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Kommentar

Regeländerung im Weltfußball könnte zur Abseitsrevolution führen: Im Sinne der Fans - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 03.03.2023
  • 15:56 Uhr
  • ran.de
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Die internationale Regelkommission "International Football Association Board" (IFAB) beschäftigt sich mit einer Revolution der Abseitsregel. Künftig könnten deutlich mehr Tore fallen, was nicht nur im Interesse der Stürmer ist. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Ein Pass, ein Abschluss, ein Tor, Ekstase, Jubel auf den Rängen – und plötzlich der genervte Blick zum Schiedsrichter, der seine Hand ans Ohr hält. Banges Warten im Stadion, die Freude ist längst der Skepsis gewichen. Für die Fans vor dem Fernseher werden Zeitlupen gezeigt. Es geht um Abseits. Auf den ersten Blick sieht alles nach gleicher Höhe aus, dann zeigt die kalibrierte Linie: die Zehenspitze des Stürmers befand sich in der verbotenen Zone, das Tor wird vom Videoassistenten zurückgenommen.

Ähnliche Situationen gibt es seit Einführung des VAR eigentlich fast in jedem Spiel. Die alte Maßgabe, im Zweifel für den Stürmer zu entscheiden, existiert nicht mehr – weil dank Videobeweis und neuerdings halbautomatischer Abseitserkennung keine Zweifel mehr existieren.

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FIFA bastelt an Abseitsrevolution

Nun aber bastelt die FIFA offenbar an einer Revolution der Abseitsregel. Bereits am Wochenende befassen sich die Regelhüter des IFAB mit einer Idee des früheren Arsenal-Trainers Arsene Wenger, die vorsieht, dass Abseits künftig nur noch geahndet wird, wenn sich der gesamte Körper des angreifenden Spielers dort befindet. Oder anders ausgedrückt: Sobald sich ein Körperteil des Angreifers noch auf gleicher Höhe mit dem Verteidiger befindet, ist es kein Abseits.

Für die Stürmer sind das gute Nachrichten, für Verteidiger nicht. Die Idee insgesamt ist allerdings richtig und wichtig. Wie oft stellte sich bereits die Frage, ob ein Angreifer wirklich einen Vorteil hat, wenn er hauchzart im Abseits steht? Sinn und Zweck der Abseitsregel ist es, zu verhindern, dass sich ein Stürmer alleine vorne positioniert, der Ball lang auf ihn geschlagen wird und er mühelos einschießen kann. Daran würde sich auch unter der neuen Regel nichts ändern.

Linienrichter, Abseits, IFAB
News

Kommt die Abseitsrevolution?

Es ist eine Zusammenkunft, die mit großer Spannung erwartet wird: die Regel-Kommission des internationalen Fußballs (IFAB) trifft sich in Zürich. Dabei wird auch über eine neue Abseitsregel debattiert und eine Möglichkeit zur Verhinderung von Zeitspiel erörtert.

  • 03.03.2023
  • 12:17 Uhr

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Der Fußball muss sich anpassen

Ohnehin wäre die Novelle nur die Fortsetzung einer Entwicklung, die bereits 1990 angestoßen wurde. Bis dahin galt gleiche Höhe bereits als Abseits, ehe die Regel im Sinne der Stürmer abgeändert wurde. Nun würden erneut die Angreifer profitieren, die Folge wären wohl viel mehr Tore. Denn Situationen, in denen ein Stürmer mit dem kompletten Körper im Abseits steht, kommen seltener vor, als oben beschriebene Millimeterentscheidungen. Und mehr Tore bedeuten mehr Spektakel.

Puristen werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber der Fußball befindet sich in einer Situation des Umbruchs und muss sich öffnen für Anpassungen. Die ebenfalls häufig diskutierte Einführung einer Nettospielzeit, um Zeitspiel zu unterbinden, gehört ebenfalls zu diesen notwendigen Neuerungen. Die neue Generation ist dem Fußball längst nicht mehr so zugetan wie die jungen Leute früher, "König Fußball" muss um seinen Nimbus kämpfen. Reihenweise aberkannte Tore sind nicht gerade attraktiv. Und nein, daran ist nicht (nur) der böse Videoschiedsrichter (VAR) Schuld ...

Fans würden über Regeländerung jubeln

Ob die Neuerung tatsächlich eingeführt wird, ist offen. Das IFAB galt in der Vergangenheit oft als konservativ, wenn es um gravierende Regeländerungen ging. Hier aber sollten die Regelwächter über ihren Schatten springen. Am Ende des Tages würden nicht nur Stürmer über diese Regel jubeln – sondern auch die Fans im Stadion und vor dem Fernseher.


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