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Beucher kritisiert AfD und Trump
Friedhelm Julius Beucher hat zum Abschied von seinem Amt als Präsident des Deutschen Behindertensportverbands noch einmal eindringlich vor der Politik der AfD gewarnt und die "menschenverachtenden Äußerungen" des US-Präsidenten Donald Trump angeprangert. Diese "gefährden die Vielfalt und die Einheit des internationalen Sports", betonte Beucher in der FAZ.
"Wer Menschen mit anderen Lebensplanungen, anderen Lebensauffassungen diskriminiert und ausschließt, darf eigentlich nicht Olympische und Paralympische Spiele eröffnen, auch wenn ihm das dem Gesetz nach zusteht", sagte Beucher mit Blick auf Trump und die Sommerspiele 2028 in Los Angeles: "Und das sage ich lieber heute als erst in zwei Jahren."
In Deutschland wolle die AfD "einen Weg zurück gehen" und "in Sachen Inklusion wieder auf Reset" gehen, warnte der 78-Jährige, der seinen Posten nach 16 Jahren abgibt. "Diese Partei", mahnte Beucher, "will eine andere Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderung nicht den Platz haben, den sie nicht nur grundgesetzlich verbrieft, sondern auch verdient haben."
Für ihn und seinen Verband sei klar: "Wir wollen keinen Kontakt mit einer Partei, die an die Naziideologie erinnernde Anfragen in den Bundestag bringt, die Menschen diskriminiert, die auch behinderte Kinder aus den Regelschulen vertreiben will."
Auch von einer längst wieder diskutierten Rückkehr Russlands in den organisierten Weltsport hält er nichts. "Für mich hat sich der Krieg nicht verändert und damit auch nicht die Position", sagte er mit Blick auf die Ukraine: "Im Gegenteil, er ist grausamer geworden, wie Kriege von der Anlage her sind. So wie die Situation jetzt ist, dürfen russische und belarussische Sportler bei internationalen Wettkämpfen keinen Platz haben."
Dass Russen zuletzt in Paris als "neutrale Athleten" starten durften, konnte Beucher nicht nachvollziehen. "Neutrale Athleten gibt es nicht. Das ist ein Verschleierungswort", sagte er über das "No-Go", gegen das er auch als Ehrenpräsident des DBS weiter kämpfen will.