Sport Allgemein Top News
Ironman Frankfurt: Lange quält sich als Siebter ins Ziel
Wieder nichts beim Heimrennen: Ironman-Weltmeister Patrick Lange (Bad Wildungen) ist bei der Triathlon-EM in Frankfurt nicht über Platz sieben hinausgekommen. Der 38-Jährige hatte bei seinem Comeback auf der Langdistanz mit Magen-, Fuß- sowie Rückenschmerzen zu kämpfen und quälte sich erst 15:41 Minuten nach dem alten und neuen Europameister Kristian Blummenfelt (Norwegen) ins Ziel, der Titelverteidiger verbesserte seinen Streckenrekord auf 7:25:57 Stunden.
"Irgendwas stimmt einfach mit diesem Rennen und mir nicht. Ich weiß nicht genau, was es ist", sagte Lange, der sich viel vorgenommen hatte, im Hessischen Rundfunk: "Ich hatte ein gutes Schwimmen, relativ schnell, aber gar keine Radbeine mehr. Es war total schade, mir damit das Rennen so verbaut zu haben." Beim Laufen wurde er von den Fans an der Strecke aber nach vorne getrieben. "Obwohl ich auf Platz 18 losgelaufen bin, bin ich gefeiert worden wie der Führende. Das hat mich extrem gepusht, dafür bin ich total dankbar", sagte Lange, der womöglich nicht nach Frankfurt zurückkehren wird: "Ich kann mir gut vorstellen, dass das der letzte Auftritt in Frankfurt war."
Bester Deutscher nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren sowie 42,195 km Laufen war im Glutofen Frankfurt bei über 30 Grad Hitze der Butzbacher Jonas Hoffmann auf Rang fünf (+9:58 Minuten). Silber ging an Kristian Hogenhaug (+2:35/Dänemark), Dritter wurde Blummenfelts Landsmann Casper Stornes (+3:52 Minuten).
Lange verbindet mit seinem Heimrennen eine gewisse Hass-Liebe - und auch diesmal blieb der Triathlon-Star in Frankfurt glücklos. Schon früh verlor er den Anschluss an die Spitze, besonders die Magenprobleme auf dem Fahrrad und die Hitze machten dem Hessen Probleme - hinzu kam noch eine 60-Sekunden-Strafe. Mit über 15 Minuten Rückstand ging Lange auf die Laufstrecke, kämpfte sich in seiner Spezialdisziplin Marathon aber wieder etwas nach vorne.
Lediglich im Jahr 2018 reichte es für Lange mit Rang drei fürs Podest in Frankfurt, außerdem belegte er die Plätze acht, elf und sechs - und nun reichte es nach einer Aufholjagd noch für Rang sieben.
Pech hatte auch Jonas Schomburg. Dem Hannoveraner brach in Führung liegend auf der Radstrecke der Lenker, kurze Zeit später wurde der 31-Jährige aus Sicherheitsgründen vom Kampfrichter aus dem Rennen genommen.
Nach einer Verletzungspause hatte sich Lange bei seinem Ironman-Comeback seit dem Hawaii-Triumph viel vorgenommen, doch stattdessen setzte sich sein Seuchenjahr fort. Der Einstieg beim Ironman 70.3 Oceanside war mit Rang 17 in die Hose gegangen, danach wurde er von einer hartnäckigen Verletzung ausgebremst, die ihn zur Absage des Ironman Texas zwang.
Nun bleibt Lange nicht mehr viel Zeit, um wieder in Topform zu kommen. "Mein wichtigstes Rennen ist die Ironman-Weltmeisterschaft am 14. September in Nizza", hatte er vor seinem wieder einmal verkorksten Heimspiel in Frankfurt gesagt.