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Sörgel über Carl: "Muss ihre Geschichte nur gut verkaufen"

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© AFP/SID/FABRICE COFFRINI

Nach der positiven Dopingprobe bei Skilangläuferin Victoria Carl sieht Fritz Sörgel gute Chancen auf eine milde Strafe. "Es wurden schon Athleten freigesprochen oder mit einer nur kleinen Strafe belegt, die sich deutlich mehr haben zu Schulden kommen lassen", sagte der Doping-Experte Sport1 und bezog sich dabei unter anderem auf Tennisstar Jannik Sinner. "Ich rechne im besten Fall mit einer Sperre von sechs Monaten, aber bis zwei Jahre sind denkbar."

Bei Olympiasiegerin Carl war Clenbuterol festgestellt worden. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) mitteilte, sei der Wirkstoff in einem Hustensaft enthalten gewesen, den ihr ein Truppenarzt der Bundeswehr Arzt verordnet habe. "In diesem Fall scheint das Schieben auf den Arzt tatsächlich keine Ausrede zu sein", so Pharmakologe Sörgel. Er habe "das Gefühl, dass sie sich wirklich einfach auf ihren Arzt verlassen hat und ihr der Fehler nicht bewusst war. Der Arzt trägt an diesem Fall wohl tatsächlich die Hauptschuld."

Carl (29) müsse "ihre Geschichte bei möglichen Gerichtsverhandlungen einfach nur gut verkaufen", meint Sörgel. "Man sieht ja in vielen Fällen, was vor dem CAS (Internationaler Sportgerichtshof, d.Red.) manchmal möglich ist. Sie hat eine Geschichte zu erzählen, die kein bisschen schlechter ist als die von Portner und Sinner."

Der Schweizer Handball-Nationaltorwart Nikola Portner war im Sommer 2024 nach einer positiven Kontrolle auf Methamphetamin in der Bundesliga nur wenige Wochen gesperrt worden. Der Italiener Sinner musste drei Monate aussetzen, nachdem er im März 2024 zweimal positiv auf Clostebol getestet worden war. Carl droht wegen der positiven Probe das Aus für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina.

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