, das internationale Fußball-Geschäft langfristig aufzumischen. Auch wenn international die ganz großen Erfolge noch ausbleiben, spielen die "Roten Bullen" in der Bundesliga wieder um die vorderen Plätze mit, hoffen damit erneut auf die Qualifikation für die Champions League. Auf nationaler Ebene konnte Leipzig bislang zwei DFB-Pokal-Siege, den DFL-Supercup sowie zwei Vizemeisterschaften feiern.
RB Leipzig Dass aber auch RB Leipzig für einige Stars nicht die Endstation, sondern viel mehr ein Sprungbrett ist, zeigten bislang beispielsweise Spieler wie Josko Gvardiol (für 90 Millionen Euro zu Manchester City), Dominik Szoboszlai (für 70 Millionen Euro zum FC Liverpool), Christopher Nkunku (für 60 Millionen Euro zum FC Chelsea) oder Dani Olmo (für 55 Millionen Euro zum FC Barcelona). Millionen-Einnahmen, um sie in neue Talente investieren zu können. Hinter dem RB-Imperium steckt eben auch ein knallhartes Geschäftsmodell.
Im Bericht von "The Athletic" wurden drei Spieler sowie ein Mitarbeiter vom Central Valley Fuego FC anonym zitiert, die die Vorwürfe gegen Jones bekräftigt hatten. "Er sagte uns, wenn er jemanden zerstören will, kann er dessen Karriere zerstören", heißt es von einer der anonymen Quellen.
"Er kann mit dir machen, was er will. Er kann dich schikanieren, dich belästigen, und du musst still sein und die Schikanen ertragen", lautete eine weitere Stimme aus dem Klub, die das angebliche Verhalten von Jones gegenüber Mitarbeitern anprangerte.
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Quelle über Jones: "Er sagte, dies sei eine Scheißliga"
Zudem soll sich Jones gegenüber Mitarbeitern auch negativ über das angeblich niedrige Qualitäts-Niveau in der USL League One geäußert haben, so die Vorwürfe.
"Er sagte, dies sei eine Scheißliga. Das ist es, was mich wütend macht. Er sagte, dass wir ganz unten in der Pyramide sind und er nicht einmal hier sein will. Das hat mich wirklich getroffen: Er sagte, wenn du 28 bist und immer noch in der League One spielst, bist du im Grunde genommen scheiße, du bist erledigt. Das kommt von jemandem, der noch nie in seinem Leben Trainer war."
Der 42-Jährige übernahm das Traineramt beim kalifornischen Team Central Valley Fuego FC im November 2023. Es ist die erste Cheftrainer-Station für den früheren Mittelfeldspieler, der 69 Länderspiele für die USA bestritt. Vor seinem Engagement beim in Fresno ansässigen Klub war er unter anderem Co-Trainer der U19-Nationalmannschaft der USA.