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Nach Jury-Entscheid: Farken im WM-Finale über 1500 m
Erst war der Traum geplatzt, dann wurde er doch noch wahr: Robert Farken (Leipzig) hat bei der Leichtathletik-WM in Tokio nachträglich das Finale über 1500 m am Mittwoch (15.20 Uhr MESZ/ARD und Eurosport) erreicht. Der deutsche Rekordhalter geriet auf der Zielgeraden in ein Gerangel, fiel zurück und landete in seinem Halbfinale nach 3:37,52 Minuten auf Platz zehn – doch nach einer Disqualifikation gegen den US-amerikanischen Olympiasieger Cole Hocker wurde er per Jury-Entscheid ins Finale versetzt.
Dabei hatte Farken zuvor noch gesagt, dass der kleine Rempler von Hocker auf der Zielgeraden "nichts ausgemacht" habe: "Vielleicht wäre ich dann Achter geworden oder Siebter. Ja, toll", sagte er in der ARD: "Es gab in dem Rennen viele Situationen, die von allen Beteiligten an der Grenze waren. Ich bin immer noch fassungslos über meine Zielgerade. Ich dachte: Locker, ich habe alles im Griff. Und dann ging gar nichts mehr, beziehungsweise es ging rückwärts. Da habe ich keine Erklärung für."
Farken hat in diesem Jahr eine ganz starke Saison hingelegt, doch an Tag X fehlte ihm ein bisschen die letzte Power. Dennoch ist er nach Homiyu Tesfaye nun der erste Deutsche, der ein WM-Finale über 1500 m erreicht hat. 2013 war Tesfaye in Moskau Fünfter geworden.
Die bisher einzige WM-Medaille eines deutschen Läufers über diese Strecke holte Hauke Fuhlbrügge mit Bronze 1991 in Tokio. Norwegens Superstar Jakob Ingebrigtsen war im Vorlauf von Tokio ausgeschieden.