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Deutschland: Teamgeist als entscheidender Erfolgsfaktor

  • Aktualisiert: 12.07.2014
  • 19:05 Uhr
  • SID
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© Getty

Ob Trainer, Manager oder die Spieler - alle haben dieselbe Meinung, wenn sie nach dem entscheidenden Erfolgsfaktor für den Einzug ins Finale gefragt werden.

Rio de Janeiro - Millionen drücken in der Heimat auf der Couch die Daumen - doch die größten Fans sitzen in Brasilien auf der Ersatzbank. Da wird geklatscht, gejubelt, angefeuert. Missgunst? Keine Spur! Teamgeist heißt in der deutschen Nationalmannschaft vor dem Finale am Sonntag (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der App unter dem Reiter "Live/Ergebnisse") in Rio de Janeiro gegen Argentinien das große Zauberwort.

Auch wenn Bundestrainer Joachim Löw in den vergangenen Wochen sportlich eine Drei-Klassen-Gesellschaft geschaffen hat: Die DFB-Auswahl steht zusammen, das Miteinander ist ausgeprägt wie selten zuvor und wird von allen Seiten auch in den höchsten Tönen gelobt.

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Das "kleine Dorf" schweißt zusammen 

Routinier Miroslav Klose, der mit seinen 36 Jahren in Brasilien schon sein siebtes Turnier absolviert, würdigte vor dem Schlusspunkt im legendären Maracana einen "extremen Geist", der das Team nun zum vierten Stern führen soll. Alle würden "sehr respektvoll" miteinander umgehen, betonte Klose. Auch die Ersatzspieler würden sich im Training "aufopfern", jeder sei "hellwach".

Als "Schlüssel" für den guten Spirit im Kader hat Assistenztrainer Hansi Flick vor allem das Teamquartier Campo Bahia ausgemacht. Er sprach vor dem Abschied am Freitagabend aus Santo Andre von "unserem kleinen Dorf", Löw zuletzt gar von "unserem Zuhause". 

Teammanager Oliver Bierhoff hatte sich für die Auswahl des abgelegenen Camps mit seinen Wohngemeinschaften zunächst viel Kritik anhören müssen. Jetzt scheint er aber alles richtig gemacht zu haben. Der Zusammenhalt sei "hervorragend" gewesen, meinte Löw.

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Einer für alle, alle für einen

"Das war sensationell. Man ist sich immer über den Weg gelaufen, konnte Gespräche führen. Das war die Basis für die Atmosphäre, die wir in der Mannschaft haben", unterstrich Flick. Auch Benedikt Höwedes lobte: "Das hat uns gut getan und weit gebracht."

Gestandene Profis wie Per Mertesacker, Lukas Podolski, Mario Götze oder Andre Schürrle sowie zu Beginn sogar Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose mussten und müssen ihr Ego zurückstellen. Gefragt sei "das Kollektiv und nicht der Einzelne, wenn Deutschland Weltmeister werden will", stellte Schweinsteiger schon vor dem Halbfinale gegen Brasilien in aller Deutlichkeit klar.

"Wenn einer reinkommt, gibt er Gas. Ansonsten verbreitet er gute Stimmung. Das braucht man, um weit zu kommen", ergänzte der Vize-Kapitän.

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Vom Mittelpunkt zur Randnotiz 

Alle machten bislang gute Miene zum für sie ungewohnten Spiel. Denn in ihren Klubs stehen die meisten Nationalspieler im Mittelpunkt, in Brasilien sind sie oft nicht einmal eine Randnotiz. Siehe auch Julian Draxler oder Kevin Großkreutz.

Es ist eine Nebenrolle, die manchmal schwer zu verkraften ist, die man aber "ernsthaft annehmen muss, egal, ob man Wasserträger ist oder Aufmunterer", wie Mertesacker betonte, nachdem er gegen Frankreich im Viertelfinale (1:0) 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte. Da habe er den Teamgeist "aus einer anderen Perspektive erlebt. So muss das sein, anders haben wir keine Chance." Auch im Finale.