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Trainer-Neuling Ort: Ein Duell mit "mulmigem Gefühl"
Gerade einmal drei Wochen arbeitet Kilian Ort in seinem neuen Job als Trainer, doch nun wartet auf den früheren Tischtennis-Nationalspieler bereits ein hochemotionales Duell. Eines, von dem Ort selbst sagt, dass es ihm "ein mulmiges Gefühl" bereitet. In der Bundesliga trifft er am Sonntag (15.30 Uhr/Dyn) mit dem ASC Grünwettersbach auf den TSV Bad Königshofen, bei dem er zwölf Jahre als Spieler unter Vertrag stand.
Ort gibt zu: In seiner Brust schlagen zwei Herzen. "Natürlich hoffe ich, dass der ASC den TSV schlägt, aber genauso natürlich hoffe ich, dass der TSV im weiteren Verlauf der Saison möglichst viele Spiele gewinnt", sagte der einstige deutsche Vizemeister, der seine aktive Karriere nach einem Bandscheibenvorfall im Sommer hatte beenden müssen.
Der Wechsel von der Platte auf den Trainerstuhl verlief schneller, als Ort es selbst erwartet hatte. Nachdem sich Grünwettersbach von Trainer Achim Krämer getrennt hatte, rief Nationalspieler Ricardo Walther, jahrelang Trainings- und Doppelpartner sowie Kamerad bei der Bundeswehr, bei Ort an. Der fragte sofort: "Ric, suchst Du einen Trainer?" Doch eigentlich habe er "nicht mit einer Anfrage gerechnet", erzählte Ort im Interview mit der Tischtennis-Bundesliga (TTBL), immerhin habe er nicht einmal die A-Lizenz.
Doch der Champions-League-Teilnehmer wollte Ort unbedingt. "Das Gefühl hat mir die Entscheidung sehr erleichtert, dass alle Verantwortlichen und wichtigen Leute im Verein, von Martin und Sandra Werner über Ric, der die Idee überhaupt erst hatte, bis hin zu Tiago (Apolonia, d.Red.), der sich als fast zehn Jahre älterer Spieler für mich stark gemacht hat, mich wirklich wollen", sagte Ort.
Sein Einstieg verlief glänzend - mit einem 3:1-Sieg über Rekordmeister Borussia Düsseldorf. "Viel schöner hätte ich mir das nicht vorstellen können", sagte Ort. Doch die nächste Herausforderung ist eine ganz besondere. Wobei Ort anmerkt: "Ich denke, dass das Rückspiel in Bad Königshofen vielleicht nochmal etwas spezieller werden wird". Zunächst empfängt er aber seine früheren Teamkollegen in seiner neuen Heimat - mit einem "mulmigen Gefühl".