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Schürrle testet seine Grenzen beim "Last Soul Ultra"
Der frühere Fußball-Weltmeister André Schürrle stellt sich seiner nächsten sportlichen Extrem-Herausforderung. Beim von ihm mitorganisierten "Last Soul Ultra" in Nordrhein-Westfalen läuft der 34-Jährige in einem Ausdauer-Wettkampf ohne festgelegtes Ziel. Los geht es am Freitagmittag (12 Uhr), das Ende ist ungewiss. Es wird so lange gelaufen, bis Körper oder Geist versagen und nur noch ein Athlet übrig bleibt.
"Mich fasziniert, wie weit man gehen kann, wenn der Körper längst schreit aufzuhören", sagt Schürrle: "Genau dieser Moment – wenn nur noch der Kopf entscheidet – ist der Kern des Last Soul Ultra."
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zumeist erfahrene Ultraläufer und Fitness-Influencer, starten auf einem 6,706 Kilometer langen Waldweg im "Last Man Standing"-Format. Jede Stunde muss eine neue Runde absolviert werden, wer es zur nächsten vollen Stunde nicht mehr an die Startlinie schafft, scheidet aus. Erst im Juni stellte der Australier Phil Gore einen Weltrekord auf: Der 39-Jährige lief 119 Runden, also 798 Kilometer, und war somit fast fünf Tage unterwegs.
Schürrle, Weltmeister von 2014, hatte seine Fußball-Karriere 2020 nach Stationen unter anderem bei Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen mit nur 29 Jahren beendet. Seither sucht er regelmäßig neue Grenzerfahrungen. Zuletzt war Schürrle unter anderem beim Berlin Marathon am Start, außerdem probierte er sich als Hobby-Bergsteiger und kletterte oberkörperfrei auf die Zugspitze. Auch die Triathlon-Langdistanz ist in Planung. Mit dem "Last Soul Ultra" wagt er sich nun in die Nische der sogenannten "Backyard-Ultras".
"Es sind so gewisse Dinge, die ich als Herausforderung sehe", erklärte er dem SID: "Aus diesen schwierigen Momenten möchte ich einen Nutzen für mein Leben ziehen. Das ist natürlich auch mit Extremen verbunden. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht das Gefühl, dass ich im Extremsport angekommen bin."
Gemeinsam mit Lauf-Influencer Kim Gottwald hat Schürrle den "Last Soul Ultra" organisiert. Übertragen wird der Wettbewerb rund um die Uhr in den Sozialen Medien. Der genaue Austragungsort bleibt geheim, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.