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Ligue 1

Paris Saint-Germain in der Krise: Bricht das Projekt PSG komplett auseinander?

  • Aktualisiert: 01.05.2023
  • 17:29 Uhr
  • ran.de
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Paris Saint-Germain steckt in einer Identitätskrise. Sportlich kassiert das Starensemble gegen Lorient den nächsten peinlichen Rückschlag, das gesamte Projekt steht vor einem gigantischen Umbruch.

Von Chris Lugert

Selbst eines der kuriosesten Tore in der jüngeren Vergangenheit konnte PSG nicht aus dem Schlamassel befreien.

Im Ligaspiel gegen den FC Lorient klaute Kylian Mbappe dem gegnerischen Torwart Yann Mvogo den Ball, als dieser die Kugel nach vorne Richtung Mbappe auf den Boden warf - in der Annahme, es gebe Freistoß. Mbappe bedankte sich und schob ins leere Tor ein. Doch an der nächsten Blamage änderte auch das nichts. Paris verlor mit 1:3 und steht trotz der Tabellenführung vor den Trümmern seiner Identität.

Angetreten waren die katarischen Besitzer nach der Übernahme im Jahr 2011 mit dem Ziel, PSG an die europäische Spitze zu führen. Der Titel in der Champions League ist jedoch trotz gigantischer Investitionen bis heute nicht zur Realität geworden, stattdessen schreibt der Klub auf und neben dem Platz fast nur Negativschlagzeilen.

Die zahlreichen Topstars im Kader um das Super-Trio Mbappe, Lionel Messi und - den jedoch schon länger verletzten - Neymar sollen sich untereinander nicht verstehen, statt einer homogenen Mannschaft steht ein Team auf dem Platz, das völlig aus der Balance geraten ist und neben qualitativen auch mentale Mängel aufweist. Blamagen wie gegen Lorient machen das Bild des Chaos-Klubs perfekt.

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Galtier beklagt fehlendes Niveau

In der Tabelle der Ligue 1 liegt PSG nur noch fünf Punkte vor Erzfeind Olympique Marseille. Die Titelverteidigung wackelt zwar noch nicht, aber auf stabilen Füßen steht sie bei weitem auch nicht mehr. "Wir haben zu viele Spieler, die unter ihrem Niveau spielen", klagte Trainer Christophe Galtier nach der Niederlage gegen den jetzigen Tabellen-Zehnten und verwies auch auf zahlreiche Verletzte, die PSG aktuell zu beklagen habe.

Vor allem der Ausfall von Neymar, der seit Februar mit einer Knöchelverletzung fehlt, hat das Team hart getroffen. Eine Entschuldigung für die jüngsten Leistungen ist das allein aber auch nicht, denn zwei absolute Megastars spielen regelmäßig. Mbappe macht zwar seinen Job und trifft regelmäßig, Messi allerdings trägt derzeit nicht zur sportlichen Qualität der Mannschaft bei. Stattdessen sorgen die Diskussionen um seine Zukunft noch zusätzlich für Verunsicherung.

Eine Rückkehr des Weltmeisters zum FC Barcelona wird immer heißer gehandelt, bei den PSG-Fans ist er ohnehin bereits längst unten durch. Zu schlecht für sein viel zu hohes Gehalt, so der Tenor. Als Krönung berichtete "Le Parisien" zuletzt, der 35-Jährige fordere eine erneute Erhöhung seines bereits 37 Millionen Euro schweren Salärs, um zu verlängern.

"Mir fehlen die Worte. Das ist völlig unangebracht", polterte PSG-Ikone Jerome Rothen bei "RMC Sport" und legte nach: "Das zeigt, wie sehr er die Welt zum Narren hält, seit er hier ist. Er ist nicht aus den richtigen Gründen gekommen, sondern nur wegen des Finanziellen." Es scheint, als habe der vor zwei Jahren als Coup angedachte Messi-Transfer den Zerfall des Gebildes PSG noch beschleunigt.

Längst ist klar, dass ein "Weiter so" in der französischen Hauptstadt nicht mehr möglich ist. Der Kader soll im Sommer ein neues Gesicht bekommen. Junge, hungrige Spieler, die sich mit dem Klub identifizieren und Mentalität vorweisen, sollen die Lösung sein.

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Mbappe hat genug und will zu Real

Fixpunkt des "neuen" PSG soll eigentlich Mbappe werden, doch da wäre das nächste Problem. Der 24-Jährige hat offenbar genug vom Drama im Klub und will jetzt wohl doch zu Real Madrid wechseln, um endlich die Champions League zu gewinnen.

Spätestens 2024 werde er sich den Königlichen anschließen - das soll Mbappe den Verantwortlichen in Madrid höchstselbst bereits mitgeteilt werden. Dann nämlich endet offenbar sein aktueller Vertrag bei PSG - das letzte Vertragsjahr bis 2025 soll nur eine Option sein, der der Vizeweltmeister zustimmen müsste.

Luis Campos, der als sportlicher Berater und Quasi-Sportdirektor für die Kaderplanung bei PSG verantwortlich ist, steht vor einer Mammutaufgabe. Für den Saisonendspurt beschwört er zunächst den Zusammenhalt im gesamten Klub. "Wir brauchen die Fans, die Spieler, die Trainer und alle Mitarbeiter, um die Saison gut zu Ende zu bringen", sagte er. Es sei ein "schwieriges Jahr" gewesen, nun erwarte er aber eine "Reaktion".

Und danach? Erste Berichte sprachen den katarischen Besitzern das weitere Interesse am Projekt ab. Sollte die Übernahme von Manchester United erfolgreich sein, könnte es durchaus sein, dass der Fokus beim Gastgeberland der jüngsten WM künftig in England liegt und PSG zum fünften Rad am Wagen oder sogar komplett abgestoßen wird. Der Schlamassel wird nicht kleiner.


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