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DSV trennt sich von Wasserball-Bundestrainer Sekulic
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat sich von Wasserball-Bundestrainer Milos Sekulic getrennt. Nach dem Verpassen der EM-Qualifikation wurde auch dessen Co-Trainer Vladimir Markovic abberufen. "Wir danken beiden ausdrücklich für ihr Engagement in einer herausfordernden Phase. Für den nächsten Schritt braucht es nun aber auch an der Spitze einen Neuanfang", erklärte Leistungssport-Vorstand Christian Hansmann.
Interimsweise werden Luka Sekulic, Bundesstützpunkttrainer in Hannover und Co-Trainer beim deutschen Meister Waspo 98 Hannover, sowie der bisherige Bundestrainer Diagnostik Dirk Hohenstein die Betreuung des Teams bei den Partien der FISU World University Games in Duisburg (17. bis 26. Juli) übernehmen. Die Entscheidung über die zukünftige Leitung der Nationalmannschaft werde der Verband laut Mitteilung "mit der gebotenen Sorgfalt und Ruhe treffen".
In der vergangenen Woche hatten die Wasserballer erstmals auf sportlichem Weg das EM-Ticket verpasst. Bei den bisherigen 36 Titelkämpfen seit 1926 hatte die DSV-Auswahl lediglich dreimal gefehlt, allerdings jeweils aus politischen Gründen.
Derzeit will der DSV eine strategische Neuausrichtung im Wasserball vorantreiben. Bereits im Frühjahr wurden Reformen auf den Weg gebracht, darunter die Einführung einer Positivquote für deutsche Spieler und Spielerinnen und die Weiterentwicklung der Ligenstruktur. Das jüngste Verpassen der EM-Qualifikation unterstreiche, "wie essenziell dieser Kurs" sei.
"Wir machen uns nichts vor – das ist eine sehr schwierige und ernüchternde Situation. Aber wir fügen uns dem nicht, sondern sehen die Defizite. Wir haben bereits begonnen, sie anzugehen und kontinuierlich an der Optimierung zu arbeiten", sagte DSV-Chef Jan Pommer.
Der Verband plant laut eigener Aussage derzeit unter anderem einen bundesweiten Ausbildungsfonds sowie neue Programme zur langfristigen Entwicklung von jungen deutschen Spielern hin zu den Jugend-Nationalteams. "Wir wissen, dass tiefgreifende Veränderungen Zeit brauchen – und diese Zeit nehmen wir uns", betonte Hansmann: "Jetzt stellen wir die Weichen, um die Mannschaft in den nächsten fünf bis acht Jahren zurück in den Kreis der weltbesten Nationen zu führen."