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Coleman verpasst WM - Richardson zwischenzeitlich in Haft

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© AFP/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SID/PATRICK SMITH

Der frühere Weltmeister Christian Coleman hat über die 100 m das Ticket für die WM in Tokio verpasst. Der 29-Jährige sprintete bei den US-Trials in Eugene in Abwesenheit von Olympiasieger Noah Lyles in 9,86 Sekunden lediglich auf Rang fünf. Die Tickets sicherten sich bei Rückenwind von 1,8 m/s stattdessen der neue US-Champion Kenny Bednarek in persönlicher Bestzeit von 9,79 Sekunden sowie Courtney Lindsey (9,82) und T'Mars McCallum (9,83).

Noah Lyles war nach seinem Start im Vorlauf im Halbfinale nicht mehr angetreten, er konzentriert sich auf die am Sonntag stattfindenden 200 m. Als dreifacher Goldmedaillengewinner der WM in Budapest hatte der Sprint-Star seinen Startplatz für Tokio automatisch sicher. Um Coleman, Weltmeister über die 100 m von 2019, hatte es kurz vor seinem Finale Wirbel gegeben. Wie bekannt wurde, soll seine Freundin Sha'Carri Richardson ihn Anfang der Woche angeblich angegriffen haben.

Weil die Polizei dies als Fall von häuslicher Gewalt einstufte, war die Doppel-Weltmeisterin am vergangenen Sonntag von der Polizei am Seattle-Tacoma International Airport zwischenzeitlich festgenommen worden. Einem Polizeibericht zufolge zeigte ein Video der Überwachungskameras, dass sie Coleman mehrmals gestoßen und einen Kopfhörer nach ihm geworfen habe. Coleman habe sich geweigert, bei den polizeilichen Ermittlungen zu kooperieren.

Richardson hatte als Titelverteidigerin ihren Startplatz für die Weltmeisterschaft in Tokio (13. bis 21. September) bereits vor den US-Trials sicher. Nach solidem Vorlauf trat die 25-Jährige zum Finale über die 100 m nicht mehr an. Richardson war 2021 von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden, weil sie nach ihrem Sieg bei den heimischen Trials positiv auf Marihuana getestet wurde. Zudem wurde sie 2023 nach einem Streit mit einer Flugbegleiterin aus einem Flugzeug von American Airlines geworfen.

Den 100-m-Lauf der Frauen bei den Trials gewann Melissa Jefferson-Wooden in 10,65 Sekunden und setzte damit die fünftschnellste Zeit der Geschichte. "Ich habe lange von Tagen wie diesem geträumt, jetzt wird es Wirklichkeit", sagte die 24-Jährige. Die weiteren Tickets sicherten sich Kayla White (10,84) sowie Aleia Hobbs (10,92).

Im Zehnkampf untermauerte Kyle Garland mit 8869 Punkten seine Medaillenambitionen für die WM und setzte ein Zeichen in Richtung der Konkurrenz um die deutschen Topstars Leo Neugebauer und Niklas Kaul.

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