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Olympia in Deutschland? Schenderlein will "Begeisterung" wecken
Die neue Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein sieht im Rückhalt in der Bevölkerung den entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Olympiabewerbung und hat die Bewerberstädte dahingehend in die Pflicht genommen. "Entscheidend ist, mit den Menschen im Austausch zu sein und Begeisterung zu wecken. Olympia ist mehr als ein 14-Tage-Ereignis", sagte Schenderlein im Spiegel-Interview: "Wir müssen zeigen, dass wir für den Nachwuchs und die Infrastruktur etwas tun, dass es sich lohnt. Dann kann ich mir vorstellen, dass die Bürger mitziehen."
Bis zum kommenden Samstag müssen die Konzepte beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingereicht sein, die Entscheidung über den Kandidaten, den der Dachverband beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) konkret ins Rennen schicken will, soll bis Herbst 2026 fallen. Neben Berlin wollen auch München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr die Spiele. Zuletzt waren mögliche Olympia-Bewerbungen aus Deutschland auch an einer Absage aus der Bevölkerung gescheitert.
Zudem hofft Schenderlein in Zukunft wieder auf mehr Erfolge deutscher Sportler. "Medaillen sind nicht alles", sagte die CDU-Politikerin, aber "ich glaube, die Begeisterung für Olympia hängt am Ende auch am Ergebnis. Erfolge schaffen Identifikation, sie stiften Stolz und machen Sportlerinnen und Sportler zu Vorbildern." Medaillen "geben dem Sport eine Bühne und motivieren die nächste Generation".
Schenderlein will dafür die Förderung optimieren. "Wir müssen prüfen, was andere Länder besser machen. Im nichtolympischen Bereich feiern wir große Erfolge, bei Olympia noch nicht so, wie wir es uns wünschen. Der Grundstein für zukünftigen Erfolg wird bereits im Kindes- und Nachwuchsalter gelegt, weshalb wir einen Fokus auf die Talentförderung setzen wollen", sagte die 43-Jährige: "Mir ist nicht bange um die Zukunft, wenn wir die richtigen Weichen stellen."