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PSG-Boss im Fokus

Schatten über PSG-Imperium: Strafverfahren gegen Al-Khelaifi eröffnet

  • Aktualisiert: 13.10.2017
  • 17:15 Uhr
  • SID
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© imago sportfotodienst

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen Paris St. Germains Präsidenten Nasser Al-Khelaifi und den früheren FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke eröffnet. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Zürich/Frankfurt - Schatten über dem Fußball-Imperium von Paris St. Germain: Der millionenschwere PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi ist womöglich in einen Korruptionsskandal der früheren FIFA-Spitze verwickelt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat, wie am Donnerstag bekannt wurde, bereits im März ein Strafverfahren gegen den katarischen Geschäftsmann, den früheren FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke und eine namentlich nicht genannte dritte Person eröffnet. Es geht um Bestechung in großem Stil. 

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Im Zentrum der Vorwürfe steht Valcke (57) - bis zum Skandal im Fußball-Weltverband FIFA die rechte Hand des längst gesperrten Joseph S. Blatter. Der Franzose soll bei der Vergabe der Medienrechte für die kommenden vier Weltmeisterschaften die Hand aufgehalten, laut der Bundesanwaltschaft also "nicht gebührende Vorteile" angenommen haben. Und zwar von Al-Khelaifi für die Turniere 2026 und 2030 - der Paris-Boss ist Geschäftsführer des Medienkonzerns beIn, einem der ganz großen Player im Fußballmarkt. beIn wie Valcke wiesen noch am Donnerstag sämtliche Vorwürfe zurück.

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Schatten über Al-Khelaifi

Valcke, gegen den bei der Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der "mehrfachen ungetreuen Geschäftsbesorgung" ein weiteres Verfahren läuft, wurde am Donnerstag von den Ermittlern als Beschuldigter vernommen - einen Tag, nachdem er vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen seine im Sommer 2016 auf zehn Jahre reduzierte Sperre im Weltfußball gekämpft hatte.

"Weiter wurden in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien zeitgleich an verschiedenen Orten Hausdurchsuchungen durchgeführt", teilte die Behörde mit. Laut der französischen Nachrichtenagentur "AFP" gehörten auch die Büroräume der "beIn"-Tochter "beIn-Sports" in Paris dazu. Bislang befinde sich niemand in Untersuchungshaft, es gelte die Unschuldsvermutung.

Für Al-Khelaifi ist die Verfahrenseröffnung ein schwerer Schlag. Der 43-Jährige sonnte sich zuletzt in den Erfolgen des französischen Spitzenklubs, der im Sommer 222 Millionen Euro für Brasiliens Superstar Neymar ausgegeben hat und bald 180 Millionen Euro für Kylian Mbappe überweisen wird. Die Vorwürfe werfen einen Schatten.

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"Bestechung, Betrug, Urkundenfälschung"

Konkret schreibt die Bundesanwaltschaft von "Bestechung, Betrug, ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Urkundenfälschung". Erfahren hatten die Ermittler davon im Zuge der bereits seit März 2016 laufenden Untersuchung gegen Valcke. Die Vorwürfe in dem Fall: Valcke soll sich beim WM-Ticketverkauf bereichert, private Reisen auf FIFA-Kosten unternommen und die TV-Rechte für 2018 und 2022 in der Karibik unter Wert verkauft haben. 

Die kommenden beiden Turniere finden in Russland bzw. Katar statt. Die Weltmeisterschaften 2026 und 2030 sind noch nicht vergeben, für 2026 ist die Dreier-Bewerbung der USA mit Kanada und Mexiko Favorit.

Der Verdacht liegt nahe, dass Valcke nicht nur mit Bietern aus der Karibik gemauschelt hat. "BeIn-Sports" strahlt sein Programm in zehn Sprachen aus und ist auf fünf Kontinenten zu sehen. Das Unternehmen hält zahlreiche Sportrechte, die mehrere Milliarden gekostet haben.

Die Bundesanwaltschaft führt im Fußball-Untersuchungskomplex rund 25 Strafverfahren und analysiert eine Datenmenge von rund 19 Terabyte an sichergestellten Unterlagen. Bislang sind 180 Meldungen wegen des Verdachts der Geldwäsche eingegangen.

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