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Nach Drohungen und Abbruch: ITTF leitet Untersuchungen ein
Zwei Tage nach der unter skandalösen Umständen abgebrochenen Jahreshauptversammlung hat der Tischtennis-Weltverband ITTF auf die Vorkommnisse in Doha reagiert und angekündigt, Untersuchungen einzuleiten. Zugleich müsse der Kongress erneut einberufen werden, "um die Tagesordnungspunkte zu behandeln, die nicht behandelt werden konnten".
Die schwedische Amtsinhaberin Petra Sörling war bei der Wahl um die Präsidentschaft gegen den katarischen Herausforderer und ITTF-Vize Khalil Al-Mohannadi angetreten. Sörling, die 2021 die Nachfolge des aktuellen DOSB-Präsidenten Thomas Weikert angetreten hatte, lag mit 104:102 Stimmen letztlich hauchdünn vorne und wurde bis 2029 im Amt bestätigt.
Vonseiten des Lagers von Al-Mohannadi kam es laut ITTF in der Folge zu "unbegründeten Vorwürfen von Unregelmäßigkeiten" beim Wahlverfahren, auf welche der Verband in einer langen Stellungnahme am Donnerstag einging und festhielt: "Die ITTF weist die irrige Aussage einiger Mitgliedsverbände zurück, ein anderes Ergebnis anzuerkennen." In Doha wurde ein hybrides Wahlverfahren angewendet, 185 waren in Doha anwesend, 21 votierten online.
Wie mehrere Medien berichteten, habe Sörling nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses aufgrund von Drohungen den Saal verlassen und Zuflucht in der schwedischen Botschaft in Doha gesucht. Die ITTF merkte hierzu an: "Nach Abschluss der Präsidentschaftswahl musste die Jahreshauptversammlung aufgrund von Störungen unterbrochen werden, die von Personen verursacht wurden, die weder Delegierte der Mitgliedsverbände noch Mitglieder des Vorstands, des Rates, der Ausschüsse oder eingeladene Gäste waren." Der Weltverband "bedauert und verurteilt die Störung aufs Schärfste".