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Kiplimo verpasst Marathon-Weltrekord in Chicago
Jacob Kiplimo (Uganda) hat in Chicago den angepeilten Marathon-Weltrekord deutlich verpasst. Der 24-Jährige lief bei seinem Triumph in der US-Metropole nach 42,195 km in 2:02:23 Stunden ins Ziel und war damit 1:48 Minuten langsamer als der Kenianer Kelvin Kiptum an gleicher Stelle.
Kiplimo, der den Weltrekord im Halbmarathon hält, diktierte im erst zweiten Marathon seiner Karriere von Beginn an das Geschehen und lag lange auf Weltrekord-Kurs, konnte sein Tempo am Ende aber nicht mehr halten. Dennoch verbesserte er seine persönliche Bestleistung um 1:14 Minuten und ist nun der siebtschnellste Marathon-Läufer der Geschichte. "Ich bin hierhergekommen, um etwas Großes zu erreichen", sagte Kiplimo, "ich bin also sehr glücklich darüber."
Hinter Kiplimo kam Amos Kipruto (2:03:54 Stunden) als Zweiter ins Ziel, Dritter wurde Alex Masai (2:04:37/beide Kenia). Bei den Frauen war die Äthiopierin Hawi Feysa Gejia nach 2:14:56 Stunden nicht zu schlagen.
Kiplimo hatte bei seinem Marathon-Debüt in London im April starke 2:03:37 Stunden hingelegt und liebäugelte auf der ultraschnellen Strecke in Chicago ein bisschen mit dem Weltrekord. "Für London bin ich durchschnittlich maximal 200 km pro Woche gelaufen, aber für Chicago waren es durchschnittlich 250 km pro Woche, in einigen Wochen sogar bis zu 300 km", hatte Kiplimo im Vorfeld gesagt: "Meine Beine haben sich perfekt an dieses Kilometerpensum gewöhnt. Ich fühle mich gut. Ich bin bereit." Doch dann musste er wohl auch seinem enormen Anfangstempo zum Schluss ein bisschen Tribut zollen.
In den vergangenen beiden Jahren hatte der Chicago-Marathon jeweils mit Weltrekorden für Schlagzeilen gesorgt. 2023 legte Kiptum die Strecke in der US-Metropole in 2:00:35 Stunden zurück - vier Monate später kam der Kenianer bei einem tragischen Autounfall ums Leben.
2024 blieb Ruth Chepngetich (Kenia) mit ihren 2:09:56 Stunden als erste Frau unter der 2:10-Stunden-Marke. Im Juli wurde die Weltmeisterin von 2019 wegen einer positiven Dopingprobe vorläufig suspendiert.