Fußball
Norwegen feiert "Hattrick-Held" Haaland
Die Norweger waren nach der nächsten Haaland-Gala völlig aus dem Häuschen. "Verbreiten Sie die Nachricht! Norwegen ist auf dem Weg zur Weltmeisterschaft", titelte die Tageszeitung VG auf ihrer Homepage. Die erstmalige Qualifikation für eine WM seit 1998, da waren sich im Land der Wikinger spätestens nach dem 5:0 (3:0)-Sieg gegen Israel nahezu alle sicher, ist dem Team um Tormaschine Erling Haaland nun nicht mehr zu nehmen.
"Das war mal wieder fantastisch. Der WM einen Schritt näher", sagte der Stürmerstar von Manchester City bei TV2, blieb ansonten aber ziemlich wortkarg und wollte noch nicht zu früh feiern. "Ich glaube nicht, dass ich so viel (zu den WM-Chancen, d. Red.) sagen möchte. Ich werde versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen."
Kapitän Haaland ließ am Samstagabend lieber Tore für sich sprechen. Zunächst scheiterte er noch gleich zweimal vom Elfmeterpunkt am Hamburger Daniel Peretz im israelischen Tor (6.), erzielte dann aber doch noch einen Dreierpack (27./63./72.). "Hattrick-Held" taufte Dagbladet den 25-Jährigen.
Haaland erzielte damit bereits zwölf Tore in den sechs absolvierten Quali-Spielen, traf im neunten Länderspiel in Serie. Es war sein sechster Dreierpack im Norwegen-Trikot und 51. Länderspieltor im 46. Einsatz. Harry Kane (England/71 Einsätze), Neymar (Brasilien/74) oder auch Lionel Messi (Argentinien/107) und Cristiano Ronaldo (Portugal/114) hatten die Marke von 50 Länderspieltoren laut Datenanbieter Opta erst deutlich später erreicht. Gerd Müller erzielte seinen 50. DFB-Treffer bereits im 41. Spiel.
"Ein Tag der Freude, es war magisch", sagte Haalands Sturmpartner Alexander Sörloth. Zur Belohnung gab es Döner und den Partybefehl von Trainer Staale Solbakken: "Ich habe gesagt, dass ich enttäuscht bin, wenn heute nicht alle rausgehen. Das haben sie sich verdient." Und auch der israelische Trainer kam aus dem Staunen nicht heraus. "Ich glaube, dass Norwegen zusammen mit Spanien zu den beiden besten Teams in Europa gehört", sagte Ran Ben-Shimon.
Norwegen steht mit 18 Punkten und 29:3 Toren makellos an der Tabellenspitze der Gruppe I und hielt Italien, das mit 3:1 in Estland gewann, weiter auf sechs Punkte Abstand. Bezwingen Haaland und Co. im November auch Estland, ist ihnen der Gruppensieg und damit das Ticket für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko praktisch nicht mehr zu nehmen. Und Italien müsste dann wieder einmal auf die Play-offs hoffen, 2018 und 2022 hatte der viermalige Weltmeister die Endrunde zuletzt zweimal krachend verpasst.