WM-Wildcard für Handballer: Stephan kritisiert "Lex Deutschland"
- Aktualisiert: 09.07.2014
- 10:23 Uhr
- SID
Der frühere Welthandballer Daniel Stephan (40) hat die nachträgliche WM-Wildcard für die deutsche Nationalmannschaft scharf kritisiert.
Hamburg (SID) - Der frühere Welthandballer Daniel Stephan (40) hat die nachträgliche WM-Wildcard für die deutsche Nationalmannschaft scharf kritisiert. "Natürlich ist es immens wichtig, dass wir doch bei der WM in Katar dabei sind. Aber es ist doch auch allen klar, dass das eine Lex Deutschland ist. Die IHF braucht Deutschland und hat nun einen äußerst fragwürdigen Weg gefunden", sagte Stephan dem SID. Trotz sportlich verpasster Qualifikation hatte das deutsche Team am Dienstag vom Weltverband IHF noch ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2015 in Katar erhalten.
"Ehrlich gesagt, so richtig freuen kann ich mich nicht. Auch wenn ich weiß, dass es für unsere Marke Handball von großer Bedeutung ist, bei der WM in Katar dabei zu sein", sagte Stephan. Deutschland erhält bei dem Turnier vom 11. bis 27. Januar 2015 den Startplatz von Ozeanien.
Zuletzt hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bereits die Olympischen Spiele 2012 und die Europameisterschaft 2014 verpasst und damit als vermeintliches Zugpferd sowohl beim Veranstalter als auch beim Ausrichter für finanzielle Einbußen gesorgt.
Die IHF hatte ihr Vorgehen damit begründet, dass es gegenwärtig keinen vom Weltverband anerkannten Kontinentalverband Ozeanien gebe. Deshalb entschied die IHF, den für den Kontinent reservierten Platz nach den Prinzipien einer Wildcard an einen anderen Nationalverband zu vergeben. Dieser geht an die beste, nicht qualifizierte Nation der vorangegangenen WM. Deutschland belegte bei der WM 2013 unter dem damaligen Bundestrainer Martin Heuberger den fünften Platz.