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Fußball

Matchwinner Röhl: "Habe den Moment sehr genossen"

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© Imago/Branislav Racko/SID/IMAGO

Die schönste Geschichte des Abends schrieb Merlin Röhl. "Ein Auf und Ab der Gefühle. Ich habe den Moment sehr genossen", sagte der Freiburger über seinen Siegtreffer in der 117. Minute beim emotionalen 3:2 (2:2, 0:0) nach Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Italien. Dass ausgerechnet er zum Matchwinner werden würde, daran war vor ein paar Tagen noch nicht zu denken.

Was war passiert? Röhl hatte sich beim Abschlusstraining vor dem EM-Auftakt am Sprunggelenk verletzt und deshalb die ersten beiden Partien gegen Slowenien (3:0) und Tschechien (4:2) verpasst. Gegen England zum Vorrundenabschluss stand der 22-Jährige dann aber völlig überraschend schon wieder in der Startelf.

"Vor ein paar Tagen war es noch komplett ausgeschlossen, dass ich spiele. Mir wurde gesagt, dass die Verletzung zehn bis 14 Tage dauern wird. Es gab sogar die Vermutung, es könnte noch schlimmer sein", sagte Röhl bereits am Mittwoch, nachdem er die DFB-Auswahl als Kapitän zum Gruppensieg geführt hatte.

Der DFB hatte Dr. Jochen Gruber, den Mannschaftsarzt vom SC Freiburg, einfliegen lassen. "Der kennt mich schon länger und betreut mich seit Jahren. Das war eine tolle Zusammenarbeit von allen, auch dem medizinischen Team hier. Ich bin dankbar, dass ich immer noch hier bin, dass niemand nachnominiert wurde, dass ich heute einen Impact hatte", sagte Röhl nun überglücklich nach dem Viertelfinal-Drama: "Der Fuß hat gehalten, einfach toll so ein Moment heute."

Bei seinem Treffer mit eben jenem rechten Fuß habe er nicht groß nachgedacht. "Das war eine situative Entscheidung. Ich hatte ziemlich viel Platz", sagte Röhl, der in der 62. Minute eingewechselt worden war und vor seinem eigenen Tor auch die Flanke vor dem 2:1 durch Nelson Weiper (87.) gespielt hatte.

Am Mittwoch (21.00 Uhr/Sat.1) geht es nun gegen Frankreich. "Von Anfang an war unser Ziel Bratislava", dort würde am Samstag das Finale steigen: "Schritt für Schritt, Fokus auf das nächste Spiel, im Moment bleiben. Gut regenerieren, unsere Körper pflegen und dann das nächste Spiel auch genießen", sagte Röhl - und verabschiedete sich mit einem zufriedenen Lächeln in die Nacht.

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