Fußball
Rehhagel überreicht Sepp-Herberger-Pokale an JVA-Teams
Vor den Augen von Trainer-Ikone Otto Rehhagel (86) haben die Fußballer der Spielgemeinschaft JVA Herford/Heinsberg das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Bei den Frauen siegte die JVA Köln. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben". Rehhagel überreichte in der JVA Wuppertal-Ronsdorf die Pokale.
"Wir haben heute begeisternde Fußballspiele gesehen. Noch viel wichtiger ist es aber, dass wir zusammen mit unseren Partnern über die vielseitigen Angebote aus der Resozialisierungsinitiative dazu beitragen, die Menschen aktiv auf die Zeit nach der Haft vorzubereiten. Die integrative Kraft des Fußballs kann hier viel bewirken", sagte Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger.
Rehhagel ist Kuratoriumsmitglied der DFB-Stiftung Sepp Herberger, er gab den Inhaftierten warme Worte mit auf den Weg: "Man sieht, dass euch das Freude macht. Ihr habt im Leben sicher Fehler gemacht. Aber jede und jeder hat eine zweite Chance verdient. Wichtig ist, dass ihr diese auch nutzen wollt. Nehmt euch folgende Aussage zu Herzen, die ich sehr gut finde: Wut und Hass sind schlechte Ratgeber."
Das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal geht auf die Idee seines Namensgeber zurück. Der Weltmeister-Trainer von 1954 besuchte 1970 mit der JVA Bruchsal erstmals eine Haftanstalt. Die Eindrücke prägten Herberger sehr stark und sorgten dafür, dass er es sich zur Lebensaufgabe machte, Straftätern auch über den Fußball die Chance für eine erfolgreiche Resozialisierung zu ermöglichen.