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U21-EM live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de

Stefan Kuntz vor der U21-EM: Meisterstück zum Abschluss?

  • Aktualisiert: 22.03.2021
  • 18:26 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images

Seit fünf Jahren schreibt Stefan Kuntz Erfolgsgeschichten mit der deutschen U21, sein Name wird als möglicher neuer Bundestrainer diskutiert. Die am Mittwoch beginnenden EM (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) dürfte für den 58-Jährigen die bislang härteste Aufgabe als Trainer werden.

München – "Alles hat seine Zeit".

Als sich Stefan Kuntz wenige Tage vor dem Start der U21-Europameisterschaft über den ab Sommer offenen Posten als Bundestrainer äußern sollte, gab sich der 58-Jährige – vielleicht muss man sagen: noch – diplomatisch.

Seine U21 habe "absoluten Vorrang", und sowieso habe Oliver Bierhoff "gesagt, dass sich der DFB Zeit nehmen wird. Also ist doch vollkommen klar, dass in meinem Kopf absolute Konzentration auf der U 21 liegt". Wenn das anstehende Turnier vorbei sei, ja, dann könne man "auch mal über andere Sachen reden oder nachdenken".

Man muss kein Meister im Lesen zwischen den Zeilen sein, um zu verstehen, dass sich Kuntz als ernsthaften Kandidaten für die Löw-Nachfolge sieht. Und was noch klarer ist: Warum auch der DFB darüber nachdenken wird.

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"Was er in den letzten Jahren geleistet hat …"

Im Sommer 2016 übernahm Kuntz – zwischen dessen ersten, holprigen Anläufen als Trainer bei Borussia Neunkirchen, dem Karlsruher SC, Waldhof Mannheim sowie LR Ahlen und dem Engagement beim DFB ein Studium und mehrere Managerposten lagen – die deutsche U21-Nationalmannschaft von Horst Hrubesch.

Es sollte der Beginn einer Erfolgsgeschichte werden. "Was er in den letzten Jahren geleistet hat, ich denke, da muss man nicht mehr viel sagen", meint der aktuelle U21-Kapitän Arne Maier: Im Jahr nach seinem Amtsantritt führte er die U21 zum EM-Titel, zwei Jahre darauf wurde Kuntz' Mannschaft Vize-Europameister.

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Der ehemalige Bundesliga- und Nationalmannschaftsstürmer ist beliebt im Team, ja fast schon wie eine Vaterfigur. "Das ganze System lebt von dem Vertrauen", sagt Kuntz, der weiß, wie er Laune und Motivation in den zeitlich knappen Treffen mit der Mannschaft hochhalten kann. Gleichzeitig ist der 58-Jährige ein Fußballfachmann und knallharter Motivator, wenn es für sein Team ums Eingemachte geht.

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EM mit zwei Tagen Vorbereitungszeit

Das tut es ab Mittwoch, wenn die deutsche U21 in der Gruppenphase der EM gegen Ungarn (24. März 2021, ab 20:15 live auf Prosieben und ran.de), die Niederlande (27. März 2021) und Rumänien (30. März 2021) um den Einzug in die Finalrunde vom 31. Mai bis zum 6. Juni kämpft.

Ein Unterfangen, das es in sich hat. Und das nicht nur wegen den höchst kuriosen Rahmenbedingungen: Am Montag reist die Mannschaft – abzüglich Maxim Leitsch, der am Abend noch mit Bochum im Einsatz ist und nachkommt – nach Ungarn, am Mittwoch wird das erste Spiel angepfiffen. Für Vorbereitung, die Erarbeitung einer Taktik, die Integration der vier Debütanten und den Aufbau des Teamgeistes bleiben also exakt: zwei Tage. "Das wird eine Herausforderung", sagt Kuntz.

Ebenso wie die fußballerischen Aufgaben, die auf Deutschland warten. "Wir sind kein Top-Favorit wie in der Vergangenheit", gab Kuntz jüngst zu. Das vorläufige Ziel? Erster oder Zweiter in der Gruppe zu werden, um im Sommer zum Final-Eight-Turnier reisen zu können. "Ich will ausblenden, was ganz hinten dabei rauskommt", sagt Kuntz über die Möglichkeit des erneuten Titelgewinns.

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Die größte Herausforderung der Trainerlaufbahn

Denn im deutschen Lager weiß man um das Niveau der Gruppengegner, vor allem der Niederlande ("ein sehr starker Gegner) und Rumänien ("hohe Qualität und starke Mentalität"). Und es ist ebenso klar, dass die aktuelle Mannschaft individuell nicht an die Qualität vorheriger Jahre heranreicht. An 2017 zum Beispiel, als im Finale Serge Gnabry, Maximilian Philipp oder Maxi Arnold auf dem Platz standen – und dabei "nur" die Spieler waren, die nicht schon früh zu noch höheren Aufgaben berufen wurden.

"2017 gab es bei uns zwölf Spieler, die an der U21-Europameisterschaft nicht teilnehmen konnten, weil sie verletzt waren oder mit Joachim Löw zum Confed Cup gereist sind, den sie auch gewonnen haben", erinnert sich Kuntz, "2019 waren es mit Lukas Klostermann und Jonathan Tah nur noch zwei. Jetzt haben wir noch über Florian Wirtz gesprochen."

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Seltsame Rahmenbedingungen, das erste Mal nicht unter den Topfavoriten – die EM 2021 könnte zur größten Herausforderung in Kuntz' Trainerlaufbahn werden. Und vielleicht sogar zu einer seiner letzten bei der U21.

Aber alles hat seine Zeit.

David Kreisl

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