Nach Kopfverletzung vor dem WM-Viertelfinale 2014
Raphael Varane gesteht: "Erinnere mich nicht an das Deutschland-Spiel"
- Aktualisiert: 03.04.2024
- 08:32 Uhr
- Christoph Gailer
Manchester Uniteds Star Raphael Varane sprach nun über Erinnerungslücken, nachdem er in seiner Karriere trotz Kopfverletzungen in teilweise extrem wichtigen Spielen auflief.
Um in teilweise entscheidenden Spielen nicht verletzungsbedingt vom Feld zu müssen, ignorieren Fußballer im Profibereich oftmals körperliche Probleme und Schmerzen.
Dies gestand nun in Raphael Varane auch ein aktueller Star von Manchester United, der zugab, schon mehrere Mal mit Kopfverletzungen gespielt zu haben - unter anderem sogar in einem WM-Viertelfinale.
"Wenn mich in diesem Moment jemand angesprochen hätte, weiß ich nicht einmal, ob ich hätte antworten können. Ich erinnere mich nach diesem Schock nicht an das Spiel", sagte der französische Verteidiger der "L'Equipe" über das WM-Viertelfinale 2014 gegen das DFB-Team, welches Frankreich mit 0:1 verlor.
In der Partie zuvor zog sich Varane gegen Nigeria eine Kopfverletzung zu, spielte aber gegen Deutschland in der darauffolgenden Begegnung wieder.
Dies sei laut Varane aber nicht das einzige Mal gewesen, dass er - beeinträchtigt durch eine Kopfverletzung - dennoch auf dem Feld gestanden ist.
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"Ich hatte mehrere Gehirnerschütterungen. Wenn wir auf drei der schlimmsten Spiele meiner Karriere zurückblicken, gibt es mindestens zwei, in denen ich ein paar Tage zuvor eine Gehirnerschütterung erlitten hatte: gegen Deutschland im WM-Viertelfinale 2014 und mit Real Madrid gegen Manchester City im Achtelfinale der Champions League 2020", erklärte der 30-Jährige.
Trotz angeblich erlittener Gehirnerschütterung kann sich Varane zumindest noch an das Achtelfinale der Königsklasse gegen ManCity gut erinnern. "Während dieses Spiels hatte ich eine Gehirnerschütterung. Ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt und mir gesagt: 'Wach auf!'", sagte der Weltmeister von 2018.
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Dennoch spielte der damalige Star von Real Madrid anschließend gegen die Engländer - allerdings stark beeinträchtigt.
"Ich wollte mir fast selbst eine Ohrfeige geben. Während des Spiels waren meine ersten drei Bälle technisch sauber, aber ich war zu langsam. Ich konnte mich nicht konzentrieren, ich war wie ein Zuschauer", erinnert sich Varane, "das Spiel verlief für mich schlecht und im Nachhinein wurde mir klar, dass es mit dem Schock zusammenhängt, den ich erlitten hatte".
Der Einsatz ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit hat sich letztlich aber weder für Varane noch Real bezahlt gemacht. Die Spanier schieden gegen ManCity aus. Er gestand, dass er seine Mitspieler in dieser wichtigen Begegnung nicht im Stich lassen wollte und deshalb trotz der Beeinträchtigung gespielt habe.
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"Ich habe solche wichtigen Spiele noch nie verpasst, im Gegenteil, es sind im Allgemeinen diejenigen, auf die ich mich besser konzentrieren kann", sagte der 1,91-Meter-Hüne, "zuerst habe ich das Ausscheiden persönlich genommen, auch wenn wir insgesamt keinen guten Tag hatten. Ich habe viel über mich selbst nachgedacht und schließlich gemerkt, dass diese Fehler nicht vom Himmel gefallen sind".