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TTBL-Ass Calderano verpasst WM-Titelcoup gegen Wang Chuqin
Der brasilianische Bundesliga-Star Hugo Calderano hat bei der Tischtennis-WM in Doha eine Sensation knapp verpasst. Der erst kürzlich zum Weltcupsieger gekürte Olympia-Vierte vom deutschen Pokalsieger TTF Liebherr Ochsenhausen unterlag in Katar erst im Einzelfinale Chinas neuem Champion Wang Chuqin mit 1:4. Calderanos Silbermedaille besitzt als erstes WM-Edelmetall für Südamerika in der 99-jährigen Turniergeschichte dennoch historische Bedeutung.
Der Weltranglistendritte hätte nach seinem imponierenden 4:3-Erfolg im Halbfinale gegen Wangs Landsmann Liang Jinkung noch ein bedeutenderes Kapitel in der Tischtennis-Geschichte schreiben können. Doch der Weltranglistenzweite Wang verhinderte Chinas Verlust des wichtigsten WM-Titels nach 20 Jahren.
Ochsenhausen darf dennoch nach einem auch durch bemerkenswerte Schwächen der chinesischen Dominatoren geprägten WM-Turnier einen Weltmeister feiern: Sein japanisches Ass Shunsuke Togami gewann zusammen mit dem künftigen TTBL-Profi Hiroto Shinozuka (Grünwettersbach) den Doppel-Titel. Beim 1. FC Saarbrücken-TT sorgte Einzel-Bronze für seinen schwedischen Champions-League-Joker und Olympia-Zweiten Truls Möregardh ebenfalls für Freude.
Außer durch Wang Chuqin, der die Nachfolge von Chinas abgetretenem Olympiasieger Fan Zhendong antrat, holte das Reich der Mitte auch Gold im Mixed und beide Frauen-Titel. Einzelsiegerin Sun Yingsha gewann dabei im einzig chinesischen Finale eine von insgesamt nur sieben Medaillen für die Asiaten. Weniger WM-Plaketten holten Chinas Abonnementschampions zuletzt vor einem halben Jahrhundert bei ihrer Nullnummer 1975 im indischen Kolkata (damals Kalkutta).
Deutschland beklagte in Katar sein drittes globales Tischtennis-Großereignis in Serie (vorher 2024 Chengdu und Olympia in Paris) ohne Podiumsplatzierung. Sabine Winter/Yuan Wan schieden im Doppel im Viertelfinale aus. In den Einzeln schaffte kein deutscher Spieler den Einzug in die Runde der besten acht.