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Wenig überzeugender 2:0-Sieg gegen Hertha BSC

FC Bayern München: Darum hat Thomas Müller gegenüber Jamal Musiala das Nachsehen

  • Aktualisiert: 02.05.2023
  • 15:57 Uhr
  • ran / Martin Volkmar
Article Image Media
© 2023 Getty Images
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Bayern-Trainer Thomas Tuchel erklärt im Gespräch mit ran nach dem Arbeitssieg über Hertha seine Personalentscheidungen und nennt die Gründe, warum sich der Rekordmeister immer noch schwer tut.

Aus der Allianz Arena berichtet Martin Volkmar 

Die Erleichterung war Thomas Tuchel anzusehen, als er nach dem 2:0 gegen Hertha BSC zum Interview mit ran in den Katakomben der Allianz Arena erschien.

Weitere Punktverluste des FC Bayern gegen das Bundesliga-Schlusslicht hätten unweigerlich auch eine erste Diskussion um den seit rund einen Monat beim Rekordmeister tätigen Cheftrainer nach sich gezogen.

Schließlich sind die Münchner seitdem in Champions League sowie DFB-Pokal ausgeschieden und hatten in der Liga nur zwei Siege in den ersten vier Spielen geholt.

"Ich hatte heute vor dem Spiel ein gutes Gefühl, dass wir einen Schritt machen können", sagte Tuchel danach. "Es hat sich anders angefühlt als die letzten Heimspiele in der Liga und im Pokal. Und ich bin froh, dass es sich bestätigt hat. Es war ein verdienter Sieg unterm Strich."

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FC Bayern: Hertha-Abwehrbollwerk erst nach 69 Minuten geknackt

Allerdings brauchten die Bayern bis zur 69. Minute, ehe Serge Gnabry mit dem 1:0 den Bann brach, nachdem die lange Zeit recht ideenlosen Gastgeber kein Mittel gegen das Abwehrbollwerk der Berliner gefunden hatten.

"Es ist am Ende das schwierigste im Fußball, gegen neun tief stehende Spieler, die diszipliniert verteidigen, eine Lösung zu finden. Und klar, wenn du aus einer Niederlage kommst und wir eben nicht gerade vor Leichtigkeit und Selbstvertrauen strotzen, dann kann es eine Weile dauern", erklärte Tuchel, übte aber auch Kritik an seiner Mannschaft.

"Nach dem 1:0 haben wir immer noch ein bisschen so gespielt, als hätten wir viel zu verlieren. Nach dem 2:0 kam dann Ruhe und Rhythmus rein und die Bälle klebten ein bisschen besser am Fuß, die Pässe waren besser getimet", meinte er über die Phase nach dem zweiten Treffer durch Kingsley Coman (79.).

"Aber in einem Spiel, in dem du so dominant bist, auch mal durchzuatmen und den Ball die Arbeit machen zu lassen, das müssen wir auch lernen. Dass wir den Ball laufen lassen und uns auch mal die Kräfte sparen für ein gutes Gegenpressing, um einen gegnerischen Block mal auszuhebeln, wenn er unorganisiert ist."

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Thomas Müller: Zwei Gründe für Platz auf der Bank

Dies gelang erst nach der Einwechslung von Thomas Müller für Musiala, auch wenn der Routinier nicht direkt an den beiden Treffern beteiligt war. Trotzdem verstand nicht jeder, warum der Kapitän und Publikumsliebling schon im dritten der letzten fünf Spiele nur noch zweite Wahl war.

"Thomas Müller schleppt die ganze Zeit ein bisschen Rückenprobleme mit sich herum und wird auch Montag nicht trainieren. Er braucht ein paar Tage Ruhe", begründete Tuchel im Gespräch mit ran seine Entscheidung.

Doch das war nicht das einzige Kriterium für den Verzicht auf den Mittelfeldspieler, gab er zu: "Der andere Grund ist, dass Jamal Musiala und Thomas sich ein bisschen ähnlich sind und wir eigentlich dachten, mit Jamal auf der Zehner-Position ein bisschen mehr einen Läufer drin zu haben."

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Müller und Musiala: Nur zweimal unter Tuchel in der Startelf 

Im Gegensatz zu Vorgänger Julian Nagelsmann, der auf beide setzte, sieht Tuchel derzeit anscheinend keinen Platz in der Startelf für Musiala und Müller. Nur zweimal haben sie in den acht Pflichtspielen seit dem Trainerwechsel gemeinsam von Beginn an zusammen gespielt, beim wenig überzeugenden 1:0 in Freiburg und vor einer Woche beim desaströsen 1:3 in Mainz.

"Es ist immer eine harte Entscheidung, Thomas draußen zu lassen", ergänzte Tuchel: "Ich konnte mir schon vorstellen, wenn es uns nicht gelingt, früh zu treffen und wir einen Brustlöser brauchen, kann es auch ein guter Wechsler sein, der mit Vertrauen und Erfahrung reinkommt und vielleicht noch einen Abstauber über die Linie drückt, wenn die anderen eventuell schon nervös sind."

Hat Müller, der nach Ansicht zahlreicher Experten kein Einwechselspieler ist, vorerst also nur noch eine Rolle als Joker bei den Bayern, weil Musiala gesetzt ist? Man darf gespannt sein, schließlich gilt ein Verzicht auf das Eigengewächs als Politikum, auch wenn der 33-Jährige zuletzt mehrmals schwach spielte.

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FC Bayern: Mane und Goretzka können nicht überzeugen

Allerdings konnten auch andere Profis in den vergangenen Wochen selten überzeugen. Gegen Hertha etwa nutzte Sadio Mane seine Chance auf der ungewohnten Position als Sturmspitze nicht und der ebenfalls nicht überzeugende Leon Goretzka wurde zur Pause ausgewechselt. Im nächsten Spiel in Bremen ist der Nationalspieler ohnehin wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt.

Tuchel erklärte die Herausnahme von Goretzka damit, dass er mit Leroy Sane die linke Offensivseite haben stärken wollen, doch er hätte natürlich auch jemand anderen auswechseln können. "Es war ein taktischer Wechsel", sagte er. "Zudem hatte er nach einer Kontersituation eine Gelbe Karte bekommen und es war heute nicht der Tag, an dem man wegbleiben oder eine Gelb-Rote Karte riskieren kann."

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FC Bayern: Kimmich und Gnabry betreiben Eigenwerbung

Bessere Karten haben dagegen die zuletzt ebenfalls in der Kritik stehenden Joshua Kimmich, der beide Treffer mit herrlichen Vorlagen einleitete, und Gnabry. Mit dem umjubelten Führungstreffer per Flugkopfball beendete der Stürmer seine seit dem 11. Februar andauernde Torflaute und empfahl sich für weitere Einsätze.

"Serge hat wahnsinnig gut trainiert, deshalb dachte, ich wir lassen ihn drauf. In der ersten Halbzeit war er noch ein bisschen unglücklich mit seinen Entscheidungen und hatte ein paar technische Fehler", sagte Tuchel. "Es ist das Beste für die Stürmer, wenn sie treffen und dann noch entscheidende Tore machen."

Das ist ja im Jahr eins nach dem Abgang von Tormaschine Robert Lewandowski alles andere als eine Selbstverständlichkeit, nur Musiala, der wieder mal verletzt ausfallende Eric Maxim Choupo-Moting (beide elf Tore) und Gnabry (10) haben bisher zweistellig getroffen.

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Tuchel warnt trotz Rückkehr an die Tabellenspitze

Die fehlende Durchschlagskraft, die auch gegen Hertha beinahe 70 Minuten überdeutlich zu erkennen war, ist ein Grund für die Spannung in der Meisterschaft - trotz der permanenten Patzer von Verfolger Borussia Dortmund.

Deshalb freute sich Tuchel über die Rückkehr an die Tabellenspitze, sieht die elfte Meisterschaft in den verbleibenden vier Spielen aber alles andere als einen Selbstläufer an:

"Platz eins ist immer wichtig. Aber das entlässt uns nicht aus der Pflicht, den Fokus auf uns zu richten. Wir haben als Team und in der Emotionalität zugelegt, aber wir müssen weiter zulegen und werden alles geben, die Jungs da drin zu halten, damit sie den nächsten Schritt machen."

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