Serie A
Sami Khedira bei Juventus Turin außen vor: Hoffnung auf die Premier League
- Aktualisiert: 01.12.2020
- 12:33 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Sami Khedira hat bei Juventus Turin keine Zukunft mehr, dennoch hegt er keinen Groll gegen Trainer Andrea Pirlo. Seine Zukunft sieht er in einer Liga, in der er noch nie gespielt hat.
Turin/München - Das Achtelfinal-Ticket in der Champions League hat Juventus Turin bereits gebucht. Die Partie am Mittwoch (ab 21 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) gegen Dynamo Kiew am fünften Spieltag der Gruppenphase wäre also die Chance für Sami Khedira, wieder einmal Spielpraxis zu sammeln.
Doch der Weltmeister von 2014 hat unter dem neuen Juve-Coach Andrea Pirlo keine Zukunft mehr.
Gnadenlos sortierte der frühere Mittelfeldstratege den Deutschen aus. Bereits in der vergangenen Saison kam Khedira verletzungsbedingt lediglich auf zwölf Einsätze für die "Alte Dame". In der laufenden Saison ist der Mittelfeldspieler allerdings komplett außen vor, und das, obwohl Juventus momentan nur auf Rang fünf in der Serie A liegt.
Die "Gazzetta dello Sport" stellte zuletzt fest: "Dem Mittelfeld von Juve scheint es an Charisma, Führung und Erfahrung zu mangeln. Paradox: Alle drei Qualitäten sind in jenem Spieler zu finden, der eigentlich nicht mehr für das Projekt vorgesehen ist. Khedira, der in der Juve-Vergangenheit so nützlich war und nun vollkommen außen vor ist."
Khedira: "Ich bin niemandem böse"
Pirlo hat sich aber festgelegt und Khedira somit keine Chance mehr. "Die Situation mit ihm ist nicht frustrierend. Ich bin niemandem böse, im Gegenteil: Ich verstehe es, dass er seine Idee vom Fußball verfolgt - und damit die neue Idee des Vereins", erklärte Khedira im "ZDF" seine Situation bei Juve. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits vor Ende des Sommer-Transferfensters ab, doch Khedira blieb dennoch. "Ich bin weiter überzeugt, dass ich gut genug bin. Ich trainiere komplett mit der Mannschaft, ich gebe gutes Feedback im Training ab. Doch ich muss es eben auch akzeptieren, wie der Trainer entscheidet."
Eine Vertragsauflösung sei kein Thema für ihn, so Khedira. Er verfolgt andere Ziele: "Ich habe mir vorgenommen, mich nicht wie ein kleines Kind in die Ecke zu setzen und zu schmollen oder irgendwie den Miesepeter zu spielen. Sondern ich möchte, dass mich Juventus als großartigen Spieler in Erinnerung behält - und in der jetzigen Phase eben den besten Reservisten oder eben den besten nicht berücksichtigten Spieler zu geben, den sie je hatten."
Doch dieser Zustand soll nicht für den Rest seiner Karriere anhalten. Spätestens im kommenden Sommer, wenn sein Vertrag bei Juventus ausläuft, wird Khedira eine neue Herausforderung angehen. Womöglich in einer Liga, in der er noch nicht gespielt hat.
"Ich bin ein unheimlicher Fan der Premier League - und das hat jetzt nichts direkt mit den Weltklasse-Persönlichkeiten Mourinho und Ancelotti zu tun. Das war nie ein Geheimnis, das habe ich auch immer offen kundgetan", meinte Khedira am Samstag zu seiner Zukunft. Mit Jose Mourinho und Carlo Ancelotti arbeitete der 77-malige deutsche Nationalspieler bei Real Madrid zusammen.
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Khedira will nach England
Nun könnte er bei einem der beiden auf der Insel landen. Tottenham (Mourinho) und Everton (Ancelotti) mischen in den oberen Regionen von Englands Eliteklasse mit. Es wäre noch das letzte fehlende Puzzlestück in Khediras Karriere. In Deutschland (Meister 2007 mit dem VfB Stuttgart), Spanien (Meister mit Real Madrid 2012) und Italien (fünfmal Meister mit Juventus) hat er bereits den nationalen Titel eingesammelt. Hinzu kommt der Weltmeister-Titel 2014 in Brasilien.
Khedira blickt seiner unklaren Zukunft dennoch voller Vorfreude entgegen: "Es gibt Gespräche, es gibt einen Austausch - und wir werden sehen. Ich würde mich auf jeden Fall extrem freuen."
Trotz seiner aussichtslosen Situation ist die Karriere des 33-Jährigen definitiv noch nicht am Ende.
Markus Bosch
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