Fußball
Nick Woltemade: Ab ins nächste Turnier!
Die Frage nach Müdigkeit oder Spielstress verstand Nick Woltemade überhaupt nicht. "Ich bin sehr groß - und meine Energie ist auch groß", sagte der Fußball-Nationalspieler, bevor er sich nach seinen ersten beiden Länderspiel-Einsätzen in den Flieger zur U21-EM in der Slowakei setzte.
Die langen Beine also werden weiterhin laufen, aber für den Kopf, räumte der Stürmer ein, war es dann doch viel zuletzt: eine lange Bundesliga-Saison, der DFB-Pokalsieg mit dem VfB Stuttgart, die ersten Länderspiele, jetzt direkt das nächste Turnier. "Es waren recht viele Ereignisse aufeinander. Da musste ich schon oft den Schalter umklicken", sagte Woltemade, "das werde ich diesmal wieder machen. Und am Donnerstag geht es los."
Dann startet die U21 gegen Slowenien in die Europameisterschaft. Woltemade will keine Pause haben: "Ich bin nicht kaputt oder sowas, sondern ich habe zwei Länderspiele gespielt. Ich glaube, es gibt deutlich Schlechteres. Und jetzt spiele ich die U21-EM, da gibt es auch deutlich Schlechteres."
Den Bundestrainer allerdings überkam ein Anflug von schlechtem Gewissen. Nicht gegenüber Woltemade, den hatte er ja sehr glücklich gemacht. Sondern gegenüber U21-Trainer Antonio Di Salvo, der seinen wichtigsten Mann im Sturm doch erschöpfter geschickt bekommt als erhofft. "Ein kleines Sorry an Toni, das war nicht der Plan, dass er beide Male beginnt", sagte Julian Nagelsmann. "Ich drücke fest die Daumen, dass die U21 eine bessere EM spielt als wir und den Titel holt, den wir nicht geholt haben."
Nick Woltemade würde dann wieder jubeln, denn das blieb ihm in der Nations League trotz aller Wühlerei verwehrt. "Sowohl gegen Portugal als auch gegen Frankreich muss er einen machen", betonte Nagelsmann, "das wäre das i-Tüpfelchen gewesen." Die Chancen auf ein baldiges Wiedersehen bei der A-Nationalmannschaft stehen dennoch gut.