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Wie geht es bei den Königlichen weiter?

Real Madrid nach peinlichem Pokal-Aus in der Krise: Zidane vor dem Aus

  • Aktualisiert: 21.01.2021
  • 18:54 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/Marca

Real Madrid blamiert sich gegen einen Drittligisten bis auf die Knochen und ist nun endgültig in der Krise angekommen. Trainer Zinedine Zidane hat wohl keine Zukunft mehr. Ein Talent denkt bereits an Flucht.

Madrid/München - Fassungslos! Dieses Wort dürfte die Gemütslage von Fans, Spielern und Verantwortlichen bei Real Madrid am Mittwochabend kurz vor Mitternacht am besten beschreiben.

Im spanischen Pokal flogen die Königlichen nach einer 1:2-Pleite nach Verlängerung beim Drittligisten Deportivo Alcoyano sang- und klanglos aus dem Wettbewerb. Eine Blamage für den europäischen Spitzenklub, aber auch der vorläufige Tiefpunkt einer Abwärtsspirale in den vergangenen Wochen, die spätestens jetzt zur großen Krise erwachsen ist.

Aber der Reihe nach: Real-Coach Zinedine Zidane, immerhin dreimaliger Champions-League-Sieger mit den Madrilenen, schont zunächst seine Topstars wie Toni Kroos oder Karim Benzema im Duell mit Deportivo Alcoyano, beheimatet mitten in den Bergen unweit von Alicante. Zunächst läuft alles nach Plan, als Eder die hochfavorisierten Gäste aus der Hauptstadt Spaniens in Führung bringt.

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Casanova besiegelt Reals Pleite

Alcoyano kommt aber in der Schlussphase zum Ausgleich und erzwingt die Verlängerung. Dort scheint die Partie vorentschieden, als in der 110. Minute Ramon Lopez Olivan des Feldes verwiesen wird. Denn inzwischen hat Zidane auch alle seine Stars aufs Feld geschickt, und zehn Minuten Spielzeit sollten ausreichen, um die Blamage gerade noch so abzuwenden. Stattdessen aber trifft ein Spieler mit dem klangvollen Namen Juan Antonio Casanova Vida zur 2:1-Führung für die Hausherren - die Entscheidung.

"Das ist keine Blamage oder so. Das sind Dinge, die in der Karriere eines Fußballers passieren", nahm Zidane nach der Partie seine Mannschaft verbal in Schutz und fügte hinzu: "Ich werde die Verantwortung dafür übernehmen."

Die "Marca" titelte nach dem Peinlich-Aus: "Das Ende von Zidane in Madrid." Das Konkurrenzblatt "AS" hat derweil eine Onlineumfrage zu Zidanes Zukunft gestartet. Bereits früh am Morgen war absehbar, dass der Umfrage zufolge die Mehrheit der Real-Fans den früheren Weltfußballer nicht mehr als Trainer haben möchte.

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Zidanes Zauber ist verflogen

Der Zauber von Zidane, der ihn noch in seiner ersten Ära in Madrid umgab, ist spätestens seit Mittwochabend endgültig verflogen. Denn auch in der Liga sind die Königlichen ins Hintertreffen geraten. Vier Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf Stadtrivale Atletico Madrid. Die Rojiblancos haben zudem noch zwei Partien in der Hinterhand. In der Champions League zählt der Rekordmeister ebenfalls nicht zu den Topfavoriten.

Doch nicht nur die sportlich dürftige Lage wird Zidane angekreidet. Auch sein fehlender Wille zum Umbruch, der spätestens im Sommer unausweichlich ist, macht ihn angreifbar. Immer und immer wieder setzt Zidane auf seine etablierten Stars, hochtalentierte Nachwuchsspieler wie Martin Ödegaard kommen viel zu selten zum Zug.

Dabei könnte die Mannschaft angesichts von Spielern wie Sergio Ramos (34 Jahre), Luka Modric (35 Jahre), Karim Benzema (33 Jahre) oder Marcelo (32 Jahre) eine Blutauffrischung schon jetzt benötigen. Der frühere Weltklasse-Mittelfeldspieler führt stattdessen die Zukunft des Klubs vor.

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Zidane vergrault Nachwuchstalente

Ein "Marca"-Insider erklärte, dass Perspektiv-Spieler ihm erzählt hätten, Zidane spreche "seit zwei oder drei Monaten" nicht mehr mit ihnen. Bei der Pleite gegen Athletic Bilbao schickte der Franzose alle Spieler zum Aufwärmen - außer Ödegaard. Der Norweger soll inzwischen an eine erneute Leihe zu Real Sociedad San Sebastian denken.

Wohl nur eine noch nicht erfolgte Einigung mit einem möglichen Nachfolger gepaart mit einer gewissen Dankbarkeit halten "Zizou" noch im Amt. Die Ankunft der bei Real heiß gehandelten Kylian Mbappe und David Alaba wird Zidane aber mit großer Wahrscheinlichkeit nur als Zuschauer miterleben. In den spanischen Medien kursiert der Name von Ex-Juve-Coach Massimiliano Allegri als möglichem Zidane-Nachfolger.

Die Fassungslosigkeit nach dem blamablen Pokal-Aus mündet also wohl in einen großen Umbruch bei Real Madrid, besiegelt durch Casanovas Treffer in der Verlängerung. Die Liebe und Dankbarkeit im Fußball verflüchtigt sich manchmal schneller, als der Casanvoa einst seine Partnerinnen wechselte.

Markus Bosch

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