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Bayern-Torjäger krönt Jahr mit höchster FIFA-Auszeichnung

ranSicht zur Weltfußballerwahl: Es darf keinen anderen geben als Robert Lewandowski

  • Aktualisiert: 17.12.2020
  • 20:58 Uhr
  • ran.de / David Kreisl
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© Getty Images

Robert Lewandowski ist vor Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer 2020 gewählt worden. Nicht nur, weil der Pole mit dem FC Bayern München im auslaufenden Jahr alles gewonnen hat, wäre jede andere Wahl ein Witz gewesen. Eine ranSicht von ran-Mitarbeiter David Kreisl.

München - "Wenn du viele Tore geschossen und alles gewonnen hast, gibt es wohl niemanden, mit dem ich mich vergleichen kann", zeigte sich Robert Lewandowski schon vor der Wahl zum Weltfußballer, sagen wir: selbstbewusst.

Nun ist das aber immer so eine Sache mit dieser Wahl. Im Gegensatz zum von einer Jury vergebenen Ballon d'Or stimmen bei der FIFA-Weltfußballer-Wahl die Nationaltrainer und Kapitäne der 211 Nationalteams des Weltverbandes ab, dazu ausgewählte Journalisten und Fans. Alle vier Parteien mit dem gleichen Stimmgewicht.

Was das Abstimmungsverhalten für kuriose Blüten treibt, ist fast jedes Jahr eine Meldung wert. Und kann auch wegen der abstimmenden Fans zu Ungunsten von Spielern ausgehen, die nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo heißen – einfach, weil sie nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo heißen. Nachfragen kann man da bei Virgil van Dijk, der im vergangenen Jahr als Favorit trotz des Triumphs in der Champions League hinter Messi landete.

Titel und Torjägerkanonen am laufenden Band

Dieses Schicksal blieb Robert Lewandowski erspart. Das mag daran liegen, weil er als Stürmer präsenter war. Oder eben daran, dass der Pole im auslaufenden Kalenderjahr genau das war, wofür er nun ausgezeichnet wurde: der beste Fußballer der Welt.

Seine Titelsammlung ist die Folge davon, aber nicht der Grund: Mit den Bayern wurde er Meister, gewann den DFB-Pokal und die Champions League und wurde in allen drei Wettbewerben Torschützenkönig. Den deutschen sowie europäischen Supercup gewann er ebenso mit dem FCB.

Und das, obwohl sein ursprünglicher Karriereplan wohl nicht vorgesehen hatte, auch 2020 immer noch in München zu spielen. Über Dortmund und München zu einem Kaliber der Sorte Real Madrid - das hätte der Weg sein sollen. Doch die Münchner schafften es, ihren Topstürmer zu halten. Heute kann man sagen: zum Glück für beide Seiten.

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Tuttosport ehrt Lewandowski und Rummenigge
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Italien: "Tuttosport" ehrt Lewandowski und Rummenigge

Bayern Münchens Robert Lewandowski und Karl-Heinz Rummenigge sind am Montag von der italienischen Sporttageszeitung Tuttosport ausgezeichnet worden.

  • 14.12.2020
  • 23:02 Uhr
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Lewandowski erreicht ein neues Level

Denn der Pole half nicht nur mit, die Münchner selbst wieder in die oberste Riege der Topklubs zu hieven, sondern wird auch mit 32 Jahren selbst einfach immer noch besser.

Dank seiner neuentdeckten Leidenschaft für Laufarbeit ohne Ball, Gegenpressing und dem neugefundenen Gefallen an Vorlagen wurde er im System von Coach Hansi Flick in der Triple-Saison noch wichtiger als ohnehin schon. Er habe seine "Qualitäten zum Wohle der Mannschaft noch einmal gesteigert", wie es Karl-Heinz Rummenigge ausdrückte.

Hinzu kommt seine unfassbare Abschlussqualität mit rechts und links, per Kopf und vom Punkt aus. Bei 18 Toren und fünf Assists aus 17 Pflichtspielen steht Lewandowski in der laufenden Spielzeit, am Tag vor der Gala knackte er als erst dritter Spieler der Bundesligageschichte die Marke von 250 (!) Toren. "Nochmal auf einem anderen Level", agiere der Stürmer laut Jerome Boateng, der Lewandowski seit Jahren nicht nur als Mitspieler, sondern auch als Gegner kennt.

Auch das unterscheidet ihn von seinen Konkurrenten. Cristiano Ronaldo mag zwar in der Serie A weiterhin alles kurz und klein schießen, doch der ehemalige Mister Europacup schied mit Juventus Turin in der Königsklasse schon im Achtelfinale gegen Underdog Olympique Lyon aus. Und Lionel Messi fabrizierte die größten Schlagzeilen im Sommer damit, aus Barcelona flüchten zu wollen - aber nicht zu dürfen. Aktuell steht der Kapitän mit seinen Katalanen auf Rang fünf in LaLiga.

Auch eine "Auszeichnung für das ganze Team"

Und ein gewisses direktes Duell gab es da ja auch. Im Viertelfinale der Champions League besiegten die Münchner Barcelona mit 8:2.

Man mag von individuellen Auszeichnungen in Teamsportarten halten, was man will. Doch sagen diese am Ende auch viel über die Mannschaft um die Einzelkönner herum aus. "Es wäre eine Auszeichnung für das ganze Team", stellte Lewandowski in einem Interview vor der Verkündung der Ergebnisse klar: "Wir waren die Besten, daran gibt es keinen Zweifel."

Und so ist es nur konsequent, dass der beste Spieler der besten Mannschaft am Ende des Jahres auch genau diesen Titel verliehen bekommt: bester Fußballer der Welt.

Alles andere wäre auch ein Witz gewesen.

David Kreisl

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