Real Madrid
Benitez wittert Hetzjagd: "Alles wird manipuliert und verdreht"
- Aktualisiert: 30.12.2015
- 18:16 Uhr
- ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
Real-Trainer Rafael Benitez äußert sich zu der immer wieder aufkommenden Kritik an seiner Person. Er glaubt an eine Medien-Kampagne. Aber: die Zahlen sprechen gegen ihn.
München - Seit Wochen steht Rafael Benitez als Trainer von Real Madrid stark in der Kritik.
Die bittere 0:4-Clasico-Pleite, die Disqualifikation im spanischen Pokal und aktuell nur Platz drei in der Primera Division. Kein Wunder, dass die spanische Presse schon über Benitez' Entlassung berichtete. Mit Zinedine Zidane stand laut den Medien sogar schon sein Nachfolger fest.
Am Mittwoch (ab 16 Uhr im Liveticker auf ran.de) geht es für die "Königlichen" gegen Real Sociedad - mit dem 55-jährigen Madrilene auf der Bank. Doch vor der letzten Partie des Jahres geht Benitez in die Offensive, greift die Medienvertreter an. "Es gibt eine Kampagne gegen mich, gegen Florentino und das gesamte Team", behauptet er auf der Pressekonferenz vor der Partie und bezichtigt die spanische Presse einer Hetz-Jagd.
"Alles wird manipuliert und verdreht, das kann jeder sehen. Mein Verhältnis zu den Spielern ist viel besser, als man es überall liest", stellt der Coach klar. "Ich war über die Feiertage im Urlaub und in der englischen Presse spiegelt sich nicht das wieder, was die spanischen Medien sagen."
Die Zahlen sprechen gegen Benitez
Fest steht: Nach 16 Spieltagen steht das Team schlechter dar als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison. Zehn Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen gab es bisher für Madrid, 2014 waren es unter Carlo Ancelotti 13 Siege und zwei Pleiten.
Mit 33 Punkten liegen die "Königlichen" derzeit auf Rang drei, vor einem Jahr mit sechs Zählern mehr an der Spitze der Tabelle - und das obwohl sie durch die Klub-WM im Vergleich zur Konkurrenz ein Spiel weniger bestritten hatten.
Besonders deutlich wirkt sich der Unterschied gegenüber seinem Vorgänger beim Torverhältnis aus: 42:15 gegenüber 55:13. Und ohne das 10:2 gegen Rayo Vallecano am letzten Spieltag vor Weihnachten sähe es noch düster aus. Die Zahlen verdeutlichen: Das Spektakel aus dem Real-Spiel ist unter Benitez gewichen.
Real-Coach bleibt optimistisch
Dennoch gibt sich Benitez, der das Real-Team erst im Sommer übernommen hatte, weiterhin kämpferisch: "Ich wusste, dass ich in einen Klub komme, in dem alles noch größer wirkt. Ich sitze seit über 30 Jahren und 1400 Partien auf der Trainerbank. Ich weiß, wie sich das anfühlt und ich kenne die Lösungen", meint der Coach selbstsicher.
Dem anhaltenden Druck ist er sich jedoch bewusst: "Man muss sich auf die Arbeit konzentrieren. Ich weiß, dass die Dinge gut laufen und dass wir gewinnen müssen."
Mit einem Sieg gegen Real Sociedad im Estadio Santiago Bernabeu will das Team wenigstens für einen versöhnlichen Jahresabschluss sorgen. Benitez schaut aber noch weiter in die Zukunft und äußert klar seinen Zielen für das neue Jahr: "Ich will Titel gewinnen." Zwei Chancen dazu hat er noch.
Alessa-Luisa Naujoks