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Sport Allgemein Olympia Leichtathletik

Athleten Deutschland: Pro Coe-Vorstoß - und für Transparenz

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© IMAGO/Thomas Haesler/SID/IMAGO/Thomas Haesler
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Der Verein Athleten Deutschland sieht sich in seinen Anstrengungen durch den Prämien-Vorstoß des Leichtathletik-Weltverbandes bei den Olympischen Spielen bestätigt - und fordert mehr Transparenz auch vom Internationalen Olympischen Komitee ein. "Wir werden weiterhin intensiv dafür werben, dass andere Weltverbände, zuvörderst aber das IOC, ebenso Erträge an die Athleten ausschütten", sagte Athleten-Geschäftsführer Johannes Herber auf SID-Anfrage und verwies auf die "exorbitanten Profite", welche durch Leistungen von Athleten erwirtschaftet werden.

"Die Einnahmen des IOC steigen kontinuierlich, und es ist zu erwarten, dass durch die Spiele in Paris und Los Angeles Einnahmenrekorde gebrochen werden", führte der frühere Basketball-Nationalspieler aus: "Eine direkte Beteiligung der Athletinnen und Athleten an diesen Umsätzen bei gleichzeitiger Förderung der Weltverbände und Nationalen Olympischen Komitees sollte fraglos möglich sein."

Zudem sei "aktuell völlig unklar, ob die durch die Athletinnen und Athleten erwirtschafteten Gelder tatsächlich ausschließlich zu ihren Gunsten verwendet werden", mahnte der 41-jährige Herber an: "Die Olympische Bewegung, allen voran das IOC, aber auch die Weltverbände und NOKs wie der Deutsche Olympische Sportbund, stehen zumindest in der Bringschuld, detailliert - und zwar Beleg für Beleg - Rechenschaft abzulegen. Nur so können transparente Analysen zur Mittelverteilung und -verwendung sowie zu deren Wirksamkeit ermöglicht werden."

Weiter müsse "offengelegt werden, wie sich die Entscheidungswege zur Verteilung dieser Gelder konkret ausgestalten und welchen Einfluss die Athletinnen und Athleten dabei haben", so Herber: "Schließlich verdient das ganze System an der Arbeit der Athletinnen und Athleten Milliardensummen, ohne sie fair zu bezahlen bzw. sie an den Wertschöpfungsketten des Sports teilhaben zu lassen. Mehr noch: Ihnen werden beispielsweise mit der Regel 40 der Olympischen Charta Steine in den Weg bei der Eigenvermarktung während der Olympischen Spiele gelegt."

World Athletics (WA) um seinen Präsidenten Sebastian Coe hatte am Mittwoch angekündigt, bereits bei den Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) jede der 48 Leichtathletik-Goldmedaillen mit 50.000 Dollar zu prämieren. Ab Los Angeles 2028 sollen alle Leichtathletik-Medaillengewinner durch WA ein Preisgeld erhalten. Dies ist ein Novum in der 128-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit.


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