Premier League
Timo Werner und der FC Chelsea: Liebe auf den zweiten Blick?
- Aktualisiert: 18.04.2022
- 12:38 Uhr
- ran.de/Max Bruns
Als Timo Werner 2020 zum FC Chelsea wechselte, waren die Erwartungen an den Stürmer riesig. Seitdem gab es für ihn jedoch ein Auf und Ab in London, Werner schien schon auf dem Abstellgleis zu stehen. Nun bekommt er wohl doch noch eine zweite Chance bei den "Blues".
München - Es war einer der Top-Transfers eines deutschen Spielers aller Zeiten. Schließlich bezahlte der FC Chelsea vor zwei Jahren 53 Millionen Euro für die Dienste Timo Werners. Und das mit Recht, denn der Angreifer kam aus einer Bundesliga-Saison, in der er bei RB Leipzig 28 Tore und acht Assists verbuchen konnte.
Der Hype um den damals 24-Jährigen war dementsprechend groß. Im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich zu groß - auch für Werner. Denn zu Beginn seiner Zeit auf der Insel fand der gebürtige Stuttgarter nie so richtig zu seinem Spiel. Werner hatte vor allem mit der Physis und Robustheit des englischen Spiels zu kämpfen.
Werner: Viel Spielzeit, wenig Ertrag
Bis auf wenige (Tor-)Erfolgserlebnisse hatte er trotz einer unheimlich hohen Spielzeit kaum etwas Zählbares vorzuweisen. Obwohl Frank Lampard regelmäßig auf den blitzschnellen Stürmer vertraute, fiel dieser wenn dann durch Assists auf.
Als im Januar dann Thomas Tuchel das Amt von Lampard übernahm, ging es für die schwächelnden "Blues" direkt wieder bergauf - jedoch nicht für Werner. Der Ex-Bundesliga-Profi sollte auch unter Tuchel seine Probleme mit dem Toreschießen haben und wurde vom deutschen Trainer sogar öffentlich kritisiert.
Zwischen Gespött und Fan-Liebling
Von den 28 Saisontoren in der Vorsaison bei Leipzig war Werner mit seinen sechs Treffern weit entfernt. Immer wieder vergab der Deutsche einen Hochkaräter nach dem anderen, was ihn bei manchen Fans auch zum Gespött machte. Allerdings erhält Werner von vielen Fans trotz der schwächelnden Leistungen enorme Rückendeckung.
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Seine Fans feiern vor allem seine Mannschaftsdienlichkeit. Werner ist sich für keinen Weg zu schade, arbeitet gut gegen den Ball und öffnet mit seinen Laufwegen auch immer wieder die Räume für die Mitspieler. Wie auch im Champions-League-Finale gegen Manchester City, als Werners Laufweg den Platz für Sieg-Tor-Schütze Kai Havertz freimachte.
Werner hat auch in zweiter Saison zu kämpfen
Doch trotz der erfolgreichen Saison für den FC Chelsea ist der Funke bei Werner bis heute nicht ganz übergesprungen. Eine Zerrung zu Saisonbeginn und das Corona-Virus warfen den Angreifer zurück und außerdem wurde im vergangenen Sommer auch noch Romelu Lukaku verpflichtet.
Dabei hatte Werner mit Havertz, Christian Pulisic, Hakim Ziyech und Mason Mount bereits genug offensive Konkurrenz, gegen die er sich nicht immer durchsetzte. So kommt der 26-Jährige in dieser Saison nicht immer zum Einsatz, auch weil Havertz Tuchels Lösung auf der Neun ist.
Werner zurück in die Bundesliga?
Seit Wochen wird bereits über einen Wechsel Werners zurück in die Bundesliga spekuliert. Vor allem Borussia Dortmund soll wohl eine mögliche Option für den Mann sein, der bei Chelsea anscheinend keine Zukunft mehr hat.
Doch in den letzten Spielen konnte Werner wieder etwas auf sich aufmerksam machen. Trotz des Ausscheidens gegen Real Madrid in der Königsklasse lieferte Chelsea zwei ordentliche Spiele gegen das "weiße Ballet" ab und auch Werner steuerte zwei Scorerpunkte bei. In der Liga gelang dem ehemaligen Bundesliga-Profi zuletzt ebenfalls ein Doppelpack gegen Southhampton.
Zweite Chance beim FC Chelsea?
Schließlich profitiert Werner auch vom Flop-Einkauf Lukaku, denn dieser ist seit seiner Rückkehr zu den Blues noch gar nicht auf der Insel angekommen und steht laut Gerüchten sogar auch vor einem Wechsel aus London weg.
Falls es also so etwas wie Liebe auf den zweiten Blick geben sollte, könnte sich aus der Beziehung zwischen Werner und dem FC Chelsea tatsächlich noch etwas entwickeln. Allerdings nur, wenn der Deutsche seine aufsteigende Form beibehält. Dann dürfte es eine zweite Chance für Timo Werner in London geben.
Max Bruns
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