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Real Madrid: Rafael Benitez als neuer Cheftrainer vorgestellt

  • Aktualisiert: 03.06.2015
  • 14:41 Uhr
  • SID
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© getty

Der spanische Rekordmeister Real Madrid hat wie erwartet Rafael Benitez als neuen Cheftrainer und somit Nachfolger von Carlo Ancelotti präsentiert. Der gebürtige Madrilene erhält bei den Königlichen einen Vertrag bis 2018.

Madrid - Rafael Benítez wird wie erwartet neuer Trainer beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid und damit Nachfolger von Carlo Ancelotti. Der 55-Jährige wurde am Mittwochmittag bei den Königlichen als neuer Chefcoach vorgestellt. 

Benítez ist in Madrid geboren und war von 1974 bis 1981 selbst für Real aktiv, allerdings nur für die zweite Vertretung. Von 1986 bis 1995 war er Trainer im Nachwuchs der Königlichen sowie bei der Reserve im sogenannten "Castilla"-Team.

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Benitez: "Sehr emotional"

Die Bedeutung des Augenblicks war Rafael Benitez anzumerken. Sichtlich ergriffen und mit feuchten Augen stand der neue Trainer von Real Madrid im Blitzlicht nach seiner fraglos ganz besonderen Heimkehr. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist sehr emotional, nach Hause zurückzukommen. Ich freue mich wahnsinnig", sagte der 55-Jährige, der bei den Königlichen nicht weniger als "eine neue Ära" beginnen soll, wie der mächtige Präsident Florentino Perez betonte.

Seit Tagen war die Verpflichtung von Benitez ein offenes Geheimnis, am Mittwoch ist der gebürtige Madrilene endlich auch offiziell vorgestellt worden. Benitez erhält einen Dreijahresvertrag bis 2018 und wurde in der Präsidentenloge des Estadio Santiago Bernabeu mit herzlichem Applaus begrüßt. Perez pries den Ex-Coach des SSC Neapel als "einen der besten der Welt". Zudem sei Benitez mit Reals Identität und den Ansprüchen intensiv vertraut.

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Wunschlösung mit Erfahrung

In der Tat kennt Benitez den spanischen Fußball-Rekordmeister aus dem Effeff, er ist eine Wunschlösung mit Stallgeruch. Bei den Königlichen war er bereits als Spieler, Jugendtrainer und Coach der zweiten Mannschaft aktiv - nun tritt Benitez das Erbe von Carlo Ancelotti an, dem die titellose Spielzeit 2014/15 zum Verhängnis wurde.

Und Präsident Perez machte gleich deutlich, dass er keine weitere wünscht. "Das Schicksal von Real liegt nun in Ihren Händen. Sie sind Trainer des erfolgreichsten und größten Klubs der Welt. Wir haben zehnmal die Champions League gewonnen und 32 Meisterschaften, aber wir wollen noch mehr", formulierte Perez staatstragend und setzte sein schönstes Lächeln auf.

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Titelgewinn als oberste Priorität

Benitez versprach bei seiner kurzen Rede, die er aus Ergriffenheit mehrfach unterbrechen musste, "Hingabe und harte Arbeit", und natürlich sei es seine Hoffnung "Titel zu gewinnen, um das Vertrauen zurückzugeben". Das dürfte Perez gerne vernommen haben.

In Europa hat sich Benitez längst einen Namen gemacht. Nach verschiedenen Stationen in der Primera Division, darunter erfolgreiche Jahre beim FC Valenica mit zwei Meisterschaften und dem UEFA-Cup-Sieg 2004, hatte Benitez beim FC Liverpool (2004 bis 2010) seine beste Zeit. 2005 gewann er mit den Reds in einem denkwürdigen Endspiel gegen den AC Mailand (mit Trainer Ancelotti) die Champions League. Nach kurzen Engagements bei Inter Mailand und dem FC Chelsea war Benitez seit 2013 beim SSC Neapel tätig. In der vergangenen Woche hatte er dort seinen Abschied bekannt gegeben.

Verfehlte Saisonziele brachten Ancelotti zu Fall

In der zwölfjährigen Ära des Real-Präsidenten Perez ist Benitez bereits der zehnte Trainer. "La decima" quasi, ähnlich wie der langersehnte zehnte Triumph in der Champions League, den Madrid im Vorjahr unter Ancelotti gefeiert hatte. Der charmante Italiener, liebevoll "Carletto" genannt, wurde von Mannschaft und Fans hoch geschätzt, stolperte letztlich aber über eine Saison, in der Real mit den Weltmeistern Toni Kroos und Sami Khedira sowie Weltfußballer Cristiano Ronaldo an allen Saisonzielen vorbeischrammte.

In der Liga wurde Madrid Zweiter hinter dem Erzrivalen FC Barcelona, in der Champions League kam das Aus im Halbfinale gegen Juventus Turin, und im Pokal war im Achtelfinale gegen Atletico Madrid Endstation. Zu wenig vor allem für Perez.

Auch Benitez wird bei Real sofort liefern müssen. Sonst erkaltet Perez' Zuneigung genauso schnell, wie sie entbrannte.